ANHANG Übersicht interessanter historischer Einzelheiten 1488 Bestellung Janettos von Taxis zum Post meister des nachmaligen Kaisers Maximilian I. Sitz dieser Poststelle in Innsbruck. Dieser Zeitpunkt gilt vielfach als Beginn der Post geschichte in Mitteleuropa. Kurier- und Botendienste waren bereits bei den Kulturstaaten des Altertums und des Mittelalters vorhanden, fast alle markanten Staatsmänner legten darauf großen Wert. Das Perser- und das Römerreich besaßen be sonders gut organisierte Nachrichtenverbin dungen. Römische Straßenzentren des ober österreichischen Raumes waren Wels (Ovilava) und Lorch bei Enns (Lauriacum). Im Mittel alter sind die Nachrichtenverbindungen Kaiser Karls des Großen, Rudolfs von Habsburg, die der Klöster und der Universi täten hervorzuheben. Ein Postwesen, ähnlich dem von Kaiser Maximilian ins Leben gerufenen, richtete in Frankreich König Ludwig XI. am 19. Juni 1464 ein. Die schnelle Durchgabe markanter Kurznach richten mittels Feuerzeichen war bereits im Altertum üblich. Auch die Trommelsignale der Neger ergaben beachtliche Nachrichten leistungen. 1489 Erste nachweisbare österreichische Post kette Innsbruck—Mecheln (in den Nieder landen). Von Mecheln wurde ein Anschluß nach Paris und Madrid hergestellt. Es wurde so das erste europäische Nachrichtennetz gebildet. 1501 Erste Nachricht über eine Postkette, welche von Linz ausgeht (Linz—Regensburg). Im Jahre 1516 wurde dieses Netz durch eine Postkette Innsbruck—Verona—Neapel er gänzt. 1504—1505 Postkette Innsbruck—Linz nach weisbar. Diese Kette ging weiter von Linz über Wien nach Ofen und baute das 1498 begonnene Netz weiter aus. 1516 Einzelne Postkurse, zum Beispiel die Reitpost Augsburg—Wien, dem Privatverkehr freige geben. Im gleichen Jahre wurde auch eine Postkette Innsbruck—Rom—Neapel gelegt. 1520 (oder 1521) —1563 Dienstzeit des ersten Linzer Postmeisters Moritz von Paar. Zuerst war Moritz von Paar auf der Strecke Wien—Ofen tätig, 1529 in Linz nachweisbar. Standort des ersten nachweisbaren Linzer Postamtes: Landstraße 24 (Spittelwiese Nr. 1 „Egghaus gegen den Gößl in der Spitlwisen"). 1568 Nachrichten über die Größe des Linzer Postbetriebes: 3 Pferde. 1637 (12. August). Patent Kaiser Ferdinands III., in dem ein erster, allerdings lockerer Staats vorbehalt für die Postbeförderung ausge sprochen wird. Vor 1644 Linzer Postamt im Haus Hofberg 2 nachweisbar („Nr. 112 zur Linken gegen das obere Wassertor"). 1644 Linzer Postamt im Hause Hauptplatz 12 „Nr. 4, am Platz vom Brückentor rechts herauf" untergebracht. 1688—1790 Linzer Postamt befindet sich am Hauptplatz Nr. 18. 1748 Einführung eigener Postwagenfahrten, soge nannter Diligancen zwischen Wien—Linz— Passau: Platz für 4 Personen und 8 Zentner Waren. 1754 Nachricht über Gebührenhöhe: Passagier gebühr Linz—Salzburg 13 Gulden 40 Kr, dazu Postilliontrinkgeld 1 Gulden 46 Kr, zusammen 15 Gulden 26 Kr. Vergleich: Monatseinkommen eines Briefträgers in Linz: 12 Gulden. 68 1765 Der Postpersonalstand in Linz stellt sich wie folgt dar: k. k. Postamtspersonal: Herr Franz Xaveri von Ehrenstein, Oberpost amtsverwalter, und drei Beamte, k. k. Post wagen-Expedition: Herr Johann Sandtner, Expediteur, und zwei Packer. 1804 Es scheinen folgende Poststationen, welche Linz untergeordnet waren, auf: Enns, Steyr, Losenstein, Weyer, Eferding, Peuerbach, Siegharting, Wels, Lambach, Vöcklabruck, Neumarkt, Haag, Weitersdorf, Freistadt, Ried, Altheim, Braunau und Schärding. 1831 Personalstand des Postamtes Linz wie folgt nachweisbar: ein Oberpostamtsverwalter, ein Expeditor, ein Kontrollor, ein kontrol lierender Offizial, drei Offiziale, ein Akzessist, ein Praktikant, drei Briefträger, ein Packer, ein Briefträger- und Packer-Gehilfe und ein Hausknecht. 1837 (5. November) Postgesetz erschienen. 1842 Abtrennung der Verwaltungstätigkeiten vom Postamt Linz: Die k. k. Oberpostamtsver waltung entsteht mit dem Oberpostamts verwalter Josef Brandl und drei Beamten (welche aber gleichzeitig beim k. k. Ober postamt Linz eingeteilt waren). Das k. k. Ober postamt Linz (ausübender Dienst) besitzt außerdem zehn Beamte, vier Praktikanten und 14 Dienerkräfte. Standort des Postamtes um diese Zeit: Bürgerhof, Landstraße 15. 1847 (25. Jänner) Hofkanzleidekret ZI. 2581: Staatsvorbehalt für Telegraphenbetrieb aus gesprochen. 1849 Erste Telegraphenstation in Linz im Statt haltereigebäude, Klosterstraße, eingerichtet (1869: Fabriksgasse2, seit 1881: Domgasse 1). 1850 Einführung der Briefmarken und der Brief kästen, Einführung der Postanweisung (Maximalbetrag 50 Gulden), 1. März; Errichtung einer Generaldirektion für Kommunikation (Post, Eisenbahn, Tele graph), Errichtung einer Postdirektion in Linz. Personalstand der Direktion: ein Direktor, ein Adjunkt, ein Sekretär. Außerdem wurde bestimmt, daß „ein Mehrbedarf an Personal aus dem Manipulationspersonal des Lokal postamtes zu decken und daher bei Fest stellung des Personalstandes für letzteres darauf Rücksicht zu nehmen sei". Aufnahme der Paketbeförderung Wien— Linz mittels Dampfschiffes. 1858 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Wien—Linz, Errichtung eines Bahnpostamtes Linz mit einem Offizial, einem Akzessisten und einem Packer. 1860 Einführung des Nachnahmeverkehrs. 1866 Der Personalstand für ganz Oberösterreich stellt sich wie folgt dar: ein Direktor, ein Sekretär, drei Goncipisten, ein Postamts verwalter, drei Gontrolore, dreizehn Officiale, elf Acessisten, zehn Gondukteure, neun Briefträger, 17 Postamtsdiener. Einnahmen in Oberösterreich fl. 321.980 Zum Vergleich: Salzburg 133.770 Niederösterreich (mit Wien) 3,192.650 Tirol, Vorarlberg 524.070 Steiermark 489.320 Kärnten 171.285 Gesamteinnahmen in Österreich 14,436.495 Ausgaben 9,992.460 Überschuß 4,444.035 Höhe des Briefportos: 5 Kreuzer. Zahl der beförderten Personen in ganz Österreich: 276.364 oder 1/130 der Gesamt bevölkerung. Netzgruppenplan von Oberösterreich Stand NovemberJlSS»
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