DONAUSTADT AM ALPENRAND IST WIRKLICH EIN ERLEBNIS Rundfahrten und Fremdenführungen durch dos historische und moderne Linz und auf den Pöstlingberg vom 1. Juni bis 15. September 11.30 und 14 Uhr; Fremdenverkehrsamt Hauptplatz 8 Partenstein zu einem gemeinsamen passauischen Besitz= komplex verbunden. Ihrem Pfleger unterstellte man ferner alle anderen hodistiftlidren Herrsdiaften in Österreich. Auch Rückerwerbungen schon entfremdeter Besitzkomplexe gelan= gen dem Bistum noch im Verlaufe der Neuzeit. So konnte es Pürnstein — das um 1560 als passauisches Lehen von den Starhembergern an die Grafen von Harrach übergegangen war, von denen es 1611 Karl Jörger kaufte — 1627 wieder erwerben, nachdem der Staat den Jörgerschen Besitz wegen der Beteiligung des Geschlechtes an der Adelsrevolte gegen Kaiser Ferdinand II. (1620) konfisziert hatte. Haichenbach wurde verlassen und verfiel zur Ruine. Erst der moderne, nach reinen Vernunftsgründen aufgebaute absolutistische Staat beseitigte diese Reste einer längst zu Ende gegangenen Geschichtsperiode. 1782 veranlaßte Kaiser Josef II. das Bistum Passau, ihm die Herrschaft Vichtenstein samt der dazugehörigen Landeshoheit zu verkaufen, da er im kurz vorher erworbenen Innviertel keine Enklaven fremder Souveräne mehr dulden wollte. Als dann 1802 durch einen Beschluß der deutschen Reichsstände das Hochstift Passau selbst säkularisiert wurde, fielen seine innerhalb der öster= reichischen Grenzen gelegenen Grundherrschaften an den österreichischen Staat, der sie später wieder verkaufte. Durch diesen Akt und die 1848 erfolgte Aufhebung der Grundherr= Schäften verloren die Burgen den letzten Rest ihrer Funktion, der ihnen noch geblieben war, nämlich als Verwaltungs= Zentren kleinerer administrativer Gebilde mit z. T. öffent= lieh rechtlichen Aufgaben zu dienen. Ihre große Zeit hatten sie freilich im hohen und späten Mittelalter: damals waren sie Stützpunkte der sich bildenden modernen Staaten und halfen als solche mit, das politische Antlitz einer Geschichts= Periode zu formen, die allerdings heute bereits wieder im Vergehen ist, aber doch einige Jahrhunderte hindurch bemüht war, ihrer Aufgabe als einer der Ordnungsfaktoren der menschlichen Gesellschaft nachzukommen. Der Aufsatz entstand auf Grund folgender Literatur: J. Strnadt, Versuch einer Geschichte der passauischen Herrschaft im oberen Mühlviertel, namentlich des Landgerichtes Velden, bis zum Ausgang des Mittelalters. 20. Bericht des Museums Linz (1860), 75—288. Derselbe, Peuerbach, Ein rechtsgeschichtlicher Versuch. Ebd. 27 (1868) 1—634. Derselbe, Das Land im Norden der Donau. Archiv f. öst. Geschichte 94 (1906) 85—310. A.v.Star= kenfels. Der oberösterreichische Adel. Nürnberg 1894. F. Wilf= lingseder. Die alten Herrengeschlechter zwischen Ilz und Haselgra= ben. Mitteil. des Oö. Volksbildungswerkes 7 21/22 (1957) 13—23. Derselbe, Zur Rechtsstellung des oberen Mühlviertels im Mitteh alter. Ebd. 8 3/4 (1958) 10—20. Derselbe, Das Gebiet zwischen der Großen Mühl und der Großen Gusen im Mittelalter. Ebd. 10 9/10 (1960) 22—34. 53
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