Oberösterreich, 15. Jahrgang, Heft 3/4, 1965

mengefaßt werden. Es ist vorgesehen, allein die Zahl der ein- bis dreiklassigen Schulen um 134 zu verringern. Die höheren Schulen des Gebietes la gen, abgesehen von Zwiesel, bisher nur im Donautal. Zur besseren Regional erfassung wurden seit 1964/65 höhere Schulen in Waldkirchen, Freyung und Grafenau errichtet. Diese Neugründun gen werden außerordentlich stark fre quentiert. In den beiden ersten Klassen der Höheren Schule Waldkirchens sind derzeit 188 Schüler,in Freyung 157 Schü ler. In Grafenau haben sich für die erste Klasse 110 Schüler angemeldet. Durch siimvollen innerregionalen Ver kehrsausbau (Verkehrsringe) und Bus einsatz sowie überlegte Regionalvertei lung der Schulstandorte sollen die aus gedehnten Internatsschulgebiete besei tigt, d. h. jedem befähigten Kind die Möglichkeit geboten werden, als Fahr schüler in zumutbarer Entfernung eine höhere Schule zu besuchen. Als weitere dringende Standorte gelten noch Viechtach,Kötzting und Regen. Spezielles Regionalprogramm Grundsätzlich wird davon ausgegangen, daß Waldflächen keinesfalls zum Zwecke landwirtschaftlicher Nutzung ge rodet werden, die Nutzung also fest liegt. Angesichts der 300 Gemeinden, die sich aus 4500 Gemeindeteilen, Ein öden und Weilern zusammensetzen, wird eine kleinräumige Konzentration der Gemeinschaftseinrichtungen, der Wirtschaft sowie auch der Wohngebiete in entwicklungsfähigen Ansatzpunkten angestrebt. Als Grundgerüst hierfür sind neben den zwei Mittelzentren Deggendorf und Passau acht Unterzentren und schließlich 26 ländliche Kernsiedlungen sowie einige zugeordnete Siedlungs ansatzpunkte vorgesehen. Das relativ geringe Bauvolumen bei Neubauten soll kleinräumig auf diese Ansatzpunkte ausgerichtet werden; denn nicht zuletzt ist die Streusiedlungsstruktur eine der Ursachen für den geringen Entwick lungsgrad dieses Gebietes. Die skizzenhaft angedeuteten Gesichts punkte sind real in topographische Karten, Maßstab 1:50.000, eingearbeitet, wobei bewußt auf viel Statistik und Schemadarstellung mit Kreisen, Sekto ren und Signaturen usw. verzichtet wurde. Wenn man sich von emotionellen Vorstellungen freimacht, muß man einräumen, daß Bevölkerung und Kul turlandschaft nur dann zu erhalten sind, wenn entsprechende Kaufkraft primär über die Industriearbeitsplätze beschafft werden kann. Über ein komplexes Einkommensgefüge sind allen Bewohnern des Bayerischen Waldes ausreichende Existenzmöglichkeiten darzubieten. In frastrukturelle Mängel müssen als Vor aussetzung für weitere Maßnahmen baldmöglichst beseitigt werden. Dieses Ziel wird mit allem Nachdruck und auf möglichst breiter regionaler Basis wei ter verfolgt.

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