Oberösterreich, 11. Jahrgang, Heft 3/4, 1961

inriU'iTink Orvj C/3CL Qd > 6 CERST 13 14 ren Himmelskunde, Johannes Kepler (1571—1630), zu nennen, der in seinen reichsten Schaf¥ensjahren von 1612 bis 1626 als Landschaftsmathematiker der obderennsischen Stände und Professor an der protestantischen Landschaftsschule in Linz wirkte und seit 1613 mit Susanne Reuttinger aus Eferding verheiratet war. Während seines Linzer Aufenthaltes for= mulierte er u. a. das nach ihm benannte (dritte) Planetengesetz, das er in seinem 1619 von Johannes Planck gedruckten Werk „Harmonices Mundi, libri V" ver= kündete. In dem am 5. November 1953 erschienenen, fünf Marken umfassenden Satz der Wohltätigkeitsserie zugunsten des Wiederaufbaues der Evangelischen Schule in Wien ist dem großen Astro= nomen der mit 670.000 Stück aufgelegte schwarzblaue Wert zu 1 Schilling + 25 Groschen (13) gewidmet. Das nach einer Vorlage in der Porträtsammlung der österr. Nationalbibliothek gestaltete En=face=Bild Keplers entwarf und stach Professor Ferdinand Lorber, der Entwurf des Rahmens stammt von Alfred Chmie= lowski, der Stich desselben von Maria Olinowetz. Professor Franz Josef Ritter von G e r s t= n e r (geb. 1756 in Komotau, gest.1832), dem die Tschechoslowakei in einem am 25. Mai 1957 aufgelegten, vier Werte umfassenden Satz zum 250jährigen Be= stehen der Prager Ingenieur=Schule eine Marke zum Nennwert von 60 Heller, dunkelviolettbraun (14), widmete, ist für die Technikgeschichte Oberösterreichs als der Vater des Gedankens zur Erbauung eines Schienenweges für den Salztrans= port von der Donau zur Moldau von be= sonderer Bedeutung. Am 31. Dezember 1807 empfahl er in Prag, an Stelle der von Prof. Josef Walcher geplanten Ka= nalverbindung als erstes derartiges Pro= jekt des Kontinents einen „Eisenweg" von Joachimsmühle a. d. Moldau nach Linz (Katzbach) anzulegen, dessen vor= geschlagene Trasse er aber bald darauf von Budweis ausgehend, der alten Hauptsalzstraße folgend, nach Mauthau= sen änderte. An der Seite seines Sohnes Franz Anton beeinflußte er später noch maßgebend die Ausführung der endgül= tig von Budweis nach Linz festgelegten Pferdebahnlinie,ohne allerdings die Voll= endung der Gesamtstrecke zu erleben^. — Für den Entwurf der Marke mit dem gutgelungenen En=face=Porträt Gerstners nach J. Passini (1833) zeichnet J. Pod= hajsky, für den Stich L. Jirka. Von den vielen in Oberösterreich schaf= fenden Künstlern seien zuerst die Maler Ferdinand Georg W a 1 d m ü 11 e r (1793 bis 1865) und Rudolf A 1 1 (1812—1905) genannt,deren in den dreißiger und vier= ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entstandene Landschaftsbilder aus dem Salzkammergut zum kostbarsten Besitz bedeutender Gemäldegalerien und Pri= vatsammlungen zählen und seinerzeit wesentlich zur „Fremdenwerbung" für dieses Gebiet beitrugen. Die Marken zu 12 (+ 12) Groschen, dunkelgrün, und 30(+ 30Groschen), karmin, in der sechs Wertstufen umfassenden Wohltätigkeits= Serie vom 21. November 1932 bringen die Porträts der beiden Meister nach Ent= würfen von Dr. Rudolf Junk, gestochen F. Pfeifer, Oberösterreichs erste Eisen» bahnen, Oö. Heimatblätter, Jg. 5 (1951), H. 2, 5. 102 ff. von Professor Ferdinand Lorber (Wald= müller nach einem Selbstporträt im Be= sitze der Galerie des 19. Jh. in Wien, Rudolf V. Alt nach einem OriginahLicht» bild aus der Porträtsammlung Danhelov» sky, Wien). Jakob Prandtauer (1660—1726), der Meister barocker Baukunst, den sowohl die Erste wie die Zweite Republik mit einer Marke ehrte, kann als Erbauer und Vollender großer Bauwerke in Ober» Österreich nicht unerwähnt bleiben; die Stifte St. Florian, Garsten, Kremsmün» ster, die Wallfahrtskirche Christkindl bei Steyr, das Kremsmünsterer Stiftshaus — heute Bischofshof — in Linz sowie die Schlösser Hohenbrunn und Neupernstein sind steinerne Zeugen seiner Kunst. — In der am 2. Dezember 1934 ausgegebe» nen Wohltätigkeitsserie ist ihm der kar» minrote 30=(+ 30) Groschen=Wert ge= widmet (Entwurf und Stich Professor Hans Ranzoni d. J.), während am 16. Juli 1960 anläßlich des 300.Geburtstages eine Gedächtnispostmarke zum Nennwert von 1.50 Schilling, braunrötlich, erschien (Ent= Wurf akad. Maler Adalbert Pilch, Stich Rudolf Toth). Bei beiden Marken bildet das niederösterreichische Stift Melk den Hintergrund. Nicht vergessen seien in diesem Zusam» menhang auch die mit bedeutenden Altarbildern in oberösterreichischen Stif» ten und Pfarrkirchen vertretenen Barock» maier Martin Johann Schmidt(Krem» ser Schmidt, 1718—1801) und Johann Michael Rottmayr v. Rosenbrunn (1654—1730), die auf je einer Gedenk» postmarke postalische Würdigung erfuh» ren: 28. Juni 1951, 800.000 Stück zum 150. Todestag M. J. Schmidts, 1 Schil» ling, braunrot (Entwurf Prof. Wilhelm Dachauer, Stich Prof. Ferdinand Lorber); 4. August 1954, 900.000 Stück zum 300. Geburtstag J. M.Rottmayrs,1 Schil» ling, dunkelbläulichgrün (Entwurf Vin» zenz Gorgon, Stich Prof. Ferdinand Lor» her). Bei kürzeren Aufenthalten in Oberöster» reich tätig, seien der Vollständigkeit hal» her folgende auf österreichischen Brief» marken verewigte Künstler angeführt: Wolfgang Amadeus Mozart(1756 bis 1791), dessen sogenannte Linzer Sym» phonie in C=Dur (Köchel»Verz. Nr. 425) während eines Besuches im Hause des Grafen Franz Josef Thun 1783 entstand (5=Kronen=Marke im Wohltätigkeitssatz 1922 und Gedenkausgabe zum 200. Ge» burtstag am 21. Jänner 1956, 2.40 Schil» ling (15), dunkelblau, für unsere Be» trachtung noch von besonderem Wert, da das dargestellte Porträt — nach einem 78

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