die mit der Seilbahn heraufkommen, und deshalb wie ein Naturpark zu hüten. Die Moore aber sollen widmungsgemäi? als Voll-Naturschutzgebiet in der schneefreien Zelt nur von eigens zu ermächtigenden Personen betreten werden dürfen und müssen, wie sie sind, erhalten werden. Die Fischlhamer Au (N —>-VN). — Der etwa 2,5 km lange Auwald-Komplex südwestlich von Wels liegt am rechten Traunufer ober der Mündung des St.-Georgen-Baches. Dieser letzte Rest eines Traun-Altwassers im Bereich mehrerer Quellen friert selten zu und ist wohl auch deswegen ein bevorzugter Biotop für allerhand Wasservögel. Darauf deutet auch der Name Entenstein für einen von Wasser und üppiger Wasserflora umgebenen Konglomeratblock, der mit seiner Umgebung schon viele Jahre als Naturdenkmal gilt. Die Flora, des Gebietes ist, wie die der Traun- und Almauen überhaupt, deswegen sehr reich, interessant und schützenswert, weil hier voralpine Elemente mit solchen der Waldsteppe und anderer wärmebegünstigter Standorte verzahnt und mit den sonst üblichen Auwaldpflanzen vergesellschaftet sind. „Während durch das Absinken des Grundwasserspiegels als Folge der Traunregulierung viele Teile des Traunauwaldes zum Ab sterben verurteilt sind, steht die Fischlhamer Au oberhalb des Traunwehrs noch unter voller Grundwassereinwirkung und hat dadurch ihr ursprüngliches Aussehen sowie ihre Pflanzen und Tiergesellschaften erhalten. Das Gebiet um den Entenstein, schon immer ein beliebtes Ausflugsziel der Welser Stadtbevölkerung, ist als typisches Naturschutzgebiet eher als Reservat denn als Naturpark zu betrachten." Es ist den Bemühungen E. Rondonells zu danken, daß dieses kleine Stück noch ursprünglichen Traunauwaldes am 22. April 1963 durch Verordnung als Naturschutzgebiet festgestellt wurde. Ihm verdanke ich auch die unter Anführungszeichen gestell ten forstlichen Bemerkungen. Das Neydhartinger Moor mit dem Wimtal (L —^P) kann als Prototyp eines Landschaftsschutzgebietes betrachtet werden, welchem die Funktion eines Naturparkes im Interesse jener zukommt, welche im bekannten Moorbad Neydharting Erho lung und Heilung suchen. Es liegt in einem anmoorigen, von waldigen Leiten eingefaßten Wiesental südlich von Wimsbach an der Alm. Wenn auch das Moor selbst in naturkundlicher Beziehung weitaus nicht die Bedeutung hat als andere Moore des Landes, für die teilweise schon seit Jahrzehnten eine amtliche Schutz stellung beantragt ist, so muß doch die Initiative O. Stöbers als beispielgebend angesehen werden. Er hat erkannt, wie wichtig eine ungestörte Landschaft für seine Kurgäste ist und welche Heilwirkung und Werbekraft ihr zuerkannt wer den kann. Dieses Gebiet wird sicherlich von der Kuranstalt aus ganz im Sinne seiner Widmung genützt und betreut werden. Der Traunstein (N+VN) hat unter den Bergen Ober österreichs nicht seinesgleichen. Von allen Hochgebirgsgipfeln am weitesten gegen das flache Land vorgeschoben, ist er Wahrzeichen des Traunviertels, „Herzberg" des Landes über haupt. Von allen seinen vier Vierteln sichtbar, ist er der mächtige Torturm des Salzkammergutes. „Nirgends in den Nordalpen ist der Gegensatz zwischen den waldigen Flyschbergen und dem Felsgebirge der Kalkalpen ausgeprägter und eindrucksvoller wie hier am Nordfuß des Traunsteins. Der Abbruch seiner Felsflanke in einer Flucht von Steilstufen und Wänden vom Gipfel bis zu ihrem Eintauchen in den See hat an keinem der zahlreichen Salzkammergutseen ein Gegenstück von gleicher Großartigkeit"(Schadler 1961). Seine im wörtlichen Sinne „hervorragende" Stellung verdankt er einem „einschneidenden" geologischen Ereignis, einer ge waltigen Querverschiebung längst eines Bruches, welche die Voraussetzung zur Anlage des Trauntales geschaffen hat. Die Erhabenheit der Hochgebirgsregion Foto: H. Loderbauer. — der Gosaugletscher. Durch diese „Querverschiebung" wurde der Traunstein, wel cher derselben tektonischen Einheit angehört wie das Höllen gebirge, um 5 km nach Norden gerückt. Dieser Lage und dem Einfluß des an seinem Steilfuß heranreichenden großen Alpen sees verdankt er auch sein bemerkenswertes Pflanzenkleid und seine Tierwelt. Auf ihm erreichen bezeichnende Elemente der alpinen und arktischen Flora und Fauna ihre lokal nörd lichsten Fundorte. Viele von ihnen steigen in schattigen Lagen bis zum See herab. Andererseits begünstigt die Wärmestrah lung des Seespiegels das Vorkommen gar mancher Arten aus südlichen Bereichen. Der Naturschutzbund hat vor einigen Jahren erbittert um die Unversehrtheit des Berges gekämpft und damit wenigstens erreicht, daß die an seiner Seeflanke geplante Forststraße zum größten Teil unsichtbar unter Tag geführt wurde. Es war allerdings seine Absicht, den herrlichen Berg am „lacus felix als ein Sanktuarium ganz unangetastet zu bewahren und durch diese Zurückhaltung die innere Kultur unserer Generation für immer unter Beweis zu stellen. Dafür war jedoch die nötige Einsicht bei den entscheidenden Stellen noch nicht zu gewin nen. Trotzdem muß und kann der Naturschutzbund mit der erreichten Übereinkunft einigermaßen zufrieden sein. J. Schadler, A. Ruttner und der Verfasser haben die Gründe für die Verteidigung des Traunsteins im Jahrbuch des Oö. Musealvereines eingehend dargestellt. Der Naturschutz beirat des Landes beantragte gleichzeitig mit der Ablehnung der dann doch mit Tunnelierung erbauten Forststraße die Feststellung des Traunsteines zum Naturschutzgebiet. Hier liegt ein solches im engsten Wortsinne vor. Es schließt auch den Laudachsee und das Hochmoor südlich davon ein, welches als strenges Voll-Naturschutzgebiet zu hüten wäre. Naturschutzgebiet Katrin (P). — Das im Süden von Bad Ischl gelegene Schutzgebiet des „Katergebirges" erreicht im Heinzen, 1639 m, südlich des Nussensees, seinen höchsten Gipfel. Von diesem dehnt es sich über der Grenze der bewirtschaf teten Wälder längs des Bergkammes ungefähr gleich weit nach Osten und Westen aus. Die bezaubernde Aussicht auf die umliegenden Berge und Seen, besonders auf den „König Dachstein", führte zum Bau der Seilbahn auf die Katrin. Die erfolgte Erschließung aber ließ wiederum die Erklärung zum Naturschutzgebiet als zweckmäßig erscheinen, denn dadurch
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