Oberösterreich, 10. Jahrgang, Heft 3/4, 1960

hart. Manche Betriebe leben nur von „der Hand in den Mund", aber um den Anschluß an die konjunkturelle Ent= Wicklung zu finden, wird viel gebaut, geplant und experimentiert. Wer sich beispielsweise über die drei derzeit be= kannten Varianten von Schußspul=Aus= Wechselsystemen auf modernsten Volh automaten für glatte oder bunte Gewebe informieren will, kann heute in Haslach in der ausgezeichnet geführten Landes= fachschule der Weber bei Direktor Ing. Johann B r ü g e r oder etwa im Betrieb seines externen Fachlehrers Ing. Gilbert Mathie die Einzelheiten derartiger, zum Teil erst in Erprobung befindlicher neue= ster Errungenschaften studieren. So einen „optisch=elektronisch" oder „elektrisch" oder „mechanisch" ab= tastend gesteuerten Spulenaustausch zu beobachten, ist allein schon ein Erlebnis für den Fachexperten, der hier im Mühl= viertel in größeren, mittleren und kleine= ren Webereien in den reichen Warensor= timenten dieser Betriebe die Ergebnisse fast aller bekannten technischen Varian= ten und Feinheiten, vom Handwebstuhl im einsamen Bauernhof in St. Stefan am Walde in 900 Meter Höhe oder im modernen Handwerksbetrieb in Schwert= berg bis zum neuesten Abtastverfahren auf Buntautomaten, von modernen Mangelanlagen mit elektronisch=auto= matischer Steuerung, neuesten Fadem knüpfmaschinen, Experimenten mit neuen synthetischen Fasern und Färbe= methoden bis zum hochkultivierten Ein= Satz kunstgewerblicher Gestaltung der Muster und Webbindungen vorfindet. Überall im ganzen Lande, in den 70 Be= trieben des Mühlviertels, den 9 Betrie= ben des Innviertels, den 10 Firmen im Bereich der Landesmitte und den 14 Be= trieben im oberösterreichischen Alpen= Vorland, wird fleißig „gewebert", tag= aus, tagein, eine „Stuhlschicht" folgt der anderen, und im uralten Zeichen von „Kette und Schuß" ist, allen Entwick= lungshemmungen zum Trotz, unterstützt durch Zinsenzuschüsse der oö. Landes= regierung, Kreditaktionen, organisato= rische Zusammenschlüsse, Werbe= und Rationalisierungsaktionen, nun offenbar eine neue Schaffensperiode im Anlau= fen, welche für die Zukunft doch bereits zu manchen Hoffnungen berechtigt. Der Verfasser dankt den Herren Ober= schulrat Direktor Hermann Mathie, Di= rektor Ing. Johann Brüger, Rüdiger und Heinrich Vonwiller, Lois Resch, Johann Obermüller, Johann Rechberger, Josef Gerethschläger, Fachlehrer Ing. Gilbert Mathie, dem Sekretariat der oö. Landes= innung des Webergewerbes und dem Wirtschaftsförderungs=Institut der ober= österreichischen Handelskammer für ihre freundliche Unterstützung bei der Aus= arbeitung dieses Aufsatzes. IBIB lE^IIILILIIlEIR'lUIRIBAT^ A.ITi. BLEI-KOPIER-UND FflRBfiTIFTE MINEN 9 DIE STADT GREI liegt am Eingang des romantischen Strudengaues mit der sagenumwobenen Ruine Werfenstein und der düsteren Insel Wörth. Das Rathaus am mittelalterlichen Stadtplatz birgt das älteste erhaltene Theater Österreichs aus dem Jahre 1791, die mächtige Greinburg über der Stadt überrascht mit einem prächtigen Renaissancehof. Lohnende Spaziergänge und erhob same Wanderungen machen Grein zu einem beliebten Urlaubs= ort mit guten, preisgünstigen Gaststätten. Die Donau bietet herrliche Bademöglichkeiten und lädt zur Bootfahrt, zum Segeln und Fischen ein. — Günstige Autobusverbindungen, Bahn= und Schiffsstation. Moderne Betonfahrbahn am linken Donauufer von Grein nach Krems. 58

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