Heumahdgupf aus präsentieren sich Kletterwege, die zu den lohnendsten im Höllengebirge zählen. Da ist es vor allem der steile Absturz des als Aussichtskanzel so beliebten Alberfeldkogels (1706m) mit seiner luftigen Ostkante, dem Nordostpfeiler und seiner Nordwand, die das Herz des Kletterers höher schlagen lassen. Von seiner Gipfelab dachung gegen Südwesten zu gewinnt man zugleich einen Anblick der höchsten Felswand des Gebirges, der fast 1000 Meter hohen Nordostwand des Eiblgupfs (1812 m), durch die 1926 Josef Mulzet, Max Huemer und der Ver fasser einen unmittelbaren, sehr schwierigen Durchstieg fanden. Das landschaftlich ebenfalls sehr schöne westliche Höllen gebirge birgt im Bereiche des Hochleckenhauses ein Kleinod für den Kletterer, die kühnen Adlerspitzen, deren Über schreitung von West nach Ost eine zünftige Kletterei dar stellt. Hier sei auch an den als Klettersteig vom Hinteren Langbathsee aufdie Hochfläche führenden Schafluckensteig erinnert. Sein Gegenstück ist der von Weißenbach am Attersee über die Mahdischneid führende Wanderweg auf die Brennerin. Letzteren möchte ich nur deshalb erwähnen, weil er bei einem Besuch dieses Gebirges als Abstiegsweg infolge der herrlichen Aus- und Tiefblicke auf den Atter see und Mondsee mit Schafberg besonders empfehlens wert ist. Der freundliche Zauber, der über die Berge, Täler und Seen des oberösterreichischen Berglandes ausgebreitet hegt, hndet im Süden mit dem Dachstein (2995 m) einen gewaltigen, würdigen Abschluß. Man mag welche Höhe des Salzkammergutes immer ersteigen, überall bilden die schimmernden Eisflächen des Dachsteins mit ihren in stolzen Formen aufstrebenden Gipfeln den ernsten Hinter grund dieser anmutigen Bergwelt. Im bergsteigerischen, skisportlichen Sinne ist die Dachsteingruppe wohl das dankbarste Betätigungsfeld für den Bergwanderer, alpinen Skiläufer, Bersteiger und Kletterer. Hallstatt, Obertraun und Gösau sind die oberösterreichischen Ausgangspunkte für diese vielleicht schönste Berggruppe der Nördlichen Kalkalpen. Bahn, Autostraße, Postkraftwagen und Seilbahn ermöglichen eine leichte, schnelle Erreichbarkeit,und jeder, selbst der „Unentwegte", der nur aus eigener Kraft zum Berg kommen will, wird auf gut angelegten Pfaden und Höhenwegen mit landschaftlicher Schönheit reichlich be lohnt. Der Bergsteiger extremer Richtung aber findet in bezug auf Reichhaltigkeit und Auswahl an Touren ein Gebiet, das von keinem anderen im weiten Umkreis über troffen wird. In der zentralen Dachsteingruppe (Hallstätter Seite), von der Simonyhütte (AV) ausgehend, lockt eine Reihe überaus lohnender Felsfahrten: so die Dirndl (Nördliches und Südliches Dirndl), deren Überschreitung, Westgrat und Südwand, der direkte oberste Ostgrat des Hohen Dachsteins. Die Gratwanderung vom Hohen Kreuz über Niederen Dachstein zum Hauptgipfel der Gruppe ist eine der eindrucksvollsten, durch beiderseitige Tiefblicke auf Hallstätter und Gosaugletscher landschaftlich groß artigsten Kletterfahrten. Sie vermittelt zugleich von Norden den einzigen gletscherfreien Anstieg auf den Hohen Dach stein. Im Bereich der Adamekhütte (AV) (Gosauer Seite), die entweder vom Hallstätter Gletscher über die Steinerscharte Links oben: Adlerhorst (Gmundner Kletterschule) Links Mitte:Der Große Priel von der Spitzmauer Oben:Alberfeldkogel Fotos S. Stahrl Unten: Ödsee Foto M. Eiersebner 39
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