Oberösterreich, 15. Jahrgang, Heft 3/4, 1965

CHEMIE-TECHNIK-MODE Chemiefaser Lenzing AG. rationalisiert und baut weiter aus Chemie, Technik und Mode haben enge Beziehung zueinander, wenn es sich um Textilien aus Chemiefasern handelt. In Lenzing werden täglich 180 t Chemiefasern produziert. Fast alle diese Fasern werden zu modernen Kleidern und Heimtextilien in Österreich und in vielen anderen Ländern der Erde verarbeitet. Rund 30 Prozent oller Textilien sind heute schon aus Chemie fasern hergestellt. Wertmäßig nimmt die Chemiefaserproduk tion bereits den ersten Platz unter den Textilfasern ein. Von den rund 9 kg Textilien, die jeder Österreicher im Oahr ver braucht, sind fast 3 kg aus Chemiefasern. Gerade weil sich die Chemiefasern der Mode und dem Trend nach moderner, pflege leichter und angenehmer Kleidung anpassen können, werden sie von Dohr zu Oohr mehr verwendet. Auch die Lenzing AG konnte ihre Produktion an Viskosespinnfasern (Marke Viscolen und Viscolan) von Oahr zu Tahr steigern und über zwei Drittel dieser Produktion exportieren. Dieser Wettbewerb auf dem Weltmarkt ist nur durch eine ständige Rationalisierung in der Produktion und Modernisierung der Anlagen möglich. Bereits vor Dohren wurde eine Anlage errichtet, mit welcher täglich rund ein Drittel von dem eingesetzten Schwefelkohlenstoff rück gewonnen und der Produktion wieder zugeführt wird. Ab Dänner 1966 wird eine Schwefelsäurefabrik, die in einer Rekordzeit in Lenzing errichtet wurde, den Gesamtbedarf der für die Faserproduktion benötigten Schwefelsäure (etwa 170 t pro Tag) produzieren. Das bedeutet eine Verbilligung dieses wichtigen Rohstoffes. Aber auch in der Faserentwicklung ist Lenzing nicht stehengeblieben. Die neue Faser Hochmodul 333 hat sich in der Anwendung bereits bewährt und wird sich auf dem Bekleidungs- und Wäschesektor ihren Marktanteil erobern. Im Frühjahr 1966 wird das neue Forschungsgebäude seiner Be stimmung übergeben. Die Kosten für diesen Forschungsbau sind nicht unbeträchtlich, aber ein modernes Unternehmen kann ohne Forschung und Weiterentwicklung nicht konkurrenzfähig bleiben. In Lenzing wird auch eine Verpackungsfolie (Marke Austrophan) erzeugt. Viele Konsumartikel, aber auch kosmetische und phar mazeutische Erzeugnisse sowie Textilien werden heute in Austrophan verpackt. Die Chemiefaser Lenzing AG hat mit ihrem Umsatz bereits die Miliiardengrenze überschritten und ist einer der größten De visenbringer Österreichs. Mantel in Redingote-Llnle, zweireihig, Herrenfo^on. Popeline: 67 ®/o Treviro, 33% HM 333. Weberei Zschweigert in Hof o. d. Saale.

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