Oberösterreich, 17. Jahrgang, Heft 1/2, 1967

1 m '^ ' *"■ .Meäv ^lÄ-sku-'"^.^»c' '^i ■/"'■"-'^.^^iP'^^^öii^ v>w : iT' '\ ~ >^r ■^\ \ A] M v.-s > •••^ Franz Püh ringet Fanny Newald und ihr Werk in dieser Zeit Leicht, aber durchaus unzulänglich, also falsch, wäre es, nach heute noch fallweise als verbindlich empfundener Methode Fanny Newald oberflächlich-plausibel allein schon aus ihrer fierkunft zu deuten. Denn sowohl ihre leibliche Herkunft wie auch noch die ihrer künstlerischen Persönlichkeit haben tatsächlich unübersehbare Wurzeln in ihrer nicht alltäglichen Familie und damit in unserer engeren Heimat Oberösterreich und deren Landeshauptstadt. Aber mögen ihre daherrührenden Anlagen gewiß echte Voraussetzungen sein, so ist ihre Haltung über alles selbst an dieser noch einmal durch Abstammung und Erziehung Gewährleistete hinaus eindeutig und ent scheidend persönliches, individuelles Verdienst, ohne dessen ausdrücklicher Würdigung man gerade i h r nie gerecht zu werden vermöchte. Fanny Newald wurde am 10. Jänner des Jahres 1893 geboren. In Linz, was in einem gesonderten Satze festgestellt sei, denn das bedeutete in Anbetracht der Tatsache, daß besonders der junge schöpferische Mensch kaum ohne einen Kreis Gleichgesinnter zu gedeihen vermag, kein einsichtiges, kein freundliches Los. Ein Menschenschlag, der nicht leicht in Bewegung zu versetzen war, herrschte hier vor, einer, dessen Angehörige nicht leicht zueinanderfanden, ohne sich an diesem Umstand zu stoßen, ihn zu beklagen. (Es wurden von nam haften Autoren dafür schon härtere Formulierungen gefunden.) Fanny Newald ist trotzdem in Linz geblieben. Ihre Bindungen waren zu stark. Zu lange und zu maßgeblich hatten Mitglieder ihrer hochangesehenen Familie schon Anteil am öffentlichen Leben der Stadt und des Landes Oberösterreich. Manche sogar weit darüber hinaus. Ihr Vater, Dr. Richard Newald, war Präsident der Rechts anwaltskammer, ihre Mutter die Tochter des Reichstags abgeordneten Dr. Max Edlbacher, dessen Vater seinerseits schon Pfleger der Herrschaft Sierning war. Ein Großonkel Fanny Newalds, der Maler Josef Edlbacher, wiederum war mit Adalbert Stifter der Gründer des Oberösterreichischen Kunst vereines, während ein anderer Großonkel der Autor der Landeskunde für Oberösterreich war, die ihrer Verläßlichkeit wegen heute noch gerne benutzt wird. Von ihren Verwandten, die sich in der Fremde Verdienste erwarben und einen Namen machten, sei nur ihr einziger Bruder, Universitätsprofessor Dr. Richard Newald, erwähnt, der an den Universitäten Freiburg in der Schweiz, Freiburg im Breisgau und zuletzt an der Freien Universität Berlin wirkte. Er galt als einer der gelehrtesten Kenner vor allem der Übergangszeit vom Mittel alter zur Neuzeit sowie der Geschichte des römischen Kultur erbes bis auf den heutigen Tag. Ihre Erziehung genoß Fanny Newald, nach damaligen Vor stellungen standesgemäß, bis zur Maturaklasse privat bei zu

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