Oberösterreich, 10. Jahrgang, Heft 3/4, 1960

■SlgfälftS '.i'f , ' ■ *' i. >" 'Ii, • yvi>,^ ÄCSlri „Prospecht des Haalstadterischen Salzberg", Johann Engleitner 1790; aus der Ortsansichtensammlung des OD'. Landesmuseums Granitbrüchen um Schärding (Schärdinger Granitwerke, Granitwerke Kapsreiter, Granitwerk Nöbauer, Enzen kirchen) sowie in den im Mühlviertel gelegenen Stein brüchen von Aigen, Neuhaus, Freistadt und Mauthausen gewonnen. Diese Granitbrüche zählen zu den bedeutend sten in Österreich. Das Erzeugungsprogramm erstreckt sich auf die Herstellung von Kleinsteinen, Leisten- und Rand steinen, Würfel- und Köpfelsteinen und Gleisschotter. Die Erzeugnisse aus den vorerwähnten Granitbrüchen werden mit hervorragendem Erfolg im Straßen-und Brücken bau und als Verkleidungssteine und Fundamente bei Hochbauten aller Art verwendet. Die Erzeugungskapazität beträgt pro Jahr rund 110.000 t = .5560 Waggons ä 20 t Kleinsteine 620.000 lfm. Leisten- und Randsteine und 1,100.000 Stück Großpflastersteine. Rund 2200 Facharbeiter und 800 Hilfsarbeiter werden in diesem wichtigen oberösterreichischen Wirtschaftszweig be schäftigt. Es wäre zu wünschen, daß im Hinblick auf die besondere Güte dieses Naturproduktes und dessen zahl reiche Verwendungsmöglichkeiten die Kapazität der ober österreichischen Granitsteinbrüche in Zukunft noch mehr ausgelastet würde als dies bisher bereits der Fall ist. Der Rohstoff Salz nimmt im Rahmen der oberösterreichi schen Wirtschaft gleichfalls eine bedeutende Stellung ein. In den beiden Salzbergbauen Bad Ischl und Hallstatt wurden im Jahre 1959 insgesamt 374.000 m^ Salzsole bei einem durchschnittlichen Beschäftigtenstand von 250 Ar beitern und 30 Angestellten gewonnen. In den Sudhütten Bad Ischl, Hallstatt und Ebensee betrug die Gewinnung von Siedesalz im Jahre 1959 70.000 t, der Beschäftigtenstand 338 Arbeiter und 58 Angestellte. Die an den Rohstoff Steinsalz gebundenen Industrien (Solvay-Werke Ebensee) sind mit ihren Haupterzeugnissen Soda und Ätznatron für die österreichische Wirtschaft und für unsere Handelsbilanz ein wertvoller Aktivposten. Das einzige bedeutende Kaolinvorkommen, über wel ches Österreich verfügt, befindet sich in Schwertberg. Schwertberger Kaolin dient vor allem für die Erzeugung verschiedener Porzellansorten. Neben dieser Verwendung wird Kaolin auch als Füllmasse in der Papierindustrie verwendet. Die Gesamt« zeugung im Kaolinbergbau Kriechbaum und Weinzierl in Schwertberg betrug im Jahre 1959 203.534 1 Rohkaolin und 62.240 t Schlemm kaolin. Das Werk beschäftigt durchschnittlich 440 Arbeiter und 30 Angestellte. In diesem Zusammenhang soll auch noch auf die in öberösterreich geförderten Tone hinge wiesen werden, die zwar mengenmäßig nicht ins Gewicht fallen, aber immerhin auch eine gewisse Bedeutung als heimischer Rohstoff beanspruchen können. So betrug die Rohtongewinnung bei der Wolfsegg-Traunthaler 5188 t und die Rohtongewinnung in Polharting der Firma Frings 1799 t. Außerdem wurden in letzterem Werk 630 t Form sand gefördert. Bauxit wird in Sonnberg in öberösterreich gewonnen. Die Förderung betrug im Jahre 1959 rund 24.000 t. Seit längerer Zeit bemüht sich ein führender oberösterreichischer Betrieb der chemischen Industrie, diesen heimischen Bauxit in wirtschaftlicher Form zu verwerten. Das Phosphoritvorkommen in Prambachkirchen ist mengenmäßig leider so geringfügig, daß dessen nachhaltige wirtschaftliche Verwertung derzeit nicht möglich ist. Die chemische Industrie konnte in Oberösterreich dank der ausreichend vorhandenen Rohstoffgrundlagen zur Weltgeltung gelangen. Die Linzer Stickstoffwerke haben ihre weltweite Bedeutung auf den heimischen Grundstoffen Anhydrit, Gips und Kalkstein aufgebaut. 392.000 t Gips und Anhydrit werden jährlich zu Schwefelsäure bzw. zu Kalkammonsalpeter verarbeitet. Im Zusammenhang mit den Österreichischen Stickstoffwerken soll noch auf einen Rohstoff hingewiesen werden, der wohl überall anzutreffen ist, aber nur dort als industrieller Grundstoff verwertet werden kann, wo in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Technik hochkomplizierte und gigantische Anlagen entstehen konnten, die die Voraussetzung für die Ver arbeitung dieses Grundstoffes bilden; die Luft. Der Stick stoff, der in Hunderttausenden Tonnen Kalkammonsalpeter, bekannt unter der Bezeichnung Nitramoncal, von Linz jährlich in die ganze Welt versendet wird, stammt aus der Linzer Luft, der er nach dem Haber-Bosch-Verfahren ohne Unterlaß entzogen wird. Wenn es sich dabei auch nicht um eine direkte heimische Rohstoffgrundlage handelt, sei in diesem Zusammenhange der Vollständigkeit halber doch auch noch darauf ver wiesen, daß die Stickstoffwerke ihre dem Werte nach bedeutendsten Rohstoffe von den Vereinigten Österreichi schen Eisen- und Stahlwerken, und zwar in Form des dort anfallenden Kokereigases beziehen. Rund 370 Millionen m® Kokereigas bilden jährlich das Ausgangsmaterial für die 42

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