Oberösterreich, 12. Jahrgang, Heft 1/2, 1962

BE.RWFJSmn1480 Einst stille Abgeschlossenheit. Das Landgut Oberweis Heute rühriges Werken auf Schloß Obenoeis. Dieser Besitz, „ein nächst der landesfürstlichen Stadt Gmunden auf einer freien und prächtigen Ebene ganz nahe des Traunfluß gelegenes kleines Schloß", war im XV. Jahrhundert ein landesfürstliches Lehen, welches um 1480 der edle Walther Hauser innehatte. Nach ihm be= lehnte Kaiser Friedrich III. dessen Witwe Magdalena, eine geborene Geymannin, 1484 mit dem Sitz Oberweis. Später kam derselbe an Erasmus von Greisenegg, der denselben 1512 an Benedict Pirchinger und dieser 1514 an Wolf Hörger verkaufte. Von ihm gelangte jener an den Eigentümer von Hofegg, Ulrich Perkhaimer. Im Jahre 1549 erscheint als Besitzer dessen Schwiegersohn Michael Weixelpamer, „der römisch kaiserlichen Maje= stät Diener" und dessen Ehefrau Anna. 1569 hatte den Sitz Oberweis der edle Veith Truendt inne, der im selben Jahre Stadelschreiber zu Lambach wurde. Nach seinem Tode verkauften die Erben das Gut im Jahre 1580 an Michael Weinzierl, Bürger und Handelsmann zu Gall= neukirchen. Um das Jahr 1612 erscheint als Eigentümer Daniel Hofmandl, und nach ihm das Geschlecht der Herren Spindler von Jofegg. Aus dessen Händen kam der Sitz an Hans Georg Füeger von Hirschberg zu Ober= weis, der ihn noch 1689 innehatte, jedoch denselben um 1695 an Quintin Karl Josef Freiherrn von Grienthal ver= kaufte. Dessen Witwe Maria Elisabeth Theresia ehelichte am 18. September 1725 den Freiherrn Johann Emanuel von Hoheneck und brachte ihm Oberweis als Mitgift zu. Diesen folgten im Besitze dessen Sohn Johann Georg Ehrenreich Freiherr von Hoheneck, dann 1789 dessen Sohn Johann Georg Achaz Graf von Hoheneck, 1797 dessen weibliche Nachkommenschaft, und am 16. Dezem= her 1799 Ferdinand Freiherr von Imsland. Von diesem erwarb das Landgut Oberweis, zu welchem damals vier= undzwanzig behauste und vierzig Überländ=Untertanen gehörten, im Jahre 1808 Ambros Haselmayr Edler von Fernstein, Kaufmann und Magistratsrat in Gmunden, nach welchem es am 27. Februar 1831 dessen Sohn Alois, k. k. Postmeister in Lambach, übernahm. Dieser erbaute 1834 das Schloß und die Nebengebäude in ihrer gegen= wärtigen Ausdehnung und legte auch den Park mit Glas= haus an. 84

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