Oberösterreich, 16. Jahrgang, Heft 1/2, 1966

sowie in umfangreichen Bilderserien, Alben, Mappen usf. auf den Markt gebracht. Für Oberösterreich sind in dieser fdinsicht besonders wichtig die 1827 in Linz errichtete Anstalt von Josef Hafner und die 1831 in Salzburg gegründete Offizin von Joseph Oberer, aus der u. a. Mitte der vierziger Jahre eine größere Serie von Innviertier Ortsansichten des Salz burger Künstlers Beda Weinmann hervorging (Abbildungen 11 und 12). Unter den bedeutenderen Wiener Künstlern, die ihre Lebens arbeit in den Dienst der Landschaft und der Ortsansicht gestellt haben, ist vor allem Jakob Alt, der Vater des berühm ten Aquarellmalers Rudolf von Alt, zu nennen, der dem vom Verleger Adolf Friedrich Kunike zwischen 1820 und 1826 herausgegebenen großen Ansichtenwerk der „264 Donau ansichten nach dem Laufe des Donaustromes von seinem Ursprünge bis zu seinem Ausflusse in das Schwarze Meer" den Stempel seiner Künstlerpersönlichkeit aufprägte und des sen Ansicht von Engelhartszell wir aus diesem Werk ab bilden (Abbildung 14). Neben den großen Künstlern hat es zu allen Zeiten auch begabte Menschen gegeben, die sich als künstlerische Laien und Dilettanten schöpferisch betätigten. Ihnen verdanken wir gerade auf dem Gebiet der Ortsansicht viele kulturhistorisch interessante Darstellungen, die uns oft in ihrer künstlerisch unbeholfenen naiven Art menschlich besonders ansprechen (Abbildung 10). ° n° S D II ü Q a 3 0 wi'lP'jy MJLiüil K /-S MCilleJLDa UU1_S3CE4 LX !iS! S-rE TO ilsksSaäiy -laaOllÖflflÄä a = a rÖÖDßQÜDQD f°''° Die Schwierigkeiten, einem Gast Linz zu einem besonde ren Erlebnis werden zu lassen, liegen nicht im Mangel an Interessantem,sondern am allgemeinen Zeitmangel,an der Unrast: Der Vergnügungsreisende ist zum Durchrei senden geworden. Nur außerordentliche Sehenswürdig keiten vermögen ihn festzuhalten. Die Objekte im Raum Linz, die diesem Erfordernis voll entsprechen, kann man an den Fingern einer Hand abzählen: St. Florian, Stift Wilhering, Schloßmuseum, Martinskirche, Botanischer Garten. Wer sich jedoch auch die Mühe nimmt, etwa durch das historische Stadtzentrum zu bummeln, die alten Arkadenhöfe aufzusuchen, die barocken Kirchen und Kapellen zu besichtigen, der wird eine Fülle inter essanter Einzelheiten feststellen, wie sie nur ein Gemein wesen mit vielhundertjähriger Tradition bieten kann. Das charakteristische für Linz aber ist die Lage am Strom: nur wenige europäische Städte sind so sehr der „schönen blauen Donau" verbunden wie Linz. Sie bot den Anreiz zur ersten Ansiedlung, bestimmte das mittelalterliche Wachstum und ist auch heute bestimmend für die wirt schaftliche Entwicklung von Linz. Die Bedeutung von Linz als Fremdenverkehrsstadt ist weniger an einzelne Prachtbauten gebunden; es ist das ganze Stadtgepräge, von dem es mit Recht heißt: „Linz, die Donaustadt am Alpenrand, ist immer ein Erlebnis."

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