Oberösterreich, 9. Jahrgang, Heft 3/4, 1959

Projektionsapparate zaubern auf ihn nach Bedarf ziehende Wol ken, Nebel oder sogar Feuersbrünste. Wasser und Dampf lassen nach Wunsch Brunnen plätschern oder die Bühne in schemenhafte Nebel versinken. In Bewegung wird dieser ganze im ersten Augen blick verwirrende Mechanismus vom Mann hinter dem Inspi zientenpult gesetzt, der aus einer Unzahl von Knöpfen und He beln immer den richtigen finden muß, um dem Dirigenten das Zeichen zum Einsatz zu geben, den Schauspieler aus der Garde robe zu rufen und um letzten Endes den Vorhang wieder richtig fallen zu lassen. Gleichsam wie ein Wächter steht zwischen diesem Zauberreich der Technik und dem Zuschauerraum der elektrisch betriebene eiserne Vorhang. Der Zuschauerraum wurde, den Erfordernissen des Theaterbetriebes entsprechend, unter Auflassung der Parterrelogen gehoben und bietet über neunhundert Besuchern Platz und beste Sicht auf das Bühnengeschehen. Nach Beginn der zweiten Theatersaison im neuen Haus kann heute gesagt werden, daß der große Aufwand, den dieser Bau erforderte, nicht unnütz war. Die regelmäßig an Donnerstagen stattfindenden Gastspiele des Linzer Landestheaters sind heute schon zu einer nicht mehr wegzudenkenden Selbstverständlich keit geworden, und auch anläßlich vieler anderer Veranstaltungen hat sich das Bühnenhaus immer bestens bewährt. So wurde durch diesen Bau einem kulturellen Bedürfnis der Stadt Steyr Rechnung getragen, und der Zuschauer kann sich nunmehr ganz dem Ge nüsse des Schauens hingeben, wenn sich der Vorhang zum Spiel auf den Brettern, die die Welt bedeuten, hebt. ■ ■ W' Ü

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