Oberösterreich, 10. Jahrgang, Heft 1/2, 1960

Als besonders originell und einmalig in seiner Art ist der Tauchgarten zu bezeichnen. In einem kleinen Becken von ungefähr 2,50 Meter Tiefe, das von zwei Seiten durch große, durchlaufende Glasfenster eingesehen werden kann, ist eine bizarre Betonplastik aufgestellt, die den Tauchern die ver= schiedensten Übungen ausführen läßt. Gleichzeitig dient es neben dem Vergnügen als Übungsbecken zur Ausbildung von Rettungsschwimmern. Jedoch auch der Kleinsten wurde gedacht. Abseits vom hek= tischen Betrieb der Großen wurden für sie drei kleine, seichte Becken angeordnet, und ein Spielplatz mit verschiedenen Ge= räten lädt die kleinen Badegäste zum fröhlichen Tummeln ein. Auf den rund um die Badebecken vorhandenen 10.000 mGrünflächen, die von vielen Blumenanlagen durchsetzt sind, können sich die Badegäste von den „Strapazen" des Schwim= mens ausruhen, und mancher allzu Sonnenhungrige holte sich dort bereits seinen Sonnenbrand. • II ''i Blick in den Tauchgarten durch die großen Unterwasserfenster; zwei Schwimmer umtauchen eben die Betonplastik. Teilansidit der Garderobebauten. Der Besucher, der zum ersten Male das Bad betritt, ist er= staunt über die Klarheit und Sauberkeit des Wassers. Dies kommt jedoch nicht von ungefähr, ist doch gerade auf die Er= füllung der hygienischen Erfordernisse besonderes Augen= merk aufgewendet worden. Schon bei den Zugängen zu den Badebecken verhindern Durchwatbecken die ärgsten Ver= schmutzungen. Neben dieser Vorkehrung und der dauernden mechanischen Reinigung erfolgt in der ümwälz= und Filter= anlage eine fortwährende chemische Reinigung des Wassers. Die dem Wasserleitungsnetz der Stadt entnommenen 3509 m' Wasser — soviel beträgt die Füllung aller Becken — kön= nen in zehn Stunden durch diese Anlage umgewälzt und ge= reinigt werden. Dem ist es auch zuzuschreiben, daß für eine Saison nur eine Füllung nötig ist und dadurch sehr ange= nehme Wassertemperaturen erreicht werden können. Eine Lautsprecher^ und Rufanlage ermöglichen die Durch= gäbe von Meldungen und die Wiedergabe von Musik, und ein Restaurant und ein Büffet nahe dem Tauchgarten, die den Hungrigen und Durstigen Labung verschaffen, vervolh ständigen die Anlage. Aus der Erfahrung des Betriebes der ersten Badesaison wur= den verschiedene kleine Verbesserungen vorgenommen, und so ist das Steyrer Stadtbad auch diesen Sommer wieder täg= lieh bereit, die Wasser= und Sonnenhungrigen aus nah und fern gastlich zu empfangen. 89

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