(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 9. Jahrgang, Heft 1/2, 1959

Blick auf die reichgeschmückte Orgel mit zweigeteiltem Orgelgehäuse aus dem Jahre 1740. Das klangfeine Werk wurde im 19. Jahrhundert restauriert Kostbar in ihrer künstlerischen Konzeption und handwerklichen Ausführung sind auch die Chorstühle der Stiftskirche An der Mitte der Hofseite wurde em hochgotisches Portal mit Dreipaßabschluß freigelegt, an der nördlichen und südlichen Ecke je ein prachtvolles Dreiviertel-Pfeilerbündel. Diese stammen aus gotischer Zeit, als das Kreuzrippengewölbe gebaut wurde. Die Basis besteht aus vier geschwungenen Rundwülsten, die auf einer runden Fußplatte ruhen. Das Kapitell ist entsprechend der Basis geformt. Das nordöstliche Pfeilerbündel wurde imjahre 1951 wieder vermauert ; um die Einheitlichkeit des barocken Kreuz- ganges zu wahren, wurden nur die bedeutenden Funde freige- lassen und restauriert. Getreu dem Grundsatz ora et labora hat die Zisterzienserabtei Wilhering in den gut achthundert Jahren ihres Bestehens eine blühende Kultur im Donauland begründet. Ihre Leistungen auf dem Gebiete der Kunst sind einzigartig. Wilherings Kunstwerke künden die lebensfrohe Schönheit des katholischen Kultus, die freudige Lebensbejahung des Glaubens, die sonnige Herrlichkeit der Marienverehrung. Die große Vergangenheit ist heilige Verpflichtung für die Zu- kunft. Die künstlerischen Schönheiten des Stiftes lassen sich mit Worten nicht schildern, man muß Wilhering sehen, dann wird es zum unvergeßlichen Erlebnis. 37

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