Oberösterreich, 17. Jahrgang, Heft 1/2, 1967

Der Fasan hat in Oberösterreich im Laufe der Jahre weite Verbreitung ge funden, mit 56.744 Stück steht der Abschuß hinter Niederösterreich mit 84.095 Stück an zweiter Stelle. Das Rebhuhn, das leider aus den verschie densten Gründen allgemein im Abneh men ist, hat im Hochwasser]'ahr 1965 zusätzlich beträchtlich gelitten, was zu einer Abschußsperre in Niederösterreich führte. An der gesamtösterreichischen Strecke 1962 bis 1965 von 58.432 Stück war Oberösterreich mit 9756 Stück be teiligt. Die starke Verbreitung der Wild taube in Oberösterreich läßt das Bundes land weit an die erste Stelle treten (1965: 12.953 Stück). Der Entenabschuß mit 5551 Stück liegt hinter Nieder österreich an zweiter Stelle. Von 4060 m im in Österreich im Jahre 1965 erlegten Schnepfen fielen 743 in Oberösterreich. Mit 37 Auerhahnen und 110 Birkhahnen steht Oberösterreich an vorletzter Stelle, speziell beim Birkhahn hat im Mühl viertel das wenig gestörte Niemandsland an der böhmischen Grenze die einst reichbesetzten Balzplätze entvölkert. Die Abschußzahlen des an und für sich eher seltenen Haselhuhnes liegen an dritter Stelle (71 Stück). Trappen kom men in Oberösterreich nicht vor, auch die Wildgans ist selten. Was das im Jahre 1965 erlegte Raub wild anlangt, seien nur die Füchse (4426 Stück, dritte Stelle) und die Dachse (781 Stück, zweite Stelle) her ausgegriffen, Habichte und Sperber wurden 1693 (zweite Stelle) erlegt. iSD- ■ ^ liii I I I I I! I Die Zahlen veranschaulichen die Bedeu tung der Jagd in Oberösterreich, nicht zuletzt auch ihre volkswirtschaftliche Rolle. Letztere sei auch noch an ganz groben Zahlen des Wildbreterlöses und den Kosten der verschossenen Munition auf gezeigt. Zieht man nur Rotwild, Reh wild, Gams, Hasen, Fasane und Reb hühner heran, so ergibt sich ein Wild breterlös im Jahre 1965 für in Ober österreich erlegtes Wild von rund 18 Millionen Schilling. Rechnet man durchschnittlich den Kugelschuß mit Schilling 11.—, so ergibt das bei 44.900 Stück Schalenwild S 493.900.—, nimmt man weiter an, daß für 2 Stück erlegtes Niederwild 3 Schuß aufgewendet wur den — der Schrotschuß mit S 3.50 ein gesetzt — so wurden für 83.479 Hasen, Fasane und Rebhühner rund Schilling 355.000.—, insgesamt S 850.000.— ver schossen, wobei alle anderen Wildarten unberücksichtigt blieben, der Wert der verschossenen Munition dann leicht S 1,000.000.— erreicht. Der Wert der jagdlichen Ausrüstungsgegenstände und Bekleidung, die jährlich neu erworben werden,ist nicht angesetzt. Dabei sei nochmals darauf verwiesen, daß 1965 als Hochwasser]'ahr schlechtere Ergebnisse im besonderen bei der Niederwildjagd ergab und die noch größeren Schäden in Niederösterreich die Vergleichszahlen zweifellos zugunsten Oberösterreichs verschoben. Diese Abschußzahlen sind das Ergebnis pflichtbewußter und liebevoller Hege, die aber gleichzeitig auf die berechtigten Interessen der Landwirtschaft Bedacht nimmt und nehmen muß. Oberösterreich ist ein altes und, wie wir gesehen haben, bedeutendes Jagd land, es beherbergt an die 12.000 Jäger. Jedes Jahr wachsen durch Ablegung der Jagdprüfung neue Jungjäger zu. Lag es da nicht nahe, so wie Niederösterreich im Schloß Marchegg bei Wien und die Steiermark im Schloß Eggenberg bei Graz eine jagdliche Bildungs- und Traditionsstätte zu schaffen? Eineinhalb Kilometer westlich vom Stift St. Florian, an der Straße nach Sierning —Steyr, 20 Autominuten von Linz, steht das Jagdschloß Hohenbrunn, zwei geschossig, 35 Meter im Geviert, die barocke Idealisierung des oberöster reichischen Vierkanters. Es wurde im Auftrage des Propstes Johann Baptist Födermayr nach Plänen des berühmten Baumeisters Jakob Prandtauer in den Jahren 1722 bis 1732 auf den väterlichen Gründen des Prä Fassaden des Schlosses Hohenbrunn vor und nach der Restaurierung. — Blick in den Saal 3 mit seinen Wandmalereien während der Restaurierung. Fotos: Eiersebner.

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