ÖSTERREICHISCH-BAYERISCHE KRAFTWERKE AG Kraftwerksbauten am Inn • Ti .1' n i^yviH«8Ismllf^'ä£s5>t. . ~ . _-S*»---V?j- -y i';r^ " . ^Si 'T .f /r%t ■ if "IL S--"'Vr r''-T' ■ %ir- -■.;W - TA... . Innslufe Schärding Neuhaus Wo das Bundesland Oberösterreich an den Freistaat Bayern grenzt, bildet über eine Strecke von fast 70 km der Inn die natür liche Staatsgrenze. Der Inn führt die Ge wässer aus den Schweizer und Tiroler Ber gen zur Donau und stellt damit hochwertige Wasserkräfte zur Verfügung. Deder der bei den Grenzstaaten hatte begreifliches Inter esse, diese Wasserkräfte für sich zu nut zen, jedoch die Staatsgrenze machte es beiden Staaten unmöglich, ihr Vorhaben in diesem Sinne zu verwirklichen. Um diese brachliegenden, gewaltigen Na turkräfte dennoch der Stromerzeugung dienstbar zu machen, haben die Bundes republikösterreich und der Freistaat Bayern am 16. Oktober 1950 auf Grund eines zwi schen den beiden Staaten abgeschlossenen Regierungsübereinkommens die Österrei chisch-Bayerische Kraftwerke-AG. gegröndet und diesem Unternehmen die Aufgabe gestellt, die Wasserkräfte an österreichisch bayerischen Grenzflüssen, insbesondere an Inn und Salzach, auszubauen und zu nutzen. Die Gesellschaft ist ein zweistaatliches Un ternehmen, an dem eine österreichische und eine bayerische Aktionärgruppe je zur Hälfte am Aktienkapital der Gesellschaft beteiligt sind. Aber nicht nur das Aktien kapital wird nach diesem Schlüssel aufge teilt, auch die Beschäftigung der Arbeit nehmer, die Beschaffung von Fremdkapital für den weiteren Ausbau und die Auftrags vergebungen werden paritätisch aufge teilt. Der erzeugte Strom wird je zur Hälfte nach Österreich und Bayern geliefert. Als erstes Werk wurde von dieser Gesell schaft in den Dohren 1951 bis 1954 die Inn stufe Braunau-Simbach mit einer Leistung von 96.000 kW und einer durchschnittlichen Dahreserzeugung von 553,000.000 kWh er richtet. In Fortsetzung der bewährten Zusammen arbeit der Wirtschaft beider Staaten und in Fortführung des Energieausbaues des Inns wurde Ende 1958 mit dem Bau der Innstufe Schärding-Neuhaus bei St. Elorion am Inn, Eluß-km 18,81, begonnen. Die Finanzierung des etwa 870 Millionen S oder 145 Millionen DM kostenden Bauvor habens erfolgt durch Erhöhung des Aktien kapitals der Gesellschaft von 40 auf 80 Mil lionen DM und durch Ausgabe von InhaberTeilschuldverschreibungen auf dem deut schen Anlagemarkt. Das Kraftwerk Schärding^Neuhaus wird fast in gleicher Bauweise wie das Kraftwerk Braunau-Simbach errichtet, wobei die fünffelderige Wehranlage auf die bayerische Seite und das Krafthaus auf die österrei chische Seite des Inns zu liegen kommen. Die Anlage hat bei Mittelwasser des Inns eine Eallhöhe von 11,04 m. Bei einer Aus bauwassermenge von rund 1000 mVsec. beträgt die installierte Leistung 96.000 Kilo watt. Das Kraftwerk wird durchschnittlich 544,000.000 kWh im Dahr erzeugen. Der Stauraum wird in einer Länge von 16 km bis zum nächsten stromaufwärts gelegenen Kraftwerk reichen. Das Krafthaus wird mit 4 Maschinensätzen, bestehend aus Kaplan-Turbinen und Drehstrom-Schirmgeneratoren, ausgerüstet. In zwei Transformatoren wird die Maschinen spannung von 10.500 V auf 250.000 V um gewandelt. Die Lieferung der gesamten elektrischen und maschinellen Ausrüstung wurde an österreichische und deutsche Firmen verge ben. Die Bauarbeiten für das Hauptbauwerk und im Rückstauraum werden von einer Ar beitsgemeinschaft österreichischer und deutscher Bauunternehmungen ausgeführt. Das Bauprogramm sieht vor, daß die ersten beiden Maschinen im Spätherbst 1961 und die restlichen zwei Maschinen im Frühjahr 1962 in Betrieb kommen. Nach Fertigstellung des Werkes SchärdingNeuhaus wird dann als letzte Stufe am un teren Inn das Werk Passau gebaut.
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