Morgen — sind für das Gemüt des Gastes erfrischend und erholsam. Die Bäume tragen den herrlichen weißen Wintermantel, den ihnen St. Petrus in diesen Tagen schenkte. Die Fährten der Tiere des Waldes sind Spuren im Schnee, die dem forschenden Auge des Gastes davon erzählen, daß der scheinbar im Winterglast erstarrte Bergwald voll heimlichen Lebens ist. Da und dort, an sonnigen Hängen, blühen die Christrosen mitten im Schnee. Mancher Gast fühlt sich in dieser Winterlandschaft in ein ver zaubertes Märchenreich versetzt, besonders dann, wenn die goldenen Strahlen der Morgensonne in den Millionen Schnee kristallen aufblitzen. * Seitdem Bad Goisern zwei Sessellifte besitzt, können Skifahrer und Nichtskifahrer mühelos zu den Höhen am Wurmstein hinauf schweben. Wer vom Fuße des Predigtstuhles aus den Blick auf das majestätische Dachsteingebiet und auf den dunklen Hallstätter See wirft, vor dem breitet sich ein zauberhaftes Winterbild aus. Die Winterwanderung von der Endstation des Sesselliftes in Wurmstein zur Hütteneckalm (1240 m hoch) ist eine ebenso leichte wie schöne Tour mit einem etwa einstündigen, fast mühe losen Anstieg. Die Hütteneckalm gehört zu jenen skihistorischen Gefilden, auf denen schon vor mehr als einem halben Jahrhundert die ersten Brettlrutscher ihre Spuren in den Schnee zeichneten. Der Blick über die gleißenden Schneefelder und über die fast bis zum Dach verschneiten Almhütten hinüber zum König Dachstein und hinunter zum weltberühmten Hallstätter See ist so schön, daß sich schon allein um dieser Aussicht willen der Ausflug auf die winterliche Alm lohnen würde. Die Abfahrten vom Hütteneck sind ziemlich leicht, so daß sie jung und alt als ungefährliche Skiausflüge bedenkenlos empfohlen werden können: Die Skistrecken sind in mehreren Varianten markiert über Rehkogl nach Lasern, ferner über die Roßmoosalm zur Lift-Bergstation und von dort über Wurmstein nach Posern zum Kurhotel und schließlich von Wurmstein über die Himmelbauernwiese und über den Saurucken nach Bad Goisern. * Viel zuwenig bekannt ist die schöne und genußreiche Wintertour auf den Hochkalmberg, obwohl schon der erste SalzkammergutSkiführer, welcher im Jahre 1914 erschien, das Kalmberggebiet als vorzügliches und lohnendes Ziel für Wintersportler hervorge hoben und empfohlen hat. Allerdings erfordert ein Winterausflug auf den 1831 m hohen Kalmberg einige Übung im alpinen Skilauf und ein gewisses Maß von Ausdauer, denn es führt kein Skilift auf diesen Gipfel. Über die Goiserer Brücke wandert man durch die Ortschaften Gschwandt und Steinach zuerst auf einer Waldstraße von mäßiger Steigung, dann durch einen steilen Hohlweg zum Hochmuth. Während einer kurzen Rast beim Hochmuthbauer genießt man eine herrliche Aussicht auf das Goiserer Tal, das Tote Gebirge und den Sarstein. Der Kalmberg zeigt von hier aus dem Berg wanderer so schroffe Abstürze, daß man fast daran zweifeln könnte, ob er im rauhen Winter überhaupt besteigbar ist — aber in Wirklichkeit ist der Kalmberg ein freundlicher Geselle, der es gar nicht krumm nimmt, wenn man mit den Bretteln auf seiner Glatze ein wenig herumrutscht. Freilich, der Anstieg vom Hoch muth über die steilen Wiesen und über die vielfach gestufte Wald- |^<1
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