Oberösterreich, 10. Jahrgang, Heft 3/4, 1960

mIi ^ AAAÄ./<WX AAAAAA Blick auf den Hochaltar. Madonnenstatue Maria-Trost von fohann Worath, 1656 Rechts: Gotische Madonna mit Kind; früher in der Kapelle am Ostahhang des Berges Madonnenbild, das Graf Theodorich Rödern— laut Fuß note im Bild — bei der Einnahme von Stuhlweißenburg in Ungarn eigenhändig den Türken entrissen und zur Kirche gebracht hat. Ein Kunstwerk besonderer Art in dieser Kirche ist eine spätgotische thronende Madonna mit Kind aus der Zeit um 1500. Diese Plastik befand sich früher in einer kleinen Kapelle am Ostabhang des Berges und wurde durch Pfarrer Pius Feldler aus religiösen Gründen und auch aus Sicherheitsgründen in die Kirche gebracht. Zur Berger Kirche gehören noch einige kleine Kapellen. Wir nennen da zuerst drei Werke der Steinbildhauerei; beim Pfarrhof steht auf hoher Säule eine Nikolausstatue aus der Zeit um 1700; in einem von einer barocken Stein fassung umgebenen Platz eine Statue des hl.Johannes Nepomuk (18.Jahrhundert) und in einer kleinen Kapellen nische die Statue des hl. Ivo aus der Zeit um 1720—1730. Am Nordostabhang befindet sich im Wald eine barocke Mariahilf-Kapelle und im Fels eingehauen ein Hl. Grab. Früher führte manche Prozession vom Hl. Grab durch die Mariahilf-Kapelle, sie hat nur zwei Seitentüren, zur Berg kirche. Aus der Geschichte der Wallfahrtskirche seien noch einige Angaben gemacht. Mitte des 16.Jahrhunderts übernahmen die Rödern die Herrschaft. Hans von Rödern verließ die alte Hochburg der „Perger ob dem Perg", überließ sie ihrem Schicksal, riß auch das sogenannte österreichische Schlößl unten am Berg nieder und begann dort das neue, schöne und größere Schloß zu bauen. Wie schon oben angeführt, ließ Graf Theodorich die Kirche am Berg über den Mauern der schon verfallenen Burg bauen. 1765 wurde die Kirche gründlich renoviert, wobei sie die jetzige Gestalt bekommen hat. Nach der Zerstückelung der Herrschaft Berg übernahm das Stift Schlägl Kirche und Benefizium, wodurch sie in die besondere Pflege des Klosters kamen. Bei genauerem Studium der Kunstgeschichte im Kultur bereich des Klosters Schlägl kommt man zur Uberzeugung, daß hier in vielen Zeitabschnitten große Werte geschaffen wurden. Weitere Darstellungen werden ergeben, daß sich die Kraft des Stiftes bis ins kleinste Dorf auswirkte. Eine im Altar aufgefundene Urkunde besagt, daß dieses Gotteshaus im Jahre 1862 gegen drohenden Einsturz ge sichert und vom Jahre 1862 bis 1867 innen und außen durch den Vergolder Arfton Hödl vollständig renoviert worden ist. Im Jahre 1884 wurden die zwei Seitenaltäre und 1889 der Hochaltar neuerdings, und zwar der „verderblichen Kirchenfeichte" wegen, entsprechend 64

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