Oberösterreich, 13. Jahrgang, Heft 1/2, 1963

fin a nz iell en M öglichkeiten di e wissenschaftli ch en U nternehmungen und di e kulturell en Z ielse tzungen des 1833 gegründeten Vereines, der heu te di e g röß te und ä lteste wi ssenscha ft li che Vereinigung unseres Landes da rstellt. Zu se inen g roßen Verdiensten zählt neben den schon erwä hnten wi ssenscha ftli chen Leistungen vor a llem di e Erri chtung de Muse umsgebä ud es a n der Museumstraße, das un te r fin a nziell er Förderung durch di e staa tlich en Stell en, di e Stadtgemeind e Linz, d ie den Ba ug rund beistellte und di e H erste llung und Erha ltung der Gartenanlagen übernahm, und vo r a ll em der Allgemein en Spa rkasse Linz sowi e za hlreicher Spender aus den Kreisen der Bevölkerung in den J a hren 1884 bis 1892 erba ut wurde. Der Ba u wurde nach d em preisgekrönten Entwurf des Düsse ldorfer Architekten Brun o S c hmit z (1858 - 1916) unter d er Leitung des heimischen Architekten H erma nn Kr ac kowi ze r ausgeführ t und ist im Sti l einer freien Neorena issa nce geha lten. Auf ungefähr quadra tischer G rundRäche von 43 zu 35 M etern erh ebt er sich zu einer Höh e vo n 20 l\!Ietern. Er ist in der Stra ßenfront durch ein en 11 ,5 1\/Ie ter brei ten, vorspringenden Mittelrisali t geg liedert, in dem sich der Eingang befind e t. Aus d en Seitenfassaden springen j e zwei 9,5 l\1eter breite Eckrisalite vor. Der Höhe nach ergibt sich eine Gliederung durch die breiten Gesimse zwischen den Stockwerken. In d en Risa liten d es obersten Geschosses sind j e drei schma le, durch schwa rze Syeni tsäu len voneinander ge trenn te und von fr eistehenden Sandsteinfiguren fl ankierte Rundbogenfenster ange brach t. Um di e drei Schau seiten des Gebäud es läuft unter dem H auptgesimse ein 2,4· M e ter hoh er und zirka 110 M eter lange r Figurenfries aus Sa ndstein , d essen En twurf von dem L eipziger Professor M e l c hi o r z ur Str asse n (1832 - 1896) stamm t. Er wurde vom Leipziger Bildhauer Rudolf C öll e n a usgeführt und entspri cht in den Ausmaßen fas t vo ll ständig dem Gigantenfries des Alta rs von Pergamon , vo n ei ern sich l\!Ielchior zur Strassen offenba r a nregen ließ . E ntsprechend dem vom Baukomi tee des J..i[useums a usgegeb enen Prog ramm sind in dem Fries bedeutende Episoden aus d er älteren Geschi chte Oberösterreichs behandelt, deren Da rstellung stell enweise - vor a llem an den Risaliten - durch allegorischen Schmuck unterbrochen ist. An der Ostseite wird „D ie vo rgeschichtliche Zeit" in verschiedenen Szenen illustri ert. Priester , Druiden , Bard en und Seher, Krieger beim \ ,Ya ffenta nz, ein Hirte, von der J agd heimkehrende M änner, der Bau eines Pfa hldorfes, di e no ri schen v\la ffenschmi ede, di e Herste llung eines Einbaumes sind un ter a nder em in di esem Abschni t t zu sehen . Auf den beiden seitlichen H auptfeldern der Vorderfront sind die „Einführung d es Christen tums" und „Die N ibelungen" darges tell t. Die Ges ta lten des heiligen Severin mi t Odoaker , Giso und König Feleth eus, die Witwe Valeria, den Leichna m d es heilige n Flori a n en td eckend , d er Bayern19

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