Oberösterreich, 15. Jahrgang, Heft 3/4, 1965

.„. - =.'1. ^S-.l^liiJ'^tM^.k .%j S' ll~. v?y>'»'?i SÄ5 '-Ji 1,. ^ IM Die Bodenschutzlandschaft kann uns die gleichen Vorteile bringen. Eine erheb liche Anzahl nützlicher Tiere, die sich in den Schutzanlagen aufhalten, vernichten die Kulturschädlinge oft schon während ihrer Entwicklung. In vielen Fällen wird diese natürliche Bekämpfung ausreichend sein, auch die übermäßige Vermehrung schädlicher Insekten zu verhindern. Durch eine geeignete Landschaftsgestal tung ist uns daher ein Mittel in die Hand gegeben, die Verwendung chemischer Bekämpfungsmittel einzuschränken und somit auch den Bodenertrag wirtschaft licher zu gestalten. Aber nur eine aus reichende Verteilung von Gehölzanlagen aus Bäumen und Sträuchern kann einer genügenden Zahl von nützlichen Tieren aus der Vogelwelt, der nützlichen Insek ten, der Insektenfresser und auch schließlich des jagdbaren Wildes Dekkung und Äsung gewähren und dem Landwirt Vorteile bei der Bewirtschaf tung des Bodens bringen. Wenn wir noch hinzufügen, daß es auch Landschaftsteile gibt, in denen Erd-, Sand- oder Staubflug auftreten, sodann die Humusschichte abtragen und in Trockenjahren weite Felder schädigen, können, so erkennen wir, daß eine er hebliche Anzahl nachteiliger Erscheinun gen die Fruchtbarkeit des Bodens beein trächtigt und daß nur ein zweckmäßig gegliedertes Landschaftsgefüge diese Nachteile verhindert. Von vielen Fachleuten wurden die nach teiligen Erscheinungen der Kulturland schaft als gefährlich für das Bestehen der Menschheit und auch ihrer Kultur aufgezeigt. Es gibt heute eine Anzahl Länder in allen kultivierten Erdteilen, -v -1 wenn auf den Feldern das Stroh nicht verbrannt wird oder andere organische Substanz, z. B. durch Einbau von Klee in die Stoppeln oder durch Belassung von Blattwerk auf den Feldern, vorhan den ist. Durch ein ausgeglichenes boden nahes Klima bieten die Schutzanlagen dem Landwirt die Möglichkeit, diesen Weg der Bodenverbesserung zu gehen. Im Wein- oder Obstbau, der heute nicht nur Quantität, sondern auch Qualität der Produkte erreichen muß, kann der Landwirt nur bei ausreichenden Schutz maßnahmen damit rechnen, Erfolge zu erzielen, die ihn auf dem Markt kon kurrenzfähig machen. In der Praxis zeigt sich, daß die Besitzer von Weinund Obstkulturen zum Schütze ihrer Anlagen Gehölzstreifen errichten, die eine Verbesserung der Erträge bringen (Abb.5). Auch in Holland werden,selbst unter den dort günstigen großklimati schen Bedingungen, Obstkulturen durch eng gestaffelte Baumanlagen geschützt. Das biologisch richtige Landschaftsge füge gewährt durch seine vielfache Glie derung noch mehr Vorteile als die Mehr erträge auf den Feldern und ein aus geglichenes Klima. Die vielen Schädlinge der einheitlich aufgebauten Kulturland schaft, die meist in großer Zahl auf treten, werden durch chemische Mittel bekämpft, deren Anwendung kostspielig und nicht immer ungefährlich ist. Man che Präparate, die zur Bekämpfung tieri scher Schädlinge verwendet werden, ha ben auch gesundheitliche Nachteile. Die natürliche Landschaft verhindert die übermäßige Vermehrung von Schädlin gen und läßt ihre Ausbreitung nicht zu. Abb. 6 Bodenschutzanlagen sichern hohe und gleichmäßige Ernten Abb. 7 Maschinelles Pflanzensetzen ermöglicht auch in ausgedehnten Landschaften eine baldige Schutzwirkung. Abb. 8 Typus einer Bodenschutzstation, von der aus das Land betreut wird. Solche technische Einheiten schützen rund 20.000 Hektar Ackerland. imr-'i-i"-': iMim

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