Oberösterreich, 17. Jahrgang, Heft 3/4, 1967

-.V K , A' •r/; lim irr i ^iimnin im\w f i ! 'in«? p. ■s.'-i-,?': \ --■ •■ .fe.v«; '•■'^ "■ j;-'."- , "■ ■»' 1 -i ' ■. ■ ■i, . >■' •; -v V-:;- , |r . ■; -,' c 0. I 1 St, Florian, Blick in den Bibliothekssaal (oben) und auf den Gang vor den K.aiserzimmern im 2. Stockwerk des Westflügels (unten). Im Jahre 1751 war die riesige Anlage von St. Florian endlich vollendet. 65 Jahre war daran gebaut worden. Viele Bauherren hatten einander abgelöst, die Pröpste David Fuhrmann (1667 bis 1689), Matthäus von Weißenberg (1689 bis 1700), Clau dius Kröll (1700 bis 1716), Job. Baptist Födermayr (1716 bis 1732) und Job. Georg Wiesmayr (1732 bis 1755), und alle waren dem großen Projekt treugeblieben. Drei Architekten hatten nacheinander den Bau geleitet, Carlone, Prandtauer und Hayberger, jeder hatte seine eigene künstlerische Sprache bei gesteuert, und trotzdem kam ein Kunstwerk von imponieren der Geschlossenheit zustande. Es war auch eine gütige Fügung des Schicksals, daß gerade damals die sonst gar nicht so reichen Mittel des Stiftes ein derart großzügiges Unternehmen ge statteten. Gewiß reicht die Betrachtung des einzigartigen barocken Kunstwerkes nicht aus, um das Wesen und die Aufgaben des Stiftes St. Florian ganz zu begreifen. Es ist da viel lebendige Gegenwart, eine erfreulich zahlreiche geistliche Jungmann schaft, die auf den ausgedehnten Seelsorgeposten des Stiftes den Forderungen unserer Zeit gerecht zu werden sucht, es gibt große Aufgaben auf den Gebieten der Wissenschaft, der Musik und der Wirtschaft. Und letzten Endes kann auch das barocke Gesamtkunstwerk, das zwar von anderen Voraus setzungen ausgeht, aber die gegenseitige Durchdringung und Befruchtung von Kirche und Welt so überzeugend vor Augen stellt, manche Anregung für die Gegenwart geben. Floridus Röhrig: Alte Stifte in Österreich. Band I: Wien, Niederösterreich, Oberösterreich. — Wien/München: Schrollverlag 1966. 64 Seiten Text, 74 Kunstdruckbilder, davon zwei farbig. Ganzleinen, Ladenpreis S 145.—. Mit seiner „Sammlung Schroll" leistet der Schrollverlag für die österreichische Kunst- und Kulturgeschichte seit vielen Jahren unentbehrliche Dienste. Oberösterreich muß dieser Verlagsanstalt vor allem für die Monographien „Adalbert Stifter als Maler" von Fritz Novotny und „Meinrad Guggenbichler" von Heinrich Decker danken. Beide Bücher erschienen in einer schweren Zeit (1941 und 1949) und sind heute noch wertvolle Behelfe. Nunmehr bemüht sich der Verlag um eine neue Publikations reihe, die „Schroll-Kulturführer" genannt wird. Diese Bücher „verbinden eine essayistische Einleitung mit dem präzis zu den wichtigsten erhaltenen Beispielen einer Epoche hinführen den, sachlich-erklärenden und analysierenden Teil". Diese Definition zeigt die Linie dieser Kulturführer an und in ihrem Sinne bearbeitete Floridus Röhrig, der verdienstvolle Kustos der Kunstsammlungen des Augustinerchorherrenstiftes Klo sterneuburg, in zwei Bänden das Thema „Alte Stifte in Öster reich". Dem Leser wird zunächst das Wesen eines österreichischen Stiftes erläutert, es werden ihm die Orden, die diese Häu ser seit Jahrhunderten mit ihrem Leben erfüllen, geschildert

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2