(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 9. Jahrgang, Heft 1/2, 1959
AUSBAUVORHABEN DER ENNSKRAFTWERKE AG. tige Trennpfeiler e rrichtet und der Raum für das künftige Krafthaus ausgesprengt w ird. Gegenwärtig wi rd auch an der Ein- bindung des Fa n,gdamme,s II an das rechte Ennsufer und an der Ein- und Auslaufstütz- mauer gearbeitet. Charakteristisch fü r die Baustelle Losen- stein sind die umfangreichen Arbeiten, die der 8,7 km lange Stauraum, der sich über Re ichraming bis zum ober li egenden Kraft- we rk Großraming erstreckt, erfordert. Sie umfassen der Hauptsache nach Er satzbau- ten für die unter Stau fallenden Häuse r,S tra- ßen- und Brückenbauten sowie die Siche- rung der Uferböschungen durch Blockwürfe u. dg l. zum Schutze der entlang, des künf- t igen Stausees führenden Bahn und Bun- desstraße. Im Zuge d ieser Arbe,iten wird die Ei senbunde sst raße modern ausgebaut. Da s Kraftwerk Losenste in w ird im Jahre 1962 vollendet sei n und zu den wirtschaft- li chsten Anlagen Osterreichs zählen. Der Gesamtinvestitionsaufwand für Losenste in beträgt einschließ li ch der Bauzinsen 345 Mil l ionen Schi ll ing . Obe,rösterreich hat mit Losenstein eine Bauste lle erhalten, d ie einer großen Zah l von Arbeitskräften unmittelbar Beschäfti- gung gibt. Darüber hinaus werden durch dieses große Bauvorhaben, an die Elektro- und Maschinenindustrie, an die Bau stoff- erzeugung san lagen und an vie le gewerb- l iche Betriebe zah lreiche Aufträge zur Vergebung ge lang,en, womit eine mitte l- bare Mehrbeschäftigung ausge löst wird, die bei den vo rge sehenen Bausummen von 345 Millionen S seh r beacht l ich ist. Es wi rd im allgemeinen vie l zu wenig ge- wü rdigt, daß die Wasserk raftwerke nicht nur rationelle und wirtschaftliche Ene rgie- que ll en sind, sondern auch-unse re gesamte Wirtschaft durch die zur Vergebung ge lan- genden umfangrei chen, Aufträge befruch- ten. Dabe i verbleibt fast das ganze in- vestie rte Kapital im Inland, wei l die öster- reichische In dustr ie im Hinblick der Kraft- werksausrüstung e in so hohes, techni sches Niveau e rreicht hat, daß nur mehr in Ein- zelfällen Impor te von Ma schinen und Aus- rü stung sgegenständen notwendig sind. Die obe rösterre ich,ische Landesgese ll schaft OKA hat sich verpf li chtet, für d ie Beschaf- fung der erforderl ichen, Mittel zur Deckung der Hä lfte der Baukosten von Losenstein Sorge zu t ragen und w ird dementsprechend auch die Hälfte de r anfallenden Erzeugung ten, wie sie beim Strombezug von den zu den g leichen Sonderbedingungen erho l- Werken Großraming,, Staning und Mühl- rading bereits beste,hen. Über das große Speicherkraftwerksprojekt K a s t e n •r e i t h der Ennsk raft werke-AG, das mi t se iner Jahre sarbei t samt Unter- liegergewinn von einer Milliarde Kilowatt- st unden zu den bedeutendsten energie- wirtschaftlichen Planungen ganz Europas zäh lt, wi rd an anderer Stelle in dieser Zeit- schrift eingehender berichtet. Zur Nutzung des Mündungsabschnittes der Enns hat die Enn sk raftwerke-AG das Ka- nalkraftwe rk St. Pan t a I eo n projek- t iert, we lches e,ine Leistung von 48 MW und ein Jahresarbeitsve rmögen von 265 Mill. kWh besitzen wird. Di ese Planung ist bau- reif und schon sei t 1955 wasserrechtli ch konzess ioniert. Ein Teil der erzeugbaren Energie w ird an die Bundesbahn abgege- ben we rden. Die Baukosten von St. Pan- taleon bet ragen einschl ießl ich• der Bau- zinsen etwas über 500 Millionen Sch illi ng . Dadurch ergeben sich ähnli ch günst ige St romge stehung skosten wie bei Losen- stein. Die Verbundgese ll schaft hat das Proj ekt St. Pan ta leon in die erste Reihe ihres g roßen Ausbauprogramms aufge- nommen und den Baubeg,inn für das Jahr 1960 vorgesehen. Die Enn sk raftwerke-AG leistete für die Ver- wi rklichung des Werkes St. Panta leon schon wesentliche Vorarbeiten. So wurde in den Jahren 1957 und 1958 die große Autobahn- brücke über den künftigen Oberwasser- kano l erbaut un•d weiter sind sämt li che Grundzusammenlegungen und fa st a ll e Grundankäufe für den Ober- und Unter- wasserkana l in in sgesamt 10 km Länge bere its getätigt worden. Wie schon im Abschnitt übe r Losenstein be- richtet wo rden ist, w ird gegenwärtig der Unterwasserkanal zwecks Gewinnung der Betonzuschlagsstoffe für Losenstein aus- gebaggert und die do rt zu diesem Zwecke err-ichtete große Kiesaufbereitungsanlag,e auch für St. Pantaleon benützt werden. J. Hartmann Ennskraftwerk Losenstein im Bau / Ansicht der Unterwasserseite des Werkes nach Fertigstellung ,r .,Jill ,,, ., ~•" ,1 k1 ' ·"' 1 J.1 .\ • ·11 1t1 ,11,1 ... / 49
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