ihrer Zeit in Linz groß gerühmten Professoren. Wieweit deren Ruhm heute noch standhält, ist in einem der Fälle an einer Steintafel im großen Aussichtsrondeau des Pöstlingberges unschwer nachzuprüfen. Auch was man sie lehrte, war bemerkenswert: Gotisch zum Beispiel. Ihren ersten Zeichenunterricht erhielt sie bei der Aquarelli stin M.H. Ney, dann in der durch lange Zeit hindurch als Nobelmalschule von Linz geltenden Schule Berta von Tarnoczy's, aus der unter anderem Maler wie Demeter Koko und Paula May hervorgingen, und schließlich durch Tina Kofier. 1917 stieß Fanny Newald zu Matthias May, die bis dahin weitaus bedeutendste Malerpersönlichkeit, die Linz je gesehen hatte. May war ein unerbittlicher Lehrer. Wer vor ihm be stand, hatte sich Anspruch auf ernstestes Interesse seiner Mitwelt erworben. Hier lernte sie Rudolf Steinbüchler kennen, der mit dem Schreiber dieser Zeilen heute noch einer ihrer engsten künst lerischen Weggenossen ist. Margarete Pausinger, Vilma Eckl, Rudolf Feischi, Josef Schnetzer, Herbert Bayer-Berlin und Rudolf Schüller waren weitere, zum Teil auch im Ausland zu Erfolg gelangte May-Schüler. Nach dem Tode Matthias Mays, dessen Untergang kein Ruhmesblatt für Linz ist, ging Fanny Newald 1924 für acht Jahre nach München. Die ersten sechs Jahre an die Akademie, wo sie Schülerin Angelo Janks, Adolf Schinnerers und des skandinavischen Simplicissimusgewaltigen Olaf Gulbransson war. Mehr als an der Akademie gewann sie aber im Privatunterricht durch Fritz Hoffmann aus dem Kreise um die „Neue Sezession". Von 1930 bis 1932 blieb sie noch als Freischaffende in Mün chen. Eineinhalb Jahrzehnte, von 1945 bis 1960, war Fanny Newald als Bühnenbildnerin der Linzer Puppenspiele tätig, als die sie an die hunderttausend Kindern erste und bestimmende Bild eindrücke voll hinreißender Herzlichkeit und best kindertümlicher Phantasie schenkte. Unendliches hat sie da getan. Es kann anerkannt, aber niemals belohnt werden. Eine Wirk samkeit, deren später noch einmal im Rahmen eines großen Puppentheaterwerkes ausführlicher gedacht werden soll. (Die von ihrer Hand stammenden, noch erhaltenen fast komplet ten Dekorationen gehen eben während der Abfassung dieser Sätze durch Schenkung aus dem Eigentume des Autors und Begründers der Linzer Puppenspiele in den Besitz des Mu seums der Stadt Linz über.) Es wurde in den einleitenden Worten zu diesen ihren bisheri gen Lebensdaten sehr ausdrücklich auf Fanny Newalds Hal tung hingewiesen, in einer Weise jedenfalls, die erwarten lassen durfte, daß auf diese noch einmal ausdrücklicher zurück gekommen werden würde. Haltung als etwas Gharakterliches ist vorerst und vor allem natürlich etwas Außerkünstlerisches. Innerbalb des rein Künstlerischen waltet die künstlerische Qualität. In letzterer ist also die erstere nicht einfach in einen anderen Bereich versetzt, beide sind grundsätzlich Verschiedenes und — jeden- ' ■■ ; r- ..C i". ' . ■ • — f. c .iF':-', V ü? JsiNfJi;'" VW.-'" Ä': . IV;'-, ' ,'f ' ii/ Ibwf'c W''
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