Oberösterreich, 13. Jahrgang, Heft 1/2, 1963

sogar ein ve rk ehrsgängiges Lokal am Hauptplatz zur VcrfL1gung, bis sich dort wirtschaftlich stärkere Kräfte niederließen. Aber au ch dem Da uerbestand wurde wegen dringend en Schu lra umbeda rfes gekündigt, er mußte nun ebenfa ll s ins Volkskundehaus übersiedeln und vermehr te dort trotz räumlich er Erweiterungen erst recht die R aumnot. So könn en derze it nur die wesentlichen Stücke gezeig t: werden, a ll es übrige bleibt vorl ä ufig deponiert und wird wechselweise in sogenannten „Kunst-\i\lochenschauen " hervorgeho lt. Ried wa rtet auf sein Kunsthaus, fü r das schon erfolgve rsp rechende Schri tte eingeleitet sind. D er Innv iertl er Ga leri e sta nd n a turgemä ß von vornhere in di e Inn v i e rt l e r Kün s tl e r g ild e nahe, jene äl teste la ndscha ftli che Kunstvereinigu ng Oberösterreichs, di e heuer a uf einen 40jährigen Bes tand zurückblicken kann. Daß a uch sie aus d em H eima tgeda nken und der H eimatbewegung h ervorgegangen ist, dafür ist wohl kein e Persön lichkeit bezeichnender a ls der Ma ler , Archäologe und Volkskund ler Hugo von Preen in O sternberg bei Braun a u. E r hatte seit J a hrzehnten die Ba uernkun st des Innviertels und des a ng renzend en Baye rn in un zäh ligen Zeichnungen aufgenommen (ein leider bis heute noc h unediertes \ l\lerk ) . Aber a uch bei VVi lhe lm Dachauer sind di e Anregunge n d er Ba u ernkun st un verkennba r wie bei J osef Fu1-thner die Schwanthaler-Tradition. Es ist nun eine charakteristische E rsc heint1ng, d aß sich nach gro ßen KriegserschC1llerungen die künstl eri sch en Potenzen im Innvi ertel häufen: ma ncher in der Großstadt schon arrivierte Künstler kehrt an die nährend en Brüste d er H eimat zurü ck, mancher zufä ll ig durch den Kri eg hieher verschlagene b leibt hängen. D as war schon bei den Zürn und Schwanthalern so gewesen. In solch einer gü nstigen Konstell at ion ch lug denn a uch 1923 di e Geburlsstunde d er Innviertler Kün stlergi lde a ls einer a ll e drei Kun stgebiete umfassenden Gemeinscha ft. Aus dem Braun a uer R a um waren der Di chter H a ns von H ammerstein , di e Nialer Hugo von Preen, Engelbert Daringe r , Louis Hofba uer , Aloys Wach und der ers te Sekretä r Kar l Hosae us, a us dem Ri eder R a um di e Maler \i\l il he lm Dachau er, Fra nz X. \ l\le idinger , H erbert Dimme! , der K omponi st Karl R a usch , die Architekten \!\/a lter We tzelsberger und H a ns Schihan, a us dem Schärd inger R a um Alfred Kubin, Ri chard Bi ll ingcr und der Bildhauer J osef Furthne r ihre Stammväter. Von ihn en spannen sich die Fäden ins benachbarte oberöstcrreich ische, sa lzburg isc he und bayrische Gebiet, zu Pa ul Graf Thun-Hohen stein , Gustav vo n Festenberg, H ermann Bahr, Franz K. Ginzkey, H a ns Carossa, Max Mell, Arthur Fischer-Colbrie, H ermann H einz Ortner, F ranz Turnier, Julius Zerzer, zu \i\lilhelm Kienz l, J ose fR eiter , Joh an n Nep. David und Franz Schnopfhagen, zu Karl Schmo ll von E isenwe r th, E. A. v. Niandelsloh , Leo Adler, Anton Lutz und vielen a nd eren , wie sie zum Inn viertcl nä here oder we it·ere Beziehung hatten . So wurde 49

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