Frage der R aumverteilung, a lso d er logischen Ab folge des Gebotenen , 111 einge henden Ve rh a ndlungen , die eine wiede rholte Abä nd erung und dami t eine Ve rbesse rung d es musea len G rundkonzept es zur }'o lge ha llen, gelöst worden. Erst dann konnte zu den Arbei ten bez üglich Aus- '.vahl und Anordnung der Obj ekte im einzelnen geschritten werden. Sie wu rde von den Kustoden in Zusammena rbeit mi t dem Arc hitekten zu dem vorliegenden E rgebni s ge führt , das , im ganzen gesehen , a ls ein e Lösung von Da uer beze ichn e t werden ka nn. So kann man feststell en, daß die gegebenen Mögli chkeiten im Bereich e des Linzer Schl osses gem ä ß. d en Ansprü chen ein er einwa ndfreien Reii1ung der einzeln en Abteilungen durcha us entsprechend genützt wurden. Für die ur- und frühgeschi chtlichen Sammlungen bot sich der Nord- und Ost - trakt des Erdgeschosses als geeigneter R ahmen sozusagen vo n selbst an, während in den gerä umi gen Sälen der Nordwestecke a us sachlichen Gründen die „V\/agenburg" und das lVIostmuseum untergebracht we rd en. Der Urgesch ichte des Landes sind di e Räume I und 2 ge,v idmet ; sie enthalten einen Querschnitt durch di e m ate ri e ll e Kultur der letz ten drei J a hrta usend e vor Christi , wobei Raum I di e Steinund Bronzezei t beha ndelt. Unter den Fundstü cken ragen di e in ·weißer lnkrusta tionstechnik verz ier ten Gefäße aus den Sa lzkammerg ut-Pfahlbauten (sogenannte MondseeKultur) und einige sehr schön geformte Steinbeil e nordischen Chara kters hervor, während a us der Bronzeze it ein zwei henkeliges, ampho renartiges, mit plastisch em G irl a ndenschmuck ve rsehenes Gefäß a us Kronstorf erwähnenswert ist. E in wesent li ch höheres künstlerisches N iveau bes itzen die im R aum 2 aus der Hallstatt - und La tenezcit a usges tellten Funde. Rei ch o rn amentierter K eramik- und Bronzeschmuck, darunter zwei überdimensionierte Ge hängefibeln a us H a llstatt, kenn zeichn en am besten den „barocken " Chara kter der Hallsta tt-Kunst. Europäischen R a ng hat der Ut ten - dorfer Go ldha lsring, der na ch der Resta urierung im Museum zu i'v[a inz wieder in sein er ursp rüngli chen Form geze igt wird ; fi"1r ihn g ib t es nur in Württemberg einige Vergleichss tücke. Di e Late nezeit ist durch die et ruskisc he Bronzeschnabe lka nn e aus Sum.ing am Inn , ein U nikum in Öster reic h, h ervor ragend ve rtre ten. Raum 3 und 4 sind den Obj ekten a us den römi schen Sammlunge n vorbeha lten , unter denen Bild- und lnschriftsteine, darunter zwei Porträtköpfe a us Enns, der Orpheusund Mänadenstein sowie Mithrasweibungen, genannt seien. .J e eine V itrine umschließt Objekte a us Ton , Gl as, Münzen und sonstige Grabbeigaben sow ie di e Funde bei den Kreuzsc hwestern in Linz 1926/27. Zwei weitere Vitrinen en tha lten Arbeiten a us Bronze, darunter I· ragmen te einer K o lossalfi gur (Kai ser) aus E nn s und Stadt rech tfragmente a us Lauriacum von 212 n. Chr. Im R a um 4 sind die römi schen Bild- und lnsc hriftstein e, da runter die Erwähnung von \t\/el s a ls autonome Stadt, sowie militä r- und religionsgesch ich tlich wichtige Steine konze ntriert. \i\1eitere Vitrinen entha lten Geräte und \1\/affen aus Eise n, Keramik, einh eim isch e \t\/are und importi erte Sigillata -Gefäße sowie Objekte, welche a uf das früh este Chri stentum in Oberösterrei ch - a ll es a us Enns - hinweisen. Di e Völkerwanderungszeit ist vor lä 11fi g in ein er Vitrin e 68 b ehand e lt , we lche , ,vaffcn tllld Schmuck a us Grä bern sowie das V\/ a ffeninventar eines Kri ege rgrabes a us Enn s ( 8 . .Jahrhundert) enth ä lt. Im R a um 3 und 4 sind sclili cß licl1 noc!t d rei Grabvitr inen un tergebrac h l , j e ein Bra ndgra b, ein spätan tikes Körpergrab und ein vö lkerwanderungszei tli ches Körperg rab (be ide mit Beiga ben) . D er Rest der R ömersteine wird in di e Südmauer des ersten H ofes unter einem Flugdach eingemauert . Den Übergang zu den Obj ekten a us dem M i tte la lter und der neueren Zeit bilden di e in die Westmauer des Schl oßhofes eingelassenen Grabsteine des 15. bis 18. .Ja hrhunderts, darunter bed eutsame Arbeiten a us der Ennser V\/ erkstatt des Andreas K ä rling sowie für namh afte Persönlichk ei ten a us Brauna u am Inn , Linz und \t\/e ls (Grabstein für H a nnibal und Euseb ia von Al tenau , ges to rben 1616 bzw. 1624·) . Das Stiegenh a us ist von d er sonst eingeh a ltenen chronologischen Anordnung ausge nommen und enthä lt a ußer einer Anzahl von \t\/appenstein en \t\/ erke der barocken österreichischen H o lzskulptur, d a runter zwei Engel und di e Da rstellung der H eiligen Flo ri a n und J ohan nes Nepomuk a uf Wolken schwe bend (Leihgabe der Österreichischen Ga leri e in Wien ) . Das gleiche gil t, bedingt durch di e ba uli che An lage und den vo rhandenen Bestand a n Objekten, von d en großen Korridoren des Nord- und O stt raktes im 1. Stock, welche a ußer d en r epräsentativen K aiserporträ ts (aus Sch laß Asch ach a . d . D. ) charakteri stisc he Bildnisse oberösterreichischer Adeliger in J ägertracht a us dem Sch losse Kamme r am Attersee zeigen und damit den in v ie1- Vitrinen a usgeste ll ten \,Va ffen des 17. und 18. J a hrhunderts stilist isch und inh a ltli ch entsprechen. E in e rei che Auswahl aus d er großen Wa ffensammlung des Landesmuseums, welche in ihren ha uptsächlichen Bes tä nden auf eine Stiftung Moritz Ritter von Az zurü ckgeh t, bildet a uch die Ein leitung zu d en eigen tli chen Kunstsammlungen . Pa nzerh emden, Stadtrichterschwerter , Aa lspieße, H ell e ba rden, Steig büge l, Armbrüste, H ackenbü chsen, Streitäx te, Geweh re und Pistolen wurd en nach ein em von d en H erren Direkto r Dr. Thomas und K ustos Dr. Gam be r (Kunsth istor isches 1/fuseum VVien) entworfenen Pl a n in d en R ä umen I und 2 a ngeordn et, während a uf der Pl a ttform des St iegenha uses die Geschütze postiert wurden. Aus der großen Zah l vo n E in ze lobj ekten sei nur a uf den im Gesch iebe der Traun gefund enen Topfhe lm a us dem 13. J a hrhun de rt ve rwiesen. Die gesamten a n beiden K orrido ren I iegencl en R äume (3 bis 9 d es 1. St·ockes) sind d en ch ro nologisch a ngeordn e ten \ 1 \/erken der Got ik und des Barocks gewidmet, di e erfahrungsgemäß das g rößte Interesse des Publikums finden. A ls sehr g ünstig erwies sich hi ebei de r Umsta nd , daß gerad e di ese Säle mit ihren Gewöl ben und Säu len , Gewö lbenansätzen und Nisc hen d en gegebenen Rahmen für Obj ekte der spätmittelal terlichen IV[a lerei und Kultur sowie der barocken Pl astik und des Kunstgewerbes a bgeben. Es ist schwer, wenn nicht unmöglich, in diesem Zusammenha ng auch nur d ie wichtigsten Objekte zu nennen. Immerhin sei aus ei ern Bereiche der spätmit te la lterli chen Kun st a uf das R e li ef der Ri ed er Kreuzigung (um 1050) und das große Ta felgemä ld e de r sogenannten „L inzer Kreuzigung" (um 1430 ) verwiesen , das !er V\l erkstatt des in \ ,V iener Ne ustadt tätigen Hans von .Judenbu rg zugeschrieben wird
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