linz aktiv und die Neue Galerie der Stadt Linz Professor Herbert Lange, Schriftleiter der Zeitschrift „linz aktiv", stimmte den Inhalt des Heftes 23 (Sommer 1967) dieser Vierteljahrsschrift zur Gänze auf das 20jährige Jubi läum der Neuen Galerie der Stadt Linz ab. Er gewann für das Thema berufene Mitarbeiter: Altbürgermeister Doktor Ernst Koref, Obersenatsrat Dr. Hanns Kreczi, Direktor Wal ter Kasten, Rudolf W. Litschel und Karl Kleinschmidt. Er selbst interpretiert die dem Geburtstagskind gewidmete Aquarellserie von Fritz Fröhlich und legt mit dem gesamten Heft erneut Zeugnis für die Galerie ab, deren langjähriger kritischer Anwalt er war. — Bürgermeister Edmund Aigner schrieb Worte des Geleits. Das Heft besitzt dokumentarischen und künstlerischen Wert zugleich. In ihm wird berichtet und Bekenntnis abgelegt. Fast alle Mitarbeiter kennen die Galerie von Anbeginn und waren zum Teil wesentlich an ihrer Gründung und Entwicklung mitbeteiligt. Besonderes Gewicht besitzen in diesem Sinne die Worte von Ernst Koref „Tres faciunt jubilaeum". Die drei sind die Neue Galerie, die Kunstschule und das Atelierhaus. Der Altbürgermeister hält nicht nur Rückschau, sondern ord net die Jubiläen in kurzer Darstellung auch in die Jetztzeit ein. Zwischen den Zeilen kann seine Sorge herausgelesen werden. Er schreibt: „Ich klage nicht an, ich stelle fest, den wahren Humanismus, die echte Menschlichkeit wird man nicht auf der sportlichen Ebene (wenngleich die Pflege der Fairneß nicht unterschätzt werden soll), auch nicht im Zei chen des nüchternen Materialismus erreichen, sondern durch Pflege des Schönen, des Edlen, des Erhebenden — durch künst lerische Erlebnisse und Eindrücke..." Hanns Kreczi erläutert prägnant die „Aufgaben der Neuen Galerie", die von der Volksbildung über die Kunstförderung bis zum internationalen Kulturaustausch reichen. Walter Ka sten erinnert sich „Zwanzig Jahre jung". Es ist der Stil eines unbürokratischen Galerieleiters, der seinem Institut seine ganz spezifische Note gegeben hat. Dabei erfährt der Leser viel Wissenswertes: daß die Galerie zunächst ihren Grundstock von ihrem Mitbegründer Wolfgang Gurlitt erhielt, heute 309 Gemälde, 1900 Graphiken, eine Diathek von 3500 Nummern, eine Plakat- und Katalogsammlung von je 3000 Stück und eine Reproduktionssammlung mit über 1000 Reproduktionen umfaßt; und daß sie in ihrer jungen Geschichte bereits 212 Ausstellungen, zum Teil größten Formats, erlebt hat. Rudolf W. Litschel berichtet über „Die Neue Galerie im Spiegel der Presse". Er hat eingehende archivalische Studien angestellt und einen beachtenswerten Beitrag zur Geschichte der Linzer Kunstkritik zustande gebracht. Merken sollte man sich, daß die Neue Galerie pressemäßig nach Anfangserfolgen über die Landesgrenzen kaum hinauswirken konnte. Diese Fest stellung kann mit ihrer Spitze vor allem in Richtung Wien adressiert werden, dessen gesamtösterreichische Blätter end lich einmal sich auch zu einem gesamtösterreichischen Kultur bewußtsein aufraffen sollten. Karl Kleinschmidt referiert über die literarischen Veranstal tungen in der Neuen Galerie, die bisher nicht recht in das Bewußtsein der Linzer Stadtbevölkerung gedrungen sind. Eine eigenwillige Gratulation dachte sich der Maler Fritz Fröhlich aus, von dem sieben Aquarelle abgebildet sind, die Herbert Lange erklärt und die uns die Begegnung von Bild und Be schauer deutlich machen sollen. Hervorhebung findet dann noch die Jubiläumsausstellung von und über Beckmann. Einige Anekdoten mögen auflockern, vor allem aber verdient Be achtung eine Bibliographie aller von der Neuen Galerie her ausgegebenen Ausstellungskataloge 1947 bis 1967. Diese Zu sammenstellung ist vorbildlich in ihrer Art und ein wichtiger Beitrag zum Linzer Kunstschrifttum. Mit dieser Nummer ist „linz aktiv" seiner Funktion als aktu elle Stadtchronik in besonderer Weise gerecht geworden. Ungezwungen machen wir Bekanntschaft mit einem neuen Zeichner (Karikaturisten), Klaus Pitter, die Fotos sind leben dig, die Gestaltung von Erich Buchegger besitzt Niveau. Linzer Schutzengell Apotheke
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