Oberösterreich, 11. Jahrgang, Heft 3/4, 1961

tig ist der Vitrinenbestand mit kleineren Eisenformen. Ein Kreuz von 1699 wurde wahrscheinlich von jenem Meister geschaffen, der für die Stiftskirche Garsten Kapel lengitter angefertigt hat. Unter den Beständen der „Lambergschen Messersammlung" sind Beispiele der Stahl schnittkunst des 16. Jahrhunderts. In den Nachkriegsjahren wurde das Heimathaus beständig bereichert und vergrößert. Ende Juli 1957 wurde der „Sensenhammer" eröffnet. Das Gebäude, in dem die Be stände der Sensenschmiede aufgestellt wurden, ist eine fachgerechte Nachbildung einer alten Sensenschmiede. Alle wesentlichen Einrichtungsgegenstände sind Original stücke. Als einmaliger Bestand eines nun schon historischen Gewerbes erfreut sich der Sensenhammer größten Inter esses. Im Verbindungsraum zwischen dem 1. Stockwerk des Innerberger Stadels und dem Sensenhammer ist der größte Teil der „Petermandlschen Messersammlung" zur Schau gestellt. Sie ist nach dem Sammler Anton Peter mandl (1820—1900) so benannt. Mit unermüdlichem Fleiß trug Petermandl im Laufe der Jahrzehnte die Be stände dieser bedeutenden Sammlung zusammen. Während des ersten Weltkrieges wurde sie aus der k. k. Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen- und Stahlindustrie in Steyr in das Technische Museum nach Wien verlagert. 1956 wurde die Sammlung dem Heimathaus Steyr übergeben und nach ihrer Restaurierung, die 1958 beendet war, zur Schau gestellt. Sie ist eine der größten Kostbarkeiten des Heimathauses; die ausgestellten Gegenstände stammen aus vier Erdteilen. Der Ausbau des Eisenmuseums wird ständig weitergeführt. Eine Nagelschmiede aus dem Dambachtale ist bereits im Heimathaus gelagert. Ihre Aufstellung wird zur Zeit vor bereitet. Auch die mittlere Halle des Erdgeschosses mit dem vorzüglichen Kreuzgewölbe und Stuckverzierungen soll als Museumsraum verwendet werden. Ihre Zweck widmung soll die eines Lapidariums sein. Ein Problem für sich ist der Raummangel. Manch wert volles Kulturgut ist dadurch dem Besucher entzogen. Besonders schwer fällt es, die vielen Gemälde zur Schau zu stellen. Es besteht vielleicht in den folgenden Jahren Aussicht, daß der Gebäudekomplex des Neutores, der den Grünmarkt abschließt, für museale Zwecke zur Verfügung gestellt wird. Aus dieser kurzen Zusammenfassung wird also ersichtlich, daß das meiste, was das Heimathaus Steyr dem Besucher bietet, Ahnengut jener Menschen ist, die in Steyr und im Räume dieser Stadt wirkten und lebten. Es ist Ausdruck des reichen Schaffens, der Kunst und Kultur, der Seele unserer Heimat.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2