1 Vi, » !,■<■''•> / ,/ "•'JB.'.y. /' *■ ; SM^'V'k ' ', ♦, ' "^r V^ , ,Ä Wegweiser in der Elmgrube. 'fe Am Weg zur Pühringerhütte. Vorderer Lahngangsee. Fotos; Otfried Wutzel. Liabs Kreuz auf'n Priel, Du mel Freud und mei Ziel, Da Hab Herrgott schütz di, Mei liabs Land, Leut' und mi." Der Große Priel hat auch seine Maler und Lichtbildner, und zwar unzählige, gefunden; unter diesen wohl als bedeutend sten den großen Alpenmaler E. T. Compton, der über ein dutzendmal zu längerem Aufenthalt in Hinterstoder weilte und unseren Berg in vielen wunderbaren Motiven festhielt. Der meistbegangene und bequemste Anstieg auf den Großen Priel ist der mit Ausgangsort Hinterstoder über das Priel schutzhaus und die Brotfallscharte. Von der Station „Hinter stoder" der Pyhrnbahn Linz—Selzthal ist die Dorfsiedlung Hinterstoder in kurzer Fahrt mit dem Bahnautobus zu er reichen. Stolz und hoch steht der Kleine Priel — weitab von seinem großen Bruder — als Wächter über dem Taleingang. Hinter dem grünen Schiederweiher entfaltet sich der groß artige Talschluß der Polsterlucke: die kühne Spitzmauer und der wuchtige Große Priel. Die Gehzeit von Hinterstoder zum Prielschutzhaus beträgt im guten Durchschnitt drei Stunden. Spitzmauer, Brotfall und Großer Priel umschließen als gewal tiges Felsenrund das Schutzhaus. Nur gegen Osten ziehen sanfte, dunkelwaldige Berglehnen über das Stodertal hin bis zu den kalkbleichen Kämmen des Warscheneckstockes. Der Gipfelanstieg führt vom Prielschutzhaus durch Latschen, über Felsrippen, der Wand des Brotfalles entlang zum Schnee feld im Kühkar, empor über das Schneefeld und die Felsen des Brotfalles, an der alten Prielschutzhöhle vorbei erreicht man die Brotfallscharte und von hier über den Grat in kurzer Zeit den Gipfel. Vom Schutzhaus bis zum Gipfel braucht man wieder drei Stunden. Den Alpinisten aber führen viele prächtige Kletterpfade über Grate und Wände auf die ragende Höhe des Großen Priel. Es ist ein unvergeßlicher Eindruck, den der Prielbesteiger bei der Erreichung der Brotfallscharte empfängt, wenn sich hier der weite Blick über das Tote Gebirge zum Dachstein und der Tauernkette auftut. Abschreckend und anziehend zu gleich liegt die ungeheure Steinwüste des Toten Gebirges vor dem Beschauer. Die Gipfelaussicht selbst ist weit und um fassend. Vor allem überrascht sie, wie schon vorstehend angedeutet, durch die Wildheit der nächsten Umgebung. Hinter dem Dachstein schweift der Blick zum Ankogel und Glockner; gegen Norden liegt die weite Ebene Oberösterreichs mit vielen Ortschaften und Städten bis zum bläulichen Saum des Böhmerwaldes; östlich stehen die zerrissenen Gipfel des Gesäuses, und aus der Tiefe im Norden schimmern die beiden kleinen ödseen. Darüber hinaus geht die Schau bis zum Wiener Schneeberg, bis zum Wilden Kaiser und weit hinunter bis zur Koralpe. Jedem Bergsteiger, dem eine sonnige Gipfelstunde mit der Sicht in die unermeßliche Weite beschieden ist, wird die Priel besteigung zu einem schönen Bergerlebnis, noch mehr ist der Berg aber uns, die wir als Kinder des Landes Oberösterreich unsere schöne, so vielgestaltige Heimat von seiner Höhe aus bewundern können. Wenn wir auch wieder weiterwandern, so steht immerfort das schöne Gipfelzeichen, das alte Kreuz am Großen Priel, als Denkmal der Liebe und Begeisterung eines Menschengeschlechtes zur Heimat und zu den Bergen. Dies soll auch von uns gelten!
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