Oberösterreich, 18. Jahrgang, Heft 1, 1968

Cr.o.rrKR ,SHi.n:nT,ACH IQ ■f_5F|K ««»-7— -','r:f,;j ij HHHiii I^M^IHüSin Abb. 2 St. Georgen am Längsee, Valvasor 1688, p. 60, Nr. 39. bis in den Nordhof durchläuft. Der abschließende, unregel mäßig gebrochene Nordtrakt, ein Bau des 16. Jahrhunderts, stößt wiederum an Kirche und Westfront (Abb. 1). Die ideale Vorstellung des Klosters liefert die Topographie des Valvasor (1688) (Abb. 2): Die streng rechteckige Gesamtlage wird durch den Kirchenkörper und einen Mitteltrakt in drei gleich mäßig geformte Binnenhöfe aufgeteilt. Trotzdem der barocke Zeichner gewaltig korrigiert und er gänzt, ist seine Darstellung mehr als bloße Phantasie. Mit Recht darf man annehmen, daß seine Verbesserungen entweder auf Anregungen des Baumeisters zurückgehen oder in dessen Intentionen lagen. Das gilt zumindest für die Regel mäßigkeit der Anlage in Grund- und Aufriß, deren Verwirk lichung vor allem an den Geländeschwierigkeiten scheiterte. Schlierbach (Abb. 3—5) Als G. M. Vischer 1667/68 die Aufnahmen für seine Land karte zeichnete, hatte man in Schlierbach noch kein endgültiges Projekt für den kommenden Klosterumbau parat, und er vermengte in seiner Darstellung Vorhandenes mit Geplantem (Abb. 3). Die Kirche, äußerlich bereits dem späteren Neubau ähnlich, liegt noch an der Stelle der mittelalterlichen Vor gängerin, aber mit einem Westportal versehen. Ein neuer Ge bäudetrakt sollte von ihr weg hakenförmig nach Süden ge führt werden, ohne die Kirchenfassade zu verdecken. Beides wurde nicht begonnen, denn bereits ab 1672 erstand die talbeherrschende Westfront am jetzigen Platze und be stimmte damit die Lage der folgenden Bauten (Abb. 4). Der Entwurf dazu darf hypothetisch jenem namentlich un genannten Linzer Baumeister zugewiesen werden, dessen An wesenheit im Kloster im Jahre 1671 verrechnet wurde. Viel leicht war es Pietro Francesco Carlone. Jedenfalls wurde hier seine ideale Konzeption für St. Georgen am Längsee verwirklicht, indem die verlagerte Stiftskirche das Klosterquadrum in zwei genau gleichgroße Höfe teilt. Die Ausführung der Kirche erfolgte in einer zweiten Bau etappe (zirka 1679 bis 1685). Das Datum 1674 an der west seitigen Innentüre des Kirchenraumes bezieht sich wohl auf den davorliegenden Westtrakt, als dessen Mitteleingang sie fungieren könnte. Heute unbegehbar, war hier ursprünglich i-/-! II am Von oben nach unten: Abb. 3 Schlierbach, Vischer 1674, Nr. 160. — Abb. 4 Schlierbach, Aquarell von J. G. Prechler 1718, oö. Landes museum. Foto: M. Eiersebner. — Abb. 5 Schlierbach, Fresko in der Stiftskirche 1686, nach Zerstörung durch Brand rekon struiert. Foto: Verf.

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