Oberösterreich, 17. Jahrgang, Heft 3/4, 1967

'fk ^fi k ■■*/■ ' -.' .^k Ohne das abgebrauchte Wort „Ora et labora" (Bete und arbeite), das ja für alle Christen, also auch für uns gilt, besonders bemühen zu wollen, müssen wir doch darlegen, daß wir uns als Ordensleute (Reguläres) und als Benediktiner dem Opus Dei, dem Gottesdienst, in erster Linie verpflichtet fühlen, wenn auch das Ideal oft hinter der Wirklichkeit zu rückbleibt. Ebenso gilt der alte benediktinische Wahlspruch: „Ut in Omnibus glorificetur Deus" (Daß Gott in allem ver herrlicht werde) für alle Christen. So versuchen auch wir, obwohl ein gewisses Maß äußeren gesprochenen Gotteslobes uns Benediktinern mehr und verpflichtender als unseren Brüdern in der Welt und in gewissem Sinne auch stellver tretend für sie, aufgegeben ist, und Privatgebet, Betrachtung, Anbetung zu unserem Leben gehören, eine Einheit zwischen Gebet und Arbeit herzustellen. Wir sind auf allgemein christ licher Ebene, wenn es für uns keine rein profanen Bezirke gibt: Die Arbeit nimmt am Wert des Gebetes teil, und das Gebet heiligt die Arbeit. Wir gehören nicht einem beschau lichen Orden an. Doch manifestiert sich unser Leben keines wegs nur in äußeren, sichtbaren und meßbaren Leistungen. Zu bestimmten Stunden des Tages und Abends beten wir im Chor das offizielle Gebet der Kirche (Landes, Terz; Sext und Non; Vesper; Komplet; Matutin). Wir haben — außer zu Weihnachten und Ostern — keinen Nachtchor. Aber das Wesentliche des gemeinsamen Gotteslobes war in Krems münster so stark, daß selbst in der Zeit der Aufhebung während des NS-Regimes die wenigen verbliebenen „dienst verpflichteten" Patres das Chorgebet weiter gehalten haben. Der Strom des offiziellen kirchlichen Gebetes ist hier in den fast 1200 Jahren des klösterlichen Bestandes nie versiegt. Darauf sind wir stolz, wenn wir vielleicht auch wegen unse rer äußeren Arbeit die Liturgie nicht so feierlich gestalten können wie manch andere Abteien. Anhangsweise darf darauf hingewiesen werden, daß — bevor der Name „Stift" aufgekommen ist — die gebräuchliche Be zeichnung „Gotteshaus Kremsmünster" gewesen ist. Natürlich hat man damit nicht die Kirche, sondern den ganzen Kloster bereich gemeint. Chremsmunster, das Münster (monasterium = Kloster) an der Krems, ist die Abtei auch durch Jahrhunderte lateinisch genannt worden, bevor die Humani sten ein etwas verweltlichtes „Cremifanum" daraus gemacht haben und aus den „Monachi S. Salvatoris et Agapiti" (Mönche des heiligen Erlösers und des hl. Agapitus, unseres Patrons) die „Cremifanenses" geworden sind. Arbeit Mit 93 Mönchen und zwei Novizen stehen wir derzeit (1. Oktober 1967) zahlenmäßig zwar nicht schlecht da, arbeits mäßig allerdings, besonders durch die Übernahme des Wall fahrtsortes Mariazell, zum Teil auch sehr angespannt. Von diesen 93 sind zwei Laienbrüder, acht Kleriker, die in Salz burg, Linz und Rom ihre Theologie absolvieren, und zwei Chorfratres (über diesen neuen, noch weithin unbekannten Mönchstand s. u. S. 11 f.) 81 Priester also hat Kremsmünster. Von ihnen arbeiten 43 (d. s. 53 Prozent) hauptamtlich in der Pfarrseelsorge: davon vier in der Stiftspfarre und fünf in Mariazell. 21 Patres (25 Prozent) sind Lehrer am Stiftsgymnasium. Einige unserer Mitbrüder sind in auswärtigen Stellungen, einige studieren maemii „Es gibt nichts Geheimes, nichts Absonderliches; jeder Mann kann sich davon überzeugen." 1 Gesungenes Tischgebet im Refektorium 2 Konzelebration in der Michaelskapelle 3 Novizenunterricht 4 Ein Frater in seinem Zimmer

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