Links: Ausblick von den Hängen des Kalmberges auf den Gosaukamm ■ Oben: Unendlich weit ist die Schau von den Hängen des Kalmberges über die Bergwelt des Soizkommergutes, hinein Ins Salzburgische, hinaus Ins Alpenvorland Schneise, die sich steil zum Kniekogel (1116 m) emporschwingt, und die Bezwingung dieses Felsvorsprunges kosten viele Schweiß tropfen, nach diesem Hindernis führt jedoch der Anstiegsweg gerade aufwärts durch den Wald bis nahe an den Fuß einer Felswand, dann, den steilen Waldhang querend, in eine schöne, breite Mulde und schließlich auf den Bergrücken der Scharten schneid: dort bietet die Goiserer Hütte dem Bergwanderer eine gastliche Rast und ein gemütliches Nachtquartier. Die Ostabstürze des Kalmberges sehen so abweisend aus, daß sie einem beinahe das Gruseln beibringen könnten, während die mäßig geneigten Westhänge dieses Berges einen leichten Anstieg und eine herrliche Abfahrt verheißen. Und tatsächlich erreicht man mit wenig Mühen von der Goiserer Hütte aus in einer Stunde den wächtengekrönten Gipfel. Groß und gewaltig ist der Rundblick: Von Westen grüßen die Berchtesgadener und die Salzburger Alpen, das Tennengebirge, der vielzackige Gosaukamm und die Eisriesen der Hohen Tauern, vom Norden das mächtige Gamsfeld, der Schafberg und das Höllengebirge. Im Süden steht greifbar nahe König Dachstein. Im Osten erstreckt sich weithin das Tote Gebirge, und der Traun stein schließt weit in der Ferne den herrlichen Gipfelkranz. Die Skiabfahrt vom Hochkalmberg zur Goiserer Hütte ist sehr flüssig und rasant. Von der Schartenschneid nach Bad Goisern geht es zuerst über freies Gelände, dann durch den Wald. Die Strecke erfordert ziemliche Aufmerksamkeit, und der Kniekogel selbst zwingt den vorsichtigen Fahrer, den Felsvorsprung links durch eine kurze Steilmulde zu umfahren. Unterhalb des Knie kogels beginnt die bekannte Kalmbergabfahrtsstrecke, eine bei Skikonkurrenzen bevorzugte, rasante Skiroute, die über die steilen Hochmuthwiesen nach Unterjoch führt. Im Kalmberggebiet gibt es noch einige andere Skirouten. Etwa die Abfahrt vom Hochkalmberg über die Eisgrube, den Scharten wald und die Iglmoosalm nach Gösau oder die Gipfelwanderung zwischen dem Hohen und dem Niederen Kalmberg. Auch die Wanderung von der Goiserer Hütte zum 1661 m hohen Rußberg und die Abfahrt von dort über die Neualpe zum Paß Gschütt schätzt mancher Tourenfahrer. Eine sehr lange (sechs bis sieben Stunden dauernde) Skiwanderung ist die Winterüberquerung von der Goiserer Hütte über die Wiesalm, die Neualm und die Anger karalm zum 2024 m hohen Gamsfeld, die man nur bei ganz sicherem Winterwetter empfehlen kann. — Die Skitouren im Kalmberggebiet sind nicht als leicht zu bezeichnen, sie werden daher nur jene Wintersportler befriedigen, die alpine Winter ausflüge lieben und die ihren Anforderungen gewachsen sind. Die „Skihaserln" dagegen finden in Bad Goisern ihr „weißes Revier" auf den Skiwiesen rund um den Markt und auf den „Familienabfahrten" bei den Sesselliften. So bietet der Kurort Bad Goisern auch im Winter jedem das Seine: den Kurgästen das heilsame Bad, den Skineulingen schöne Ubungshänge und den zünftigen Sportlern interessante Abfahrten.
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