(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 9. Jahrgang, Heft 1/2, 1959

kers Johann van Beethoven, auf die Erzeu- gung chemischer Produkte, während sein Sohn Dr. Hermann V i e 1 gut h , der die Apotheke von 1874 bis 1898 leitete, als Mit- gl ie,d des Gewerbevereines und Reichsrats- abgeordneter im politi schen und wirtschaft- lichen Leben eine bedeutende Rolle spielte. Die meisten der Genannten betätigten sich außerdem mit großem fafer in dem 1831 als Standes- ,und Interessenvertretung der ober- österreichischen Aporheker gegründeten Gremi·um (heute Apoohekerkammer) als Aus- schuß- und Vorstandsmitglieder. Zu den drei alten Apotheken kamen in Linz während des 19. Jahrhunderts neu hinzu die 1849 von Josef Jan nach gegründete Apotheke „Zum Schutzengel" (Haus Prome- nade Nr. 31, im Jahre 1917 verlegt in das heutige Lokal Herrenstraße Nr. 2), die sich zu einer der größten Apotheken Osterreichs entwickelt hat, die Apotheke „Zum heiligen Leopold" (gegr. 1879, heute Landstraße Nr. 72) und die „Ma1,ktplatz-Apotheke" (gegr. 1898 , heute Hcssenplatz). Zusammen mit den drei alten und -der sei t 1756 beste- henden Aporheke des Konventes der Barm- herzigen Brüder (,,Zum Granatapfel"), die 1791 das OHentlichkeitsrecht erlangt hatte, gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Linz bei einer Einwohnerzahl von rund 60.000 sieben öffentliche Apotheken. Der rasche Aufschwung z ur Großstadt durch di e Eingemeindungen und die Entstehung großer Industrien in den letzten fünf Jahr- zehnten brachte eine we itere Vermehrung der Apotheken mit sich. Es entstanden nachein- ander 1905 in der Lustenau die Apotheke ,,Zum Einhorn" (heute Raimundstraße Nr 2), 1912 die „Bahnhof-Apotheke" (Figulystraße Nr. 1), 1927 di e „Central-Apotheke" an der Mozartstraße (Ecke Landstraße) und 1931 die „Sonnen-Apotheke" (Wimhölzelstraße Nr. 1). Nach dem zwei ten Wel tkrieg entstan- den die „Froschberg-Apotheke", die Apotheke ,,Am Bindermichl", die „Columbus-Apo- theke" in der Neuen Heimat, die Apotheke ,,Beim Museum" und die „Eisenwerk-Apo- theke" (Muldenstraße 28a). In Urfahr entstanden nach der d urch Johann van Beethoven im Jahre 1816 errichteten Apotheke „Zum Goldenen Adle r" 1902 die Apotheke an ,der Rudolfstraße, 1933 die „Stern-Apotheke" (Knabenseminarstraße Nr. 4) und 1951 die Apotheke Rudolf Rosenauer an der Freistädter Straße (Nr . 41). Die Apotheke des im Jahre 1938 nach Linz eingemeindeten Marktes Ebelsberg besteht seit dem Jahre 1869. Benützte Literatur: L. Pröll, Die Apotheke „Zum Schwarzen Adler" in Linz. ,,Linzer Volksblatt", 1910, Nr. 181-184, 188-1 89. Sonderdruck, 32 S., Linz 1910. - G. Wad1a, Das Linzer Haus des Stiftes Schlägl. J ahrbud1 der Stadt Linz 1954, S 179 ff. - A. Marks, Die Linzer Apotheken im Wandel der Zeit. J ahrbuch der Stadt Linz 1951, S. 128-169. - A. Marks, Di e Apotheke „Zum Schutzengel" in Linz. ,,Heimatl and" 1955, S. 38-39. - A. Marks, Justus Pfaler, ein Linze r Bürger der Barockzeit. ,,H eimatland " 1959, S. 28 - 30. Die Inhaber der drei ältesten Linzer Apotheken bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Apotheke „Zum Schwarzen Adler" Wilhelm Ast! 1545 bis um 1563 Johann Männer um 1563 bis um 1615 Zacharias Männe'f um 1615 bis um 1630 Anna Mä,nner als Witwe um 1630 bis 1636 Georg Dorrer 1636 bis 1647 Anna Dorrer als Witwe 1647 bis 1662 J ustus Pfaler 1663 bis 1701 Johann Wilhelm Pfal er 1701 bi s 1744 Wilhelm Pfaler um 1744/45 Maria Pfaler als Witwe um 1745 bi s 1748 Josef Franz Weber 1748 bis 1788 Franz Seilmann 1789 bis 1831 Anton Rucker 1831 bis 1874 Fran z Rucke r 1874 bi s 1898 Ka rl und Anna Bohr 1898 bis 1901 Hofberg Nr. 10 1850 Verlegung ins Schlägler Stiftshaus, Landstraße 16 Apotheke „Zum Weißen Adler" (Hofstätterapotheke) Damian Zi,egler 1546 bis um 1562 Jobst Schäffer um 1562 bis 1586 Margarete Helbmer (Tochter) 1586 bi s 1590 Stefan Eberstorffer 1590 bis um 1610 Abraham Pfeffer 1610 bis 1617 Leonhard Pfeffer 1617 bis 1627 Michael Bußwehe 1627 bis um 1660 Anna Elis abeth Bußwehe als Witwe um 1660 bi s 1674 Paul Christoph Bußwehe 1674 bis 1688 Adam Max Zuckmantel 1688 Sebastian Christmann 1688 bis 1704 Daniel Templmann 1704 bis 1731 Johann Georg Tsch iderer 1731 bis 1746 Johann Christoph Richter 1746 bis 1767 Maximilian Hoffmann 1767 bis 1805 Johann Georg Scharizer 1805 bjs 1822 Franz Seraphim Scharizer 1822 bis 1831 Anton Hofstätter 1831 bis 1860 August Hofstätter 1860 bi s 1877 In Familienbesitz ab 1877 (von Provisoren verwaltet) Hauptplatz Nr. 7 1610 Hauptplatz 31 1762 Verlegung ins Haus Hauptplatz Nr. 29 Apotheke „Zur Goldenen Krone" (Wasserapotheke, Hauptplatz 8) Nikolaus Giltges 1674 bis 1685 Hubert Beckher 1685 bis um 1700 Johann Igna z Pöller 1700 bis 1715 Ka rl Otto Beck 1716 bis um 1721 J ohann Peter Schlinckh 1721 bis um 1740 Maria Helene Schlinckh als Witwe 1740 bi s 1746 Rochus Franck 1746 bis 1757 Johann Michael Firbaß 1757 bis 1770 Maximilian Hoffmann 1770 bis 1773 Joseph Peck 1773 bis um 1800 Theresia Peck als Witwe um 1800 bis 1807 Johann van Beethoven 1808 bis 1816 Johann Ernst Vielguth 1816 bis 1874 Dr. Hermann V ie lguth 1874 bis 1898 Ludwig Kutschera 1899 bis 1910 Hauptplatz Nr. 1 1872 Abbruch Verlegung in das Spindlerische Freihaus, Haupt- platz 7 (1939 ab- gerissen) 63

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