Oberösterreich, 11. Jahrgang, Heft 1/2, 1961

ST.WOLFGANG AM WOLFGANGSGE LADET EIN St. Wolfgang am weltberühmten Wolfgangsce, cle.ssen histo risch richtiger Name eigentlich Abersee lautet, ist nicht nur reich an großartigen Naturschönheiten, .sondern in gleicher Weise eines der bedeutendsten Kunstzentren Österreichs.Schon im Mittelalter blühte der Ort als vielbesuchte Wallfahrt. Von weither kamen die frommen Pilger, um von St. Wolfgang Hei lung und Zuspruch in ihren Nöten zu erflehen. Die Legende erzählt, daß Wolfgang, Bischof von Pa.ssau, einst in die Einsamkeit des Falkensteines floh. Der Teufel soll ihn beim Abstieg zum See behindert haben, ,-kus Dank für Er rettung aus dieser Bedrängnis baute er eine Kirche und warf zum Auffinden des besten Bauplatzes sein Beil. Eine andere Version berichtet, dal.5 ihm der Teufel beim Kirchenbau ge holfen, dafür die Seele des ersten K.irchenbesuchers gefordert habe. Wolfgang schickte als erstes Lebewesen in das Gotte.shaus sodann einen Wolf. Jahrhunderte haben an dieser Kirche gebaut und sie herrlich ausgestattet. Der heutige Bau stammt aus dem 15. Jahrhundert. Großartig sind seine gotischen Portale an Süd-, West- und Nordfront. 1471 erhielt der berühmte Bildschnitzer Michael Pacher aus Brunetk, einer der größten Aleister seiner Zeit, den .Auftrag zur Errichtung eines Flügelaltares. Sein Werk blieb bis auf den heutigen Tag unverändert erhalten, zählt mit seinen Plastiken und Tafelltildern am doppelten Flügelaltar zu den bedeutendsten Kunst.schätzen Europas. Die Renaissance steuerte die Kirchcnau.smalung aus etwa 1625 bei. In fürstlicher Meisterschaft wirkte das Barock. Wir bestaunen den wunder baren Doppelaltar aus 1675/76 von Thomas Schwanthaler, den Ro.senkranz-, Ivretiz- untl .Antoniusaltar, die ICanzel und den eindrucksvollen Schmerzensmann von Meinrad Guggenbichler, dem Bildschnitzer von Mondsee, verharren in Ehrfurcht in der Kapelle des hl. Wollgang. Unvergeßlich bleibt jedem Besucher der Blick aus den Korbbögen der Umfassungsmauer des Kirchenplatzes auf die spiegelnde Seefläche, hinein in die idyllische Bergwelt. Sehenswert sind auch der Wallfahrtsbrunncn vor der Kirche, das Schloß neben der Kirche, früher Pfarrhof, und viele freundliche Wohnhäuser. Bedeutende Männer suchten und fanden hier Ruhe und Erho lung. .Aus der Liste seien nur die Namen Emil Jannings und Ralph Benatzky lierausgegTiffen. Der große Mime und der nicht minder bekannte Meister der heiteren Muse haben dem Ort viel Glanz verliehen. Jfenatzkys Operette „Im Weißen Rößl" hat einen Siegeszug durch die ganze Welt gemacht und ist heute noch lebendi.g. SO RUFT AUCH SIE ST. WOLFGANG Anreise von Salzburg oder Bad Ischl. Weltberühmte Hotels, Pensionen und Gaststätten sorgen für ihre Bequemlichkeit. vnm W'

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