Gesamtansicht des neuen Bühnenhauses Rechte Seite: Oben: Bühnenhaus, Beleuchtungsanlage und eingerollter Rundhorizont Unten: Blick in den 900 Personen fassenden Zuschauerraum Aufnahmen: Radmoser Das neue Theater in Steyr Blättert man in der reichbewegten Geschichte der alten Eisenstadt Steyr zurück, so wird man schon in frühen Zeiten auf das Zauber wort Theater stoßen. Bereits im Jahre 1566 fand die erste nach weisbare Theatervorstellung statt, und in der Folge boten Laien spieler und fahrende Schauspielertruppen mit ihren Aufführungen den Bürgern der Stadt Erbauung und Unterhaltung. Das Jahr 1784 brachte dann eine entscheidende Wendung in der Theatergeschichte Steyrs, wurde doch das aufgelassene Zölestinerinnenstift in der Berggasse von der Stadtgemeinde für Theater zwecke erworben. Das Haus wurde dann immer an private Theaterunternehmer vermietet und später öfters von der Stadt verwaltung subventioniert. Nach mehrmaligen Umbauten und Erneuerungen diente es bis in unsere Tage seinen Zwecken. Viele rauschende Erfolge und auch manchen kapitalen Durchfall erlebte es in seiner wechselvollen Geschichte. Doch auch am guten, alten Theater gingen die Zeiten nicht spurlos vorbei. Allmählich wurde die Bühne zu klein und die Einrichtungveraltete. So entschloß sich die Stadtgemeinde Steyr trotz der schweren finanziellen Bürden, die zu tragen waren, im Hinblick auf ihre kulturellen Verpflichtungen ein neues Bühnenhaus beim Volks kino, der sogenannten Industriehalle, zu erbauen. Der alte, nutzlos gewordene Bühnentrakt des Kinogebäudes wurde abge rissen und an seiner Stelle zum größten Teil aus dem Abbruch material ein neues Bühnenhaus, das allen Erfordernissen eines modernen Bühnenbetriebes entspricht, im Schüttbauverfahren errichtet. Im September des Jahres 1958 war es so weit, daß sich der Vorhang zum erstenmal zu einer Theateraufführung hob. Die Technik hielt auch hier siegreichen Einzug und zaubert an Stelle unserer träge gewordenen Phantasie Illusionen in den Bühnenraum. Eine moderne Drehbühne mit einem Durchmesser von mehr als elf Meter läßt die Szenen in Bewegung geraten, und Dutzende Leuchten und Scheinwerfer, von kundiger Hand von einem modernen Stellwerk aus bedient, erstrahlen, wenn das Spiel beginnt. Ein sechzehn Meter hoher, elektrisch betriebener Rund horizont mit einer Fläche von ca. vierhundert Quadratmetern vermittelt dem Zuschauer die Weite des Raumes, und moderne
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