oder von Gösau aus, an den herrlichen Gosauseen (Glanz punkt der Alpen) vorbei, über den Gosauer Reitweg erreicht wird, bietet die Gipfelumrahmung des Großen Gosaugletschers eine so reiche Auswahl an Kletterfahrten, daß nur die bedeutendsten angeführt sein mögen: die Anstiege auf den Mitterspitz und dessen Überschreitung von der Oberen zur Unteren Windlucke, der Torstein als hoch alpinster Berg der Gruppe durch seine klassischen Anstiege über die Eisrinne oder seine oft phantastisch geformte Wächte, der Grat vom Torsteineck über die acht Türme der Hohen Schneebergwand und den direkten Nordgrat oder die Ostwand zu seinem stolzen Gipfel sowie die einmalig schönen Kletterwege durch die der Adamekhütte zugekehrten Plattenschüsse der HohenSchneebergwand selbst. Auch die Einstiege zu den Westanstiegen des Torsteins und seines Windlegergrates(eine der längsten Gratklettereien der Ostalpen), zum Eiskarlspitz, einem kühnen, dreigipfeligen, schönen Kletterberg, und zu einer der schönsten Kletterfahrten, zur Hochkesselkopf-Südwestverschneidung, sind von der Hütte in verhältnismäßig kurzer Zeit erreichbar. Der Linzer Weg (erbaut von der AV Sektion Linz), einer der landschaftlich schönsten versicherten Höhenwege, vermittelt den Übergang zur Hofpürglhütte (AV)am Fuße der Bischofsmütze im Gosaukamm. Freilich steht auf dem alpinen Wunschzettel jedes Kletterers der Name Dachstein-Südwand, bedeutet doch für die meisten Felsgeher die Durchkletterung dieser herrlichen, imposanten, 800 Meter hohen Felswand den Höhepunkt ihrer Dachsteinfahrten. Die Südwandhütte (steirische Seite), Ausgangs- und Stützpunkt für die Südwände (Dirndl-, X Sa/äaa Dachstein-, Mitterspitz-, Torstein-), läßt sich auch von oberösterreichischer Seite in drei bis sechs Stunden erreichen, und zwar vom Hinteren Gosausee —Brodgraben—Reißgang sattel—Sulzenhals, von der Adamekhütte über Windleger scharte, von der Simonyhütte über Gjaidsteinsattel—Hunerscharte. Diese Zugangswege vermitteln außerdem instruk tive, interessante Einblicke in die Gruppe. Die Durch kletterung der Dachstein-Südwände (z. B. Dachstein-Süd wand —Steinerweg)stellt auch nach heutigen Schwierigkeitsbegriffen noch eine Felsfahrt dar,die nur von ausdauernden, erprobten Kletterern begangen werden soll. Die Hochschule des Kletterers im oberösterreichischen Bergraum aber ist der westliche Teil der Dachsteingruppe, der vielzackige Gosaukamm.Im Westen vom Lammertal (Salzburg), im Osten vom Gosautal (OÖ.) begrenzt, ist dieses etwa sechs Kilometer lange, durch seine schlanken Türme, Zacken und kühnen Gipfel weithin sichtbare Kletterparadies unter dem Namen „heimatliche Dolomiten" weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Aber auch dem beschaulichen Bergwanderer bietet das Stuhl gebirge (Gosauseespitzen), früher einmal so genannt, ein Erlebnis besonderer Art. Die Bergwanderung Rund um den Gosaukamm im Sommer oder Herbst gehört zum prachtvollsten, was die Dachsteingruppe an landschaftlichen Schönheiten zu schenken vermag. Vom Vorderen Gosausee Oben: Kantenhrunnspitze, Siidwcstgrat Foto R. Kögler Links: Hoher Dachstein, Schulteranstieg Foto S. Stahrl Rechts oben: Eiskarlspitz, Mitte: Hallstätter Gletscher beide Fotos R. Kögler 40
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