Oberösterreich, 14. Jahrgang, Heft 3/4, 1964

Tabelle 3 Die tierische Produktion in Oberösterreich absolut und in Prozenten von Österreich. Tierbestand und tierische Produkte absolut in -ö c fC S-S 2 H Qj C/5 TS .S 2 598.620 I -a 5 LD 759.894 'S c: 3 a c O c r-i ^ O 861.799 n3 2 m 13.468 in "/o von Österreich 25,9 26,0 28,3 39,8 Sämtliche Rinderbestände müssen sich von Gesetz wegen der Tbc- und Abortus-Bang- (seuchenhaftes Verwerfen) Bekämp fung unterziehen. Vermutlich in zwei Jahren werden sämtliche Bestände Oberösterreichs Tbc- und bangfrei sein. Ein wesent licher Beitrag der Bauernschaft zur Volksgesundheit und zur Exportsicherung ist damit unter ungeheuren finanziellen Opfern vollzogen worden. Die organisierte Rinderzucht veranschaulicht nachstehende Tabelle: Züchterische Organisationen Zahl der Mitgliederbetriebe und Herdbuchtierbestände nach Verbänden und Rassen: FIH. Ried 2.821 Mitgl. FZM. Urfahr 1.067 Mitgl. FZW. Wels 842 Mitgl. 305 HB-Stiere 11.038 HB-Kühe 178 HB-Stiere 4.385 HB-Kühe 145 HB-Stiere 3.535 HB-Kühe Fleckvieh 4.730 Mitgl. Braunvieh 990 Mitgl. Pinzgauer 261 Mitgl. Schwarzbuntes Niederungsvieh 69 Mitgl. Celbvieh 136 Mitgl. 628 HB-Stiere 18.958 HB-Kühe 128 HB-Stiere 3.660 HB-Kühe 118 HB-Stiere 403 HB-Kühe 32 HB-Stiere 7 HB-Stiere 294 HB-Kühe 47 HB-Kühe 6.186 Mitgl. 913 HB-Stiere 23.362 HB-Kühe Auf den Zuchtviehabsatzveranstaltungen der Verbände wur den 1963 insgesamt 11.089 Tiere verkauft. Hievon gingen 4355 Stück in das eigene Verbandsgebiet, 3612 in das übrige Inland,rund 3122 wurden exportiert. Bei den Herdebuchkühen war die durchschnittliche Milch leistung aller Rassen 4466 Kilo Milch bei 4,06 Prozent Fett. Die Schweinezucht hat durch Ausbau der Fleischleistungs kontrolle einen großen Fortschritt gemacht. In der Schlachtund Mastleistungsprüfungsanstalt in Ritzlhof wurden 1963 179 Gruppen geprüft. Die konsequente züchterische Prüfung und Verbesserung der organisierten Zucht wird die allgemeine Schweineproduktion besonders in qualitativer Hinsicht (Fleischschweine anstelle von Fettschweinen) wesentlich be einflussen. Die Pferdezucht ist ständig leicht rückgängig. Ein gewisses Niveau wird sich aber zweifelsohne einspielen. Ober österreich hatte 1963 noch 20.481 Stück Pferde. In den Bergbauerngebieten wird das Pferd auch in Zukunft eine Rolle spielen. Die forstliche Produktion Oberösterreichs ist sehr bedeutend. Der Erlös aus Holzverkäufen hat in den vergangenen Jahren den Hauptteil der Technisierung in der Landwirtschaft ge tragen. Die „grüne Sparkasse" des Bauern soll aber auch durch fachgerechte Pflege zu einer ständig fließenden Einkommens quelle werden. Die Waldpflege der Bauernwälder wurde sehr vorangetrieben. Der Bauer sieht im Wald heute nicht nur ein Nutzungsobjekt, sondern weiß, daß Höchsterträge und ge sunde Bestände nur durch fachgerechte Behandlung erzielt werden können. SiCSH'HPf Saatbauzentrale in Linz-Wegscheid. Hauptumsatzstelle der oherösterreichischen Saatbaugenossenschaft. Foto: Saatbau Linz Die land- und forstwirtschaftliche Produktion hat einen Produktivitätsanstieg zu verzeichnen, der über dem industriel len liegt. Nimmt man die Arbeitsproduktivität von 1952 bis 1956 mit 100 an,so hat sich 1958 dieselbe auf 133 und 1962 auf 155 Pro zent erhöht. Sehr bemerkenswert ist, daß die gesamte Quali tätsverbesserung der inländischen Agrarprodukte von den Bauern auf ihre eigene Rechnung erfolgte. Sie hatten keine Möglichkeit, diese Kosten auf den Preis ihrer Produkte auf zuschlagen. Der Index der Betriebsausgaben der bäuerlichen Betriebe hat sich von 100 im Jahre 1958 auf 119 im Jahre 1963 erhöht. Der Index Gesamtbetriebseinnahmen hat sich von 100 im Jahre 1958 nur auf 109 erhöht. Diese „landwirtschaftliche Preisschere" ist auf die Dauer untragbar und führt unweiger lich zum Ausverkauf der Landwirtschaft. Nur stabile Preis verhältnisse schaffen für die Landwirtschaft einigermaßen er trägliche Verhältnisse. Die enorme Produktivitätserhöhung wäre ohne die sprung hafte Mechanisierung nicht möglich gewesen. Eine Gegenüber stellung der Entwicklung der Mechanisierung mit den Ar beitskräften möge die Wechselbeziehung verdeutlichen. Tabelle 5 Entwicklung der Mechanisierung und der ständigen Arbeitskräfte 1953 1957 1962 Traktoren 9.541 23.413 42.791 Mähdrescher 166 815 3.667 Stallmtststreuer 121 428 4.531 Melkmaschinen 2.955 7.277 15.887 Waschmaschinen 876 12.380 28.547 1951 1960 1963* Ständige Familienarbeitskräfte 118.807 103.435 84.007 Ständige Fremdarbeitskräfte 48.756 24.833 16.620 Insgesamt ständige Arbeitskräfte 167.563 128.268 100.627 Die Erschließung der Höfe durch Güterwege, die Elektrifi zierung und auch die Meliorierung der Grundstücke ist ein Hauptanliegen der Landwirtschaftsförderung. Es sind dies Maßnahmen, welche erst die Grundvoraussetzung für die moderne Bewirtschaftung bilden. Der größte Teil der Höfe ist mit elektrischer Energie versorgt. Wenn die der zeitige Erschließung durch Wege anhält, kann man in etwa fünf bis sechs Jahren erwarten, daß fast alle Betriebe an das 46

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