seelandes" (Hagmüller), das auch J. Rohrhofer als Natur denkmal ersten Ranges sehr eindrucksvoll vorführte, sollte so rasch als möglich zum Naturschutzgebiet mit dem Range eines Reservates erklärt werden. Vorschläge hiefür wurden vor Jahren von Steinbach, H. Seidl, und zuletzt von der botani schen Arbeitsgemeinschaft am oö. Landesmuseum gemacht. Feichtau bei Mölln (N + VN; Vorschlag Zeitlingers und H. Seidls). — Das schon 1942 zum Schütze beantragte Gebiet umfaßt als Kernstück die 1300 bis 1600 m hoch gelegene Feichtau-Alm und daran anschließend einen Gebirgshochwald, welcher in größter Ausdehnung vollständigen Urwaldcharakter zeigt, so wie alpine Ödlandflächen um einige Gipfel des Sengsengebirges, so insbesondere um den Hohen Nock. Wald schutzgebiete im Sinne Kurt Huecks werden heute von der reinen wie angewandten Naturwissenschaft, insbesondere vom Waldbau, mit Recht immer dringender gefordert. Der Fichtenwald nördlich der Alm wäre dazu nach der Ansicht des Verfassers ausgezeichnet geeignet. Die Vegetation des Gebietes ist schon lange als reichhaltig, abwechslungsreich und pflanzengeographisch interessant bekannt (siehe Herget). Ein neuer Schutzantrag befindet sich in Ausarbeitung. Ein Vergleich der 29 bis jetzt festgestellten samt den 5 im Antrag befindlichen Schutzgebiete läßt eine große Mannig faltigkeit und auffallende Unterschiede erkennen: erstens hinsichtlich ihrer Gestalt, welche die unvergleichliche Viel gestaltigkeit des Landes in einigen mehr urtümlichen Land schaftsformen repräsentiert; zweitens hinsichtlich ihrer Wid mung, in der sich das Spannungsfeld Natur — Mensch offen bart; drittens ihrer Bedeutung und Veranlassung nach, worin sich auch das Spiel des Zufalls oder das Wirken verschiedener Zwecksetzungen und Kräfte — z. B. Gefährdungen und Angriffe — zeigen, welche für die bis jetzt erfolgten Fest stellungen und Anträge Veranlassung gaben. Man denke z. B. an den Unterschied in der Widmung des Voll-Schutzgebiet Eglsee und des „Naturparkes Offensee" oder den zwischen der Bedeutung des Neydhartinger Moors und des Stodertales in europäischer Sicht! Nimmt man die in der Widmung noch schwankend beurteilten mit N und die mit P (Park) bezeichneten zusammen, so stehen 25 N + P den 8 VN = eigentlichen Naturschutz gebieten gegenüber. (Allerdings schließen einige N- + PGebiete kleinere Voll-Schutzgebiete ein.) Drei Viertel der Naturschutzgebiete sind also unmittelbar dem Menschen, nur ein Viertel ist der Natur selbst und ihrer Erforschung gewidmet! Um Zufall und subjektive Einstellungen in Hinkunft mehr auszuschalten, soll von einer Arbeitsgemeinschaft eine Inven tarisierung der besonders schutzbedürftigen und schützens werten Landschaftsteile und Naturgebiete in Angriff genom men werden. Der erstellte Kataster würde dann leichter eine Reihung der geplanten Erklärungen nach Schutzbedürftigkeit Poesie der Landschaft Motiv bei Leonfelden. Foto: H. Wöhrl. # I
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