EIN NEUES ZIEL? Es ist kein Zweifel, die günstige Wirtschaftslage belebt den Fremdenverkehr. Viele Menschen, die sonst kaum über die Grenzen ihrer eigenen Heimat hinausgekommen wären, machen heute Reisen durch Europa, ja sogar in andere Erd= teile. Begreiflicherweise werden zunächst die großen histori= sehen Zentren und die weltbekannten Landschaften besucht. Man sollte aber auch die Stätten kennenlernen, über die seit Jahrhunderten die Reiseschriftsteller begeistert berichtet haben und die heute immer wieder im Blickfeld des Interesses Gerade an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit wurde hier eine Brücke über den Strom gespannt, heute noch der einzige feste Übergang über die Donau. Diese Brücke ist ein Symbol. Wie in keiner anderen Stadt kann man in Linz die systematische Entwicklung vom Beginn unserer Zeitrech= nung bis zur Großstadt des 20. Jahrhunderts augenscheinlich verfolgen. Die Martinskirche etwa steht über den Fundamen= ten aus dem 1. Jahrhundert, ihr Hauptraum stammt aus dem 5. bis 8. Jahrhundert und die Apsis aus dem 15.Jahrhundert. I ■ ' ■ * * ' i : stehen. Allmählich aber tritt eine neue Tendenz immer stärker hervor; sie ist psychologisch begreifbar. Neue Ziele werden gesucht. Für den Erholungsaufenthalt bevorzugt man ruhige, unbekannte Plätze, fernab vom Trubel, vielleicht mit einem Rest von Romantik. Und die Urlaubsrundreise? Auch sie wird nicht mehr so geplant, daß man nur das besucht, was Meier, Müller und Schulze schon gesehen haben. Jede Route soll Überraschungen bringen. Linz, die Donaustadt am Alpenrand, ist für viele eine solche Überraschung. Das Bild der oberösterreichischen Landeshauptstadt ändert sich so rasch, daß von einem Jahr zum anderen völlig neue Perspek= tiven entstehen. Ganze Stadtviertel wachsen aus dem Boden mit kulturellen Mittelpunkten, modernsten Schulen, interes= santen Kirchenbauten, prächtigen Parks, Sportanlagen und in die Landschaft eingebetteten Badeplätzen. Der Gast aus der Fremde aber wird vor allem über die Fülle der historischen Besonderheiten staunen, die es in Linz zu entdecken gibt. Zur selben Zeit ist das Linzer Schloß Residenz und Mittel= punkt des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation". Damals hat auch der große Hauptplatz in der heutigen Aus= dehnung das frühmittelalterliche Zentrum in der noch erhal= tenen Altstadt abgelöst. Das 16. Jahrhundert ist repräsentiert durch den mächtigen Renaissancebau des Landhauses mit seinen dreistöckigen Arkaden. Schon rund hundert Jahre später ist das Zeitalter des Barocks angebrochen, dem die Stadt eine Reihe prächtiger Kirchen und Palais verdankt, dann schließt das Linz des 19. und 20. Jahrhunderts lücken= los an. Wie eh und je ist aber auch heute noch die „schöne, blaue Donau" der Lebensnerv von Linz, die sich als einzige Stadt Europas mit Recht Donaustadt am Alpenrand nennen darf. Jahr für Jahr bestätigen es tausende Fremder: Linz, die Donaustadt am Alpenrand, ist wirklich ein Erlebnis. Und für viele wird Linz das gesuchte neue Ziel sein. 75
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