oherösierreicli landschaft ■ kultur ■ Wirtschaft fremdenverkehr ■ sport 9. jähr heft 3/4 winter 1959 Dr. Eberhard Marckhgott: Das Christentum im römischen Oberösterreich (zum Umschlagbild) Georg Grüll: Das Frankenburger Würfelspiel Seite 4 Sakrale und profane Goldschmiedekunst / Arbeiten von Hanns Angerbauer Seiten 10/11, 34/35 Dipl.-Ing. Gottfried Engelhardt: Zwei Hauptwerke des bayerischen Hofmalers Johann Andreas Wolf in Oberösterreich Seite 13 Winteridyll am Dachsteinplateau Seite 20 Karl Pilz: Bergwinter in Bad Goisern Seite 21 Ein Tag der Fahnen bei der VÖEST Seite 30 Dr. Ernst Baumgartner: Oberösterreich im Aufbau der österreichischen Wirtschaft Seite 32 Josef Günther Lettenmair: Elektrischer Strom in unseren Kirchen Seite 47 Österreichisch-Bayerische Innkraftwerke — Kraftwerksbauten am Inn Seite 49 Lenzing — Eine Bestätigung Seite 50 Das neue Steyrer Theater Seite 58 Dr. Dipl.-Ing. Karl Oettl: Die Post in Oberösterreich Seite 61 Photographische Mitarbeiter: Max Eiersebner, Wilhelm Fettinger, Hannes Loderbauer, Dr. Erich Widder u. a. Sdiriftleitung: Dr. Otto Wutzel Typogr. Gestaltung: Herbert Erich Baumert Umschlagbild: Tonlämpchen mit christlichen Symbolen aus Lauriacum Foto: Dr. Erich Widder / Schrift: Hedi Plaimauer Einzelvci-kaufspreis S 20.— Im Abonnement S 12.— exkh Porto Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Oberösterreichischer Landesverlag; verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Dr. Otto Wutzel — Druck: Oberösterreichischer Landesverlag. Sämtliche in Linz a. d. D., Landstraße 41, Ruf 26 7 21. Das Christentum im römischen Oberösterreich (zum Umschlagbild) ZWEI TONLÄMPCHEN mit christlichen Symbolen geben mit wenigen kostbaren Funden christlicher Herkunft aus der römischen Periode Oberösterreichs ein ein drucksvolles Zeugnis für den frühen Einzug der christlichen Religion in unser Land an der Donau, das als nördlicher Teil des Königreiches Norikum von den Römern ein Jahrzehnt vor Christi Geburt besetzt wurde. Soldaten, Beamte und Kaufleute brachten mit den römischen Lebensformen auch den römischen Götterglauben in die junge Provinz. Die Religion der keltischen Noriker mit ihren naturverbundenen Kulten wurde zwar von den neuen Herren grundsätzlich toleriert, doch erhoben sich bald, vor ollem in den autonomen Städten Ovilava-Wels und Lauriocum-Lorch, die Tempel zu Ehren der Staatsgötter Jupiter, Juno und Minerva, in denen der zum Reichsbürger gewordene Einheimische an den Festtagen seine religiösen Pflichten zu erfüllen hatte. Die Verehrung der vergöttlichten Kaiser spielte dabei eine große Rolle. Wenn römische Statthalter hier zulande ebenso den keltischen Gottheiten offiziell huldigten, so ist dies ein Zeichen dafür, wie sehr die Religion im Dienste des Staates und seiner Diplomatie stand. Religiöse Indifferenz beherrschte weithin das Denken der Römer. Sie findet eine klassische Formulierung in der Pilatusfrage: „Was ist Wahrheit?" Die römische Staatsreligion konnte keine befriedigende Lösung des Lebensproblems bieten, sie blieb den Suchenden die Antwort auf die brennenden Fragen der Zeit schuldig. Mit um so größerer Bereitschaft fanden die seit dem ersten Jahrhundert langsam nach Westen einsickernden orientalischen Mysterienreligi'pnen Aufnahme, deren geistig-seelische Grundhaltungen die Menschen in ihren Bafin zogen. Die Kulte des syrischen Jupiter Dolichenus, der ägyptischen Isis und besonders des persischen
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