■■ ■ ■ ^ ■ ,c j ^ — — . •• -t'\k m ^ ¥'• >* 4%,.. '«■ '^^v'-;:.-^' s5s%ä--- iW #'-■ ;' ^% >•">»• I Die ausgedehnten Stiftsgebäude — 7 Joch Dach. — Foto: Wöhrl dienwoche der Katholischen Hochschuljugend" als Speisesaal. Die Jüngsten (Erstkommunikanten) und die Ältesten (Tag der Alten) versammeln sich hier einmal zum festlichen Früh stück. Der Stiftsbibliothek, die über 100.000 Bücher, über 600 Inkunabeln („Wiegendrucke" bis 1500) und 400 mittelalter liche Handschriften, darunter den „Codex Millenarius" (eine Evangelienhandschrift aus der Zeit Karls d. Großen) birgt, wurde erst kürzlich ein modernes Bücherdepot für drei Lauf kilometer Bücher und ein Benützerraum mit Katalog und Mikrofilm-Leseapparat angeschlossen. Ein eigenes Hand schriftendepot ist in Vorbereitung. Alle mittelalterlichen Handschriften sind auf Mikrofilm aufgenommen. Eine Nega tiv-Kopie ist bei uns, die andere — für alle Fälle — in Amerika. Das Photolabor muß dauernd Mikrofilme unserer Handschriften und Musikalien für auswärtige Besteller an fertigen. Andererseits dient der Codex Millenarius mit dem Tassilokelch und den Tassiloleuchtern am Todestag des Her zogs, am „Stiftertag" (11. Dez.), dem kultischen Gebrauch. Die (nicht zugängliche) „Schatzkammer" — die wirklichen „Schätze" befinden sich im Zimelienraum der Sammlungen — enthält fast ausschließlich Paramente, Kelche, Gegenstände, die heute noch im Laufe des Kirchenjahres beim Gottes dienst verwendet werden. Der Tassilokelch wird auch am Gründonnerstag zur Konzelebration gebraucht. Mit ihm ist vor drei Jahren bei der Abtweihe die erste feierliche Kon zelebration Österreichs vollzogen worden. Er ist zugleich die kostbarste Wahlurne der Welt: Abt Ignatius Schachermair (1929) und Abt-Koadjutor Albert Bruckmayr (1964) sind aus ihm gewählt worden. In den alten Räumen wohnen wir — wenn sie auch jetzt Zentralheizung, Fließwasser und moderne Bäder haben —, in ihnen versammeln wir uns zum Gebet; im neugestalteten Kreuzhof, zwischen den Mauern des 13. und 18. Jahrhunderts, werden wir begraben sein. Aus der Bildergalerie sind gotische Tafelbilder wieder zur Altargestaltung in die Kirche zurück geführt worden; die Schutzmantelmadonna dient der Mai andacht. Die Beispiele ließen sich leicht vermehren. Überreste alter Zeiten, Überkommenes materieller und geistiger Art, lebendige Überlieferung und Gegenwart verzahnen sich in einer eigenartigen Weise. Alte, ehrwürdige Kultur eines Klosters ist viel. Der Mensch und seine Seele sind mehr. Alles ist letztlich Gott und Sein Reich!
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