Oberösterreich, 18. Jahrgang, Heft 1, 1968

Bad Holl, Trinkhalle. Foto Laimer HÄP mu der Kurort mit den stärksten Jodsolequellen Zentraleuropas Schon im Mittelalter hatte der im oberösterreichischen Alpenvorland reizvoll gelegene Marktflecken Hall vweltum Berühmtheit erlangt. Nirgends sonst in der Gegend hatten die Mädchen so hübsche schlanke Hälse wie hier. Und wer gar von der im Talgrund fließenden Wiesenquelle trank oder das Brot aß, das mit dem Wasser dieser Quelle bereitet wurde, war gegen jeden Kropf gefeit. Seit mehr als 140 Tahren weiß man, daß das Geheim nis dieser Wirkung lodsole heißt. Bad Hall besitzt die stärksten Dodsolequellen Zentraleuropas. — Das seit 1950 bestehende Paracelsus-Institut, das in Fachkreisen wohlbekannte Forschungszentrum für Dodtherople und Bäderheilkunde, hat die alten Erfahrungen über die Wirkung der Todsole gründlich untermauert, erweitert und vertieft. In Bad Hall werden schon lange keine Kröpfe mehr behandelt; dafür aber stehen Kreislauf schäden, Insbesondere erhöhter Blutdruck, Arteriosklerose, periphere Durchblutungsstörungen, chronische Venenleiden, Folgen von Schlaganfällen, chronische Er krankungen der Atemwege und des Bewegungsappa rates und — keineswegs an letzter Stelle — gewisse Augenleiden auf dem Behandlungsprogramm dieses biedermeierlich freundlichen und doch in seiner Ein richtung hochmodernen Heilbades. -if' ■ nn nn In Bad Hall können aber auch die noch Gesunden den modernen Zeitkrankheiten des Herzens, des Kreislaufs, der Atemorgane, des Bewegungsapparates und der Augen vorbeugen, und zwar genußvoll; denn eine Kur in Bad Hall ist nicht mit Geboten und Verboten ge spickt und von Spitalsatmosphäre umwölkt. Sie gleicht vielmehr einem heiteren und erfrischenden Sommer urlaub. Wer sein Pensum an Behandlungen in Bade-, Packungs- und Massagekabinen oder etwa in den Inhalatorien und lontophores-Anlogen erfüllte, kann sich guten Gewissens der Ruhe oder auch den Ent deckungsreisen in und um Bad Hall hingeben. Hier atmet alles echte österreichische Tradition. Nicht nur das einem Habsburger-Schlößchen ähnelnde Alte Bade haus, die von Prof. DDDr. Clemens Holzmeister gestal tete Trinkhalle, die Musikpavillons und die ins Grüne eingestreuten Villen, auch dem Kurpark sieht man es an, daß Kaiser Franz Toseph und die Mitglieder des Erzhauses dort lustwandelten. Nicht weniger als 28 ha mißt dieser gepflegte Naturgarten mit 20 km Park wegen, die an vier Tennisplätzen und einer Kleingolf anlage vorbeiführen sowie an zwei Musikpavillons, in denen während des Sommers täglich mehrmals die Kurkonzerte erklingen.

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