Oberösterreich, 9. Jahrgang, Heft 3/4, 1959

Um diese Schwierigkeiten zu bewältigen, muß die Post — ähnlich wie die Privatwirtschaft —, obwohl in allen Staaten die Post als „Dienstleistungsbetrieb" als ausgesprochen „personalintensiv" angesehen wird, immer mehr die Technik heranzuziehen. Für die eigentliche Transportleistung ist das Problem durch die Benützung von Eisenbahn, Kraftwagen, Elektrokarren, Flugzeug und Förderbänder ziemlich gelöst. Schwieriger ist die Leistungs steigerung durch materielle Hilfsmittel bei der Annahme der Sendungen, bei ihrer Verteilung und besonders bei ihrer Zu stellung. Immerhin konnten hier in den letzten Jahren wertvolle Ansätze gemacht werden: Erlagscheinannahmemaschinen wurden bei den großen Postämtern Linz 1, Linz 2, Linz 3, Wels 1 und Wels 2 eingesetzt, Linz 2 benützt außerdem derzeit die erste Flugpostkontrollmaschine (elektrische Waage gekuppelt mit einem Rechenwerk) der Welt. Maschinelle Brief- und Paketverteilan lagen, welche beispielsweise bei dem großen Postamt Wien-Westbahnhof eingesetzt sind, kommen für Linzer Verhältnisse, welche doch nicht so viele Sendungen aufweisen, um derartige Maschinen wirtschaftlich zu machen, vorläufig nicht in Betracht. Bei der Abgabe wird im steigenden Ausmaß der Kraftwagen, das Motor rad, das Moped, der Haus- und der Abgabebriefkasten eingesetzt. Durch das Moped und den Abgabebriefkasten konnte in den letzten Jahren die Landzustellung oft in entscheidender Form verbessert werden. Auch an den Hochbau stellt der Postbetrieb hohe Anforderungen. In der Zeit der beiden Weltkriege sowie in der Zeit der Ersten Republik konnte aus Material- und Geldknappheit nur das äußerst Notwendige am Hochbausektor geleistet werden. Zahl reiche Postämter waren beengt untergebracht, viele zudem nicht in hygienisch einwandfreier Weise. Im Rahmen der in der Nach kriegszeit oft recht beengten Mittel konnte ab 1945 folgendes geleistet werden: Neubauten; fertiggestellt 14, in Arbeit 6, in Vorbereitung 14; große Umbauten: Fertiggestellt 13, in Arbeit 3, in Vorbereitung 5. In neue Gemeindehäuser wurden 49 Postämter verlegt, in Arbeit sind 18 derartige Verlegungen, daneben liefen viele kleine Bauten. Trotz dieser Leistungen sind von den 397 Postämtern Oberöster reichs noch rund 150 schlecht untergebracht, das sind rund 35 von Hundert. Postautodienst Der Postautodienst knüpft an die Tradition der Postillione an, so besitzen die Postkraftwagen statt der gewöhnlichen Hupe ein Trompetenwerk mit einem Postillionmotiv. Freilich die großen Verkehrsrouten mußten der Eisenbahn und dem Flugzeug über lassen werden, aber weite, abseits gelegene Landstriche sind verkehrsmäßig fast gänzlich auf die Post angewiesen. Dies gilt derzeit in Oberösterreich vor allem für das Mühlviertel samt dem Ried im Innkreis - Neugestaltung des Hauptpostamtes I

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