Zur Burg Schwertberg, die damals noch eine Wasserburg und von einem Wassergraben umgeben war, gehörten als Eigen= besitz Waldungen, das Reißgejaid, zwei Fischwasser auf der Aist, zwei Teiche in der Weyerwiese, eine Taferne beim Schloß, ein Weingarten und ein Meierhof samt den dazu= gehörigen Gründen. Mit Ausnahme der Untertanen im Schön= aueramt lagen die übrigen nach Abverkauf der schon oben genannten vier kleinen Ämter unter den Untertanen der Herr= Schaft Windegg verstreut. Dieser großen Erwerbung folgten im 16. Jahrhundert noch eine Reihe kleinerer Ankäufe und Tauschhandlungen zur Arrondierung des fierrschaftsbesitzes. So erwarb fianns von Tschernembl unter anderem 1564 den Neuhof bei Ried, ein liechtensteinisches Lehen"^, das dann mit Obenberg vereinigt wurde. Eine bedeutende Ver= Stärkung der Gewalt des Grundherren bildete die Erwerbung des Landgerichtes in den Pfarren Schwertberg, Tragwein und Eine nur vorübergehende Erwerbung Georg Erasmus von Tschernembl war das liechtensteinische Lehen Obenberg mit dem Sitz Greisingberg. Obenberg samt seinen 51 Untertanen kaufte er 1597 nach dem Tode Bernhard ITart= manns, von dessen Schwiegersohn, seinen Pfleger Wolf Khün= hammer'". Dieses liechtensteinische, wohl vorher Capeller Le= hen ist erstmals um 1280 mit „Ulricus super monte" be= urkundef"'. Am längsten war der Sitz im Lehenbesitz der Seidl von Seidisberg, und zwar von 1420 an mit Hanns Seyd= lein auf dem Perg bis zum Jahre 1552 mit Joachim Seidsper= ger. Im Erbwege ging dann Obenberg mit Greisingberg durch die Erbtochter an die Schedner und von diesen an die Hart= mann und Khünhammer über. Bereits 1607 verkaufte Tscher= nembl den von der kleinen Herrschaft Obenberg wieder ab= getrennten Hof zu Neuhofen in der Pfarre Ried samt der nächstgelegenen Hofstatt und einer Wiese dem Wolf Khün= Hart. m ■l' 'imm * O.NKGGFA' Perg im Jahre 1591 vom Inhaber des großen Landgerichtes Greinburg Jakob LöbF'. Nach dem Tode des alten Tscher= nembl am 1. August 1595 übernahm die vereinigten Herr= Schäften sein Sohn aus erster Ehe Georg Erasmus. Bereits unter seinem Vater Hanns wurden verschiedene Umbauten am Schloß Schwertberg vorgenommen. Nach einem um 1598 ausgestellten Urbar der vereinigten Herrschaften'" wird das Schloß Windegg als ein „uraltes Herrenhaus mit seinem Ge= mäuer wohl befestigt und mit drei Toren versehen" geschik dert. Zur genannten Burg gehörten zwei Meierhöfe, einer beim Schloß und der zweite Meierhof, das Gut am Haberspach ge= nannt, dann die Vogtei und Lehenschaft über die beiden Pfar= ren Tragwein und Schwertberg, das 1591 erworbene Land= gericht, zwei Wildbanne, einer zwischen Aist und Naarn und der zweite am rechten Ufer der Aist in der Pfarre Ried, sowie das Ungeld von den zwei Tafernen zu Windegg und Aller= heiligen. Das Schloß Schwertberg, „das erst vor wenigen Jah= ren meistenteils neu erbaut worden war", war ein landes= fürstliches Lehen. Dazu gehörte der nächst dem Schloß ge= legene gemauerte Meierhof mit drei Baufeldern (70 Tagwerk), 36 Tagwerk Wiesen, weiter 39 Tagwerk Wälder, dann die gefreite Hoftaferne, das Fischwasser auf der Aist, verschiedene Zehente, der mit den Herrschaften Ruttenstein und Prandegg strittige Wildbann zu Schönau und das Ungeld auf den Ta= fernen zu Schwertberg und Schönau. hammer und seiner Hausfrau Ursula geborenen Hartmann um 900 fl'". Die Herrschaft Obenberg verkaufte Tschernembl wieder im Jahre 1613 um 900 fl und 100 Dukaten Leikauf Georg Gundaker von Neuhaus'". Eine sehr bedeutende und dauernde Erwerbung, die der Herr= Schaft Schwertberg^Windegg einverleibt wurde, machte Georg Erasmus von Tschernembl mit der kleinen Feste H a r t in der Pfarre Naarn mit den zwei ertragreichen Ämtern Naarn und Arbing. Dieses „Föstlein genannt Hard gelegen im Machland" in der Pfarre Naarn wird erstmals im Jahre 1392 in einer Vergleichsurkunde zwischen Eberhard von Capellen und Hanns von Maissau genannt und ersterem zugesprochen^". Es dürfte aus altem Kuenringer Besitz stammen. Von 1504 bis 1602, also fast 100 Jahre, war Hart im Besitz der Geyer von Osterburg. Von Gregor Hack von Pornimb erwarb nun Tschernembl Hart um 25.500 fl, das dieser von Albrecht Geyer von Osterburg gekauft hatte"'. Die kleine Herrschaft setzte sich zusammen aus der Feste Hart, einem altadeligen Haus, samt Reißgejaid und anderen adeligen Freiheiten und einem eingezäunten Lustgarten, der Maut zu Naarn, der Wein= und Bierfürlage auf der Tafern zu Naarn, dem Fisch= Wasser auf der Aist von der Stegmühle bis zur Donau, dann aus Gehölzern, Wiesen und Zehenten. In den dazugehörigen zwei Ämtern Naarn und Arbing befanden sich insgesamt 70 Untertanen, darunter 43 im Amte Naarn und 27 im Amte 26
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