Oberösterreich, 13. Jahrgang, Heft 1/2, 1963

Doch dem Gang der Zeil entsp rechend spiel e n diese beiden Er innerungsstätlen leider ka um noch mehr a ls die R oll e schöner Symbole. Daher ist es beglückend , zu erfahren, da ß dem Andenken des g roßen Dichters gerade in Gmunden ein R au m geweiht ist, in dem a lle Erinnerung mit größter Lebendigkeit erh a lten wird: innerha lb der Fami lie seiner Urenke lin. Nich t weit vom 1-Iebbel-Haus entfernt ist ein wirk liches Hebbel -Zimmcr eingerichtet; es ist kein Schaustü ck, kein Iviuseum, d ieses Zimmer, es ist vielmehr der sp i1rba re Mittelpunkt des H a uses. Hier ist H ebbel lebe ndig gebli eben. In d iesem Z immer steht das Schreibpu l t des D ichLers, hi er sind seine Bi°1 c her, sein e Bilder , seine Möbel ; K leinigkei ten we rd en bevva h r t, die er ge lie bt hat, und di e vo n Generat ion zu Generat ion weitergegeben wurden. Und in ein er a l ten Schill er-Ausgabe bezeichnen breite rote Seidenbänder die Ste ll e, die H ebbels Tochter Chri stine d em Dichter in seinen letzten Augenb licken vo rlas. Das war vor hunder t J a hren. So unve rgesse n weitcrzu lcben ka nn es eige ntli ch eine sc hönere Unsterb lichke i t ge ben!' Li11ks obe11: Friedrich Heb bel (11ach e i11e111 O lge1n iilrfe 11n Bes itz rfer LI rcnkelin des Künst lers). Li11ks 1111te11: Christi11e E11glia 11 s u11rf Toch ter „ Ti/-i " (,inch ei 11 e111 Farnili e11 gem11/de i1 11 Bes it z vo11 R1-1t/i11,-/ W i/l, clm, Wnirlhofen/Ybb s ). Rechts oben: Di e Urenke l i11 rf es Di chters in ihren, Cmundner ,,Hebbel-Zimm er". Rechts 1111/·e11: ]o/1a1111 es Brn /1111 s 1111rf Viktor Millcr-Aichlrn lz (nnch einer Origi11alfotogrnfie). A BENDGEFÜHL Fr iedlich bekämpfen Nach t sich und Tag. \N ie das zu dämpfen, Wie das z u lösen ve rmag 1 Der mich b edrü ckte, Sch lä fst du schon , Schmerz? Was mi ch beglü ckte, Sage, was ·war 's doch , mem He r✓. :' F reude wie Kummer, }'üh l' ich , ze r rann , Aber den Sch lummer Führten sie leise hera n. Und im Entschwe ben, Immer empor , K ommt mir das Leben Ganz wie ein Sch lummerlied vor. Gedicht vun Friedrich Hebbel, vertont vo1 Joltwutes Brahms 5

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