Oberösterreich, 10. Jahrgang, Heft 3/4, 1960

werden, sind keineswegs kurz zu beantworten und werden erst zu verfolgen sein, wobei die Fragestellung weitere Komplexe miterfassen muß. Als Futterkiste zum Beispiel hat zuletzt eine Dachtruhe gedient, die nicht nur wegen ihres Alters ausgewählt wurde, sondern auch weil die Bretter und Pfosten noch mit der Axt herausgearbeitet sind. Säge und Hobel wurden bei ihr nicht verwendet. Kaum mehr bekannt sind Leuchtspan hobel und die etwas ungefüge Brettersäge, mit der Bretter und Pfosten aus dem Stamm herausgeschnitten wurden. Diese Geräte seien als Beispiele für eine größere Anzahl von Werkzeug genannt, das heute nicht mehr gebraucht wird, wie wir auch darauf verzichten wollen, auf die Ent wicklungsreihen bei den Holz- und Eisenpflügen, bei den Eggen oder auf das Gerät zur Schliergewinnung einzu gehen. Nur auf die hölzernen,randbeschlagenen Spaten sei noch verwiesen, die früher zur Gartenarbeit verwendet wurden und auf denen wir bei schmückender Auszier Darstellungen von Christus als Gärtner finden. Der Ge brauch solcher Spaten, die zuletzt hauptsächlich bei ärmeren Leuten in Verwendung waren,läßt sich in unserem Raum im 16.Jahrhundert durch Welser Lichtamtsrech nungen ebenso nachweisen wie für das ausgehende 18.Jahr hundert durch eine Truhe aus Pennewang, die durch besonders schöne Bemalung auffällt und in zwei Feldern Gruppen von bäuerlichen Geräten, unter denen sich ein solcher Spaten befindet, zeigt. Die Bemalung von Truhen, Kästen und Betten zeigt über haupt eine reiche Entwicklung, die vielfach staunenswert ist. Abgesehen von den Gunskirchner Möbeln, die durch ihre typische Eigenart und reiche Schönheit auffallen, wurde weniger Wert auf besonders schöne Stücke, als mehr auf möglichste Auswahl von Typen gelegt, die den orna mentalen oder figuralen Stil ihrer Zeit zeigen. Bei den figuralen Darstellungen überwiegen die Heiligenbilder, aber auch weltliche Themen fehlen nicht. Gelegentlich ist nicht nur Jahreszahl und Name zu finden, ab und zu auch ein kurzer Spruch. Ähnliche Beobachtungen in bezug auf Formschönheit und geschmackliche Verzierung kann man bei den Zinnpietschen, den Mangelbrettern und natürlich an der Keramik machen. Die Ausführung gelang nicht immer gut, manches in der Verzierung geriet unbeholfen und primitiv. Das kann man übrigens auch bei Horn- und Holzlöffeln und bei der Verzierung von Kumpfen für den Wetzstein beobachten. Dann aber finden sich wieder in großer Zahl Stücke, die zumindest als kunstgewerbliche Arbeiten anzu sprechen sind und sich bis zu künstlerischen Leistungen steigern. Reizvoll ist es, das Wechselspiel Stadt und Land bei der Ausführung solcher Arbeiten zu beobachten. Angefangen von der Nachahmung städtischer Intarsienarbeiten durch Malerei bis zum Verwenden von Vorlagen, die im Bereich städtischer Kultur entstanden sind, finden sich alle Stufen, genauso wie sich die Bilder beliebter Kultstätten unmittelbar oder im Wege über das kleine Andachtsbild auswirken. Die Fülle von Anregungen und Eindrücken, die der Be sucher des Landwirtschaftsmuseums in Wels gewinnt, konnte nur an Beispielen aufgezeigt werden. Dieser Bericht ist auch nicht dazu bestimmt, eine umfassende wissenschaft liche Darstellung zu geben; seine Aufgabe ist es vielmehr, auf die landwirtschaftliche Sonderausstellung in der Welser Burg aufmerksam zu machen,ihre Zielsetzung wie in einem Blitzlicht herauszustellen und auf Wege hinzuweisen, die zum weiteren Ausbau führen sollten. Vor allem möge der Besucher und Leser erkennen, daß es sich bei dieser muse alen Sammlung nicht um das Spielzeug einiger Phantasten handelt, sondern um eine sehr konkrete realpolitische Angelegenheit. Das Bauerntum befindet sich heute in einem wirtschaftlichen und technischen Lfmbruch, der jetzt erst förmlich das Mittelalter beendet und die Neuzeit beginnen läßt. In solchen Perioden verlieren die Menschen leicht das Maß,verfallen in eine Uberbewertung des Neuen und in eine Zurücksetzung des Alten. Es entstehen dann Fehler, die später meist nicht mehr gutgemacht werden können. Mahnende Stimmen sind notwendig; das Land wirtschaftsmuseum in Wels gehört in diese Reihe, die dem Alten auch in der Welt des Neuen den notwendigen Platz sichern will. OÖ.HEIMATWERK LINZ - HANDELSKAMMER Das Haus der schönen Geschenke und der stilechten Trachten! EINE GASTLICHE STADT LADET ZUM BESUCHE EIN VÖCKLABRUCK DAS TOR ZUM SALZKAMMERGUT AN DER BUNDESSTRASSE SALZBURG-LINZ Mittelalterlicher Stadtkern mit großem Stodtpiotz / Torturm mit interessantem Wappenfries aus der Zeit Kaiser Maximiiians I. / Barocke Ägidius-Kirche und Pfarrhof von C. A. Carlone / Im alten Benefiziantenhaus das sehenswerte Heimatmuseum mit Dokumenten zur Stadtgeschichte und einer reichen Sammlung aus der Pfahlbaukultur am nahen Attersee / Die weithin sichtbare Filialkirche Maria-Schön dorf beherbergt als Kostbarkeit eine liebliche gotische Madonna aus etwa 1440 A U S K Ü N FTE ERTE ILT DAS STADTGEMEINDEAMT, STADTPLATZ 24, TELEFON 411

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