ger), vier stark, und zwar Gmunden, Ebensee, Hallstatt (Salzbergbau) und Steinbach a. A. (Holzbearbeitung bei geringer Zahl von Erwerbstätigen). Hier gibt es, während in der Mitte dieser Typ fehlt, nicht weniger als sieben extrem industrialisierte Gemeinden mit vielen Einpendlern; Vöcklabruck, Schwanenstadt, Laakirchen-Steyrermühl, Lenzing, Ampflwang und Straß i. A. Wie schon erwähnt, hat der Südosten die relativ meisten Gemeinden mit In dustriebetrieben, doch haben von den 27 nur 11 mehr als 100 Arbeitsplätze, so daß von diesem Standpunkt Südost wieder umgekehrt sogar schlechter als das Mühlviertel abschneidet. Man sieht deutlich hier den Rückbildungsprozeß in der „Eisenwurzen", diesem ältesten In dustriegebiet des Landes neben dem Salzkammergut. Grünburg, Klaus (Kalk steinbruch Steyrling), Kirchdorf a. d. Kr., Kremsmünster,Rosenau a. H., Mi cheldorf und Steyr haben in steigender Folge mehr als 250 Beschäftigte. Dank Steyr führt hier wieder die Einwohner größenklasse 6 mit 31 Betrieben und 11.161, von denen freilich 80 Prozent auf die Steyr-Werke entfallen. Mit 17 Betrieben und 1590 Arbeitsplätzen kommt die Klasse 3 an 2. Stelle. Mölln, Steinbach a. d. St., Roßleithen und Sierning sind die vier schwach industriali sierten, Kremsmünster und Grünburg die beiden mittel, Kirchdorf a. d. Kr. die einzige stark und Steyr, Micheldorf, Klaus (Steyrling) und Rosenau a. H. die vier extrem industrialisierten Gemeinden mit hohen Einpendlerzahlen. Man be achte, daß Steyr im Gegensatz zu Linz und Wels extrem industrialisiert ist, weil hier die Dienstleistungsberufe we niger ins Gewicht fallen. Ist doch Steyr weder ein so ausgeprägtes Verwaltungs und Verkehrszentrum wie Linz noch trotz gleicher Größe ein Handels- und Verkehrszentrum, das sich in dieser Hinsicht mit Wels messen könnte. Da gegen hat seit altersher die Industrie in der Eisenstadt den Ton angegeben, während erst in den letzten Jahrzehnten Linz und Wels als Industriestädte stär ker in Erscheinung traten. Betrachten wir nun abschließend die Be zirksgruppen vergleichend, so hat das Mühlviertel mit 92 die meisten Ge meinden ohne Industrie, der Südosten mit 18 die wenigsten, die anderen Grup pen folgen in sinkender Reihung: Inn viertel, Mitte, Südwest auf dem 2., 3. und 4. Platz. Die durchschnittliche Be schäftigungszahl pro Gemeinde wurde bereits oben erwähnt. Lehrreich ist ein Vergleich nach Einwohnergrößenklassen: Klasse 6 (über 20.000) führt mit 53 Pro zent, dann kommen 4, 3, 5, 1, 2 und 0. In der Klasse 6 kommen 217 Industrie beschäftigte auf 1000 Einwohner, bei 5 180, bei 4 146, bei 3 95, bei 2 21, bei 1 22 und bei 0 15. Der Oö.-Durchschnitt liegt bei 99, wird also nur von den Gemeinden über 5000 Einwohner überboten, doch liegt die deutliche Zä sur bei den Gemeinden mit 3000 Ein wohnern, da der Wert von 21 auf 95 springt. Bemerkenswert ist auch, daß die Gemeinden von 1000 bis 2000 einen etwas höheren Wert erreichen als die nächste Größenklasse, wo sich in Ober österreich viele flächengroße und damit einwohnerreiche Landgemeinden finden*®. Die vier Industriealisierungstypen teilen sich verhältnismäßig gleich auf, wenn auch der erste Typ (schwach) relativ am meisten vertreten ist (25 und damit genau ein Drittel aller 75 Industriege meinden). Typ 2 (mittel) folgt mit 20, stark und extrem sind mit 14 und 16 ungefähr gleich. Die Zahl der 16 ex tremen Gemeinden überrascht und zeigt, daß in räumlich großer Streuung sich ausgesprochene Industrieorte finden, die ihr Arbeitspotential vorwiegend von an deren Gemeinden, also durch Pendler, decken, ohne daß deren Wohnbevölke rung selbst immer entsprechend indu striell tätig ist. Beispiele für dieses Miß verhältnis sind vor allem Kirchberg ob der Donau (Papierfabrik Obermühl) und Straß i. A. (Schuhfabrik Oswald), die gleich viel bzw. sogar mehr land wirtschaftliche als industriell-gewerb liche Wohnbevölkerung aufweisen. Die Bildung von Industriezonen auf Grund der vier Industrialisierungs typen, die die Karte der Industrie gemeindetypen 1962 zeigt, ist bei der starken Streuung und Durchmischung mit agrarischen und rein gewerblichen bzw. Arbeiterwohngemeinden nicht leicht*^. Hier muß besonders auf die im Sommerheft 1964 erschienene Arbeit Dr. O. Lackingers über die wirtschaft liche Zugehörigkeit der Bevölkerung Oberösterreichs verwiesen werden*®, wo vom Gesichtspunkt der Bevölke rungsstruktur aus die Herausstellung agrarischer und industriell-gewerblicher Zonen versucht wird. Beide Untersu chungen können als Vorarbeiten und Beiträge zu einer wirtschaftsräumlichen Gliederung Oberösterreichs angesehen werden, ohne diese und ihre Prinzi pien dabei vorwegzunehmen. Am ehesten fügen sich die Industriegegemeinden in der Bezirksgruppe Mitte zonal oder zumindest zu Agglomera tionen zusammen, dabei agrarische Ge biete jeweils umschließend, welche be wirken, daß diese Bezirksgruppe zu gleich industriell und agrarisch führend ist. So führt entlang der Westbahn von Enns bis Gunskirchen ein Band von In dustriegemeinden, das unter Einbezie hung von Arbeiterwohn- und gewerb lichen Gemeinden, (bei denen minde stens 150 Bewohner der Wirtschaftsab teilung Industrie-Gewerbe auf 100 land wirtschaftliche Bewohner entfallen, ohne daß sich 100 und mehr Industriearbeits plätze dort befinden) westlich von Linz und nördlich von Wels sich bedeutend verbreitert, im Enns- und Kremstal aber zwei Äste nach Süden schickt, um sich entlang der Voralpenstraße mit der industriell-gewerblichen Zone Steyr— Kremsmünster zu verbinden. Auch nörd lich der Donau verbinden sich Arbeiter wohngemeinden von Walding im We sten bis Langenstein im Osten mit die ser Industriezone des Zentralraumes, die entlang des Massivabfalls im Mach land ihre Fortsetzung bis Perg findet. Eferding-Hinzenbach und Aschach/D. sind dagegen isoliert, doch haben die trennenden Gemeinden, wie Alkoven, Pupping, Buchkirchen und Oftering, auch bereits über 120 industriell-ge werbliche auf 100 landwirtschaftliche Be wohner. Dieser industriell-gewerbliche Zentralraum reicht somit, bedeutende Agrarzonen beiderseits des unteren Kremstales und nördlich der Welser Heide einschließend, von Aschach/D. bis Perg im Norden, von Gunskir chen bis Enns in der zentralen Achse und von Kremsmünster bis Steyr im Süden. Die zweite Zone verläuft entlang der Ager vom Attersee bis Lambach mit schmalen Brücken im Südwesten bis Mondsee, im Nordosten zum HausruckKohlenrevier. Zwischen Vöcklabruck, Schwanenstadt und Gmunden schlagen Arbeiterwohngemeinden eine Brücke zum oberen Traungehiet, dessen Achse sich von Laakirchen-Steyrermühl bis Hallstatt erstreckt und östlich davon im Almtal von Vorchdorf bis Grünau eine schwächere Begleitlinie findet. Mit Aus nahme eines agrarischen Kernes im süd westlichen Teil der Traun-Enns-Platte mit anschließendem Flyschzonenrand (Kirchham-St. Konrad) sowie der etwas schwächer ausgeprägten Arbeiterwohn gemeinde Roitham umfaßt diese Zone den ganzen Bezirk Gmunden. Ein viertes Gebiet zeichnet sich im Steyr- und Kremstal, also in der Eisen wurzen, ab, wo historisch die Sensenund Messerindustrie den Ansatz bot, heute aber Holz-, Zement- und Elektro industrie neben den noch bestehenden Sensenwerken die Akzente bilden. Im Westteil der Bezirksgruppe Mitte, im Inn- und Mühlviertel, ist es dagegen kaum möglich, Industriegemeinden zo nal zusammenzufügen, bestenfalls sind einige Ansatzpunkte dazu vorhanden. Braunau-Ranshofen ist genauso iso liert wie das Braunkohlengebiet Trimmelkam oder Altheim mit seiner Möbel großindustrie. Lediglich im MattigSchwemmhachgehiet gibt es einen zona len Ansatz um die Kerne Mattighofen und Schneegattern (Gem. Lengau). Unter 68
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