Stellungen. Sie sind aber nicht nur museale Stätten einer vergangenen Kultur, sondern vielmehr auch heute noch aktiv als kirchliche und seelsorgliche Schwerpunkte im Land. Denn sie üben auch heute noch in ungefähr 100 inkorporierten Pfarren die Seelsorge aus, sind tätig als Zentren der Er neuerung des religiösen Lehens, als Pflegestätten der Liturgie und der Exerzitien, sie unterhalten Gymnasien und Aufhau schulen, sie führen Sängerknahenkonvikte, sie pflegen Auf führungen der Kirchenchöre und Orgelkonzerte, sie halten ihre Bibliotheken weiterhin dem Studium und der Forschung zu gänglich, sie vermitteln in landwirtschaftlichen Fortbildungs schulen und häuerlichen Musterbetrieben der Landjugend die Fortschritte und neuen Methoden der Landwirtschaft, und sie verbinden auch im sakralen Kunsthandwerk, z. B. in der Glasmalerei, alte Tradition und neue Technik miteinander. So gereicht der Bestand der Stifte und ihr Wirken auch heut zutage dem Land und dem Volk zu Nutz und Frommen und wird, wenn diese in der Erfüllung ihrer Aufgaben nicht beeinträchtigt werden, in Zukunft für die Heimat weiterhin segensreich sein. Literatur: Floridus Röhrig, Alte Stifte in Österreich, 2 Bände, Wien 1966—67; Karl Eder, Das Bistum Linz, Sonderabdruck aus dem „Linzer Volksblatt", 1935, Nr. 225; Ders., Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung, Linz 1933; Ders., Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns, Linz 1936; Rudolf Hittmair, Der Josefinische Klosterturm im Land ob der Enns, Freiburg 1907; Alois Öberhummer, Gottesburgen im Lande ob der Enns, Bad Ischl 1948; Josef Wodka, Kirche in Österreich, Wien 1959. KREUZGANG STIFTSKIRCHE Abb.1 Lambach, Stiftskirche. Grundriß in Fensterhöhe des ehem. Westchores (Läuthaus). Schraffiert: im Aufgehenden vorhandenes Mauerwerk des 11. Jhdt.s. Strichlierter Westapsisteil: Mauerwerk in der Vorhalle bloß unterirdisch erhalten. Der übrige Grabungs befund nicht eingetragen. Weiß: Spätere Bauten. Die jetzt ent fernten Verstärkungsmauern des 17. Jhdt.s sind im Bereich der Türme eingetragen. Nicht erfaßt, da höher geschnitten, sind die Öffnungen zu den nicht mehr existierenden Nebenräumen an den Turmwestseiten. Der neue Aufgang (ebenfalls nicht eingezeich net) befindet sich im kleinen Hof (Maurerhöfel) und wird vom Kreuzgang aus betreten. Plan: Bundesdenkmalamt Wien.
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