Oberösterreich, 18. Jahrgang, Heft 1, 1968

Musikant aus dem Pramer Krip penwerk von Johann Peter Schwanthaler d. Ä.(um 1775). — Aus der Bildmappe „Das Schwanthaler-Krippenwerk von Pram" von Max Bauböck (Text) und Josef Mader (Fotos); Oö. Lan desverlag Ried i. I. Am leichtesten tut man sich mit den Reliefplastiken von Johann Georg Schwanthaler, denn sie sind fast alle signiert und zwischen 1770 und 1780 datiert. Es ist auffallend, wie spät sich bei den Schwanthalern der Künstlerstolz, der sich in der Signierung der Arbeiten ausdrückt, vom Handwerker bewußtsein absetzt, während z. B. die Zürn ihre Braunauer Grabsteine schon monogrammieren. Dieser erste Gmundner Schwanthaler, dessen Abstammung von Franz Matthias durch glückliche Matrikelfunde Fr. Bergers und O. Kastners nach gewiesen werden konnte (womit der Legende einer Abstam mung der Gmundner Linie von Bonaventura der Boden ent zogen war), ging nach der Lehrzeit bei seinem Vater in Ried (zweite Rieder Werkstätte!) nach Wels zum Bildhauer Ignaz Mähl, heiratete dessen Tochter und ließ sich in Gmunden nieder. Er ist der Schöpfer der Kirchenkrippe von Altmünster, die in einzelnen Figuren der Pramer Krippe sehr nahe steht, so daß auch hier eine feste Schwanthaler-Tradition erkennbar wird. Während er in den Altarfiguren (Kematen a. d.Kr.,

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