(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 8. Jahrgang, Heft 1/2, 1958

kalisch es V ermächtni s der Nachwelt hinter- lassen ha t, von denen etwa zwei D ri ttel noc h ke iner Druckl egung zugeführ t werden konnten ; sie rangieren an Geha lt und R ang mit Abstand dom ini erend in der Zit her - litera tur, da sie durchpulst von einer Musi- kalität sind , wie sie nur Begnadeten zu e igen ist. ,, Musik ist Gebet" und „Musik ist d er Spiegel der Seele" waren übrigens die Leitsätze, nach denen Fux, der sich auch la ngj ährig a ls Musikrezensent der „Welser Zei tung" betätig te, seine Beziehung zur schönsten aller Kün ste ausger ichte t hat. Seine Kompositi onen sind geradez u durch- trä nkt von H eima tli ebe und Naturverbun- d enhei t, und sie widerspiegeln zutiefst das empfindsame Innenleben eines großen Soh- nes oberösterreichischer H eimaterde . An- lä ßlich seines letzte n Ausfluges in die Stein- wänd bei Aschach, und di es zwei T age vor seinem leider viel zu frühen Ableben - vielleicht in einer Vor ahnung des so nahen T odes - , sank Fux vo r tiefer Ergriffenhe it in die Knie und stimmte : ,,Hoama tla nd , H oama tla nd, di ha n i so gern" a n , Wie sehr Fux mit se inem H eima tlande Ober- ös terreich verbunden war, stellt auch der U mstand unter Beweis, da ß sich unter den vielen T onschöpfungen gleich ihrer zwe i tiefschürfende Pha ntas ien über Schnopf- hagens Hoamatgesang befinden. Der Zauberklang Fux' sc her Weisen e rstreckt sich vo n V olks- und Kinderliedern nach eigenschöpferischen T exten bis ins Reich kammermusikali sc her Delika tessen. Die po- pulä rsten unter ihnen sind: der d em la hmen 64, Va ter gewidme te Ländler „ Im Ofenwinkl" , di e seiner he rzensguten Mut ter zugee ignete Gavo tte „Lieb Mütterlein", das Duett ,,Welke Blä tter ", eine farb ensatte „Fest- ouvertüre" für Zit herqua rtett, Streichquar- te tt und Gita rre, die übrigens a uch für großes Orches ter instrumentier t ist, das stimmungsvolle Tonbild „Weihnachts- glocken" für Zithert rio, der K on zertländler „Hochlandsmo tive", ein wunderreizendes ,,M enuett" fü r Zit herqua rtett, di e vier- sätzige Suite „Am Fes tma rgen" fü r drei Diskant- und eine Altzither , d as klassisch anzusprechende Scherzo „Bei der Wald- mühle" für Zithertrio sowie wertvollste Schulwerke zur Entwicklung des rhyth- mischen Empfindens. In der Perlenkette ·Fux'scher Musenkinder da rf au ch di e Phantasie über „Brüderle in fein" nicht übersehen werden, desgleichen der vValzer ,, Glückssterne", d er bei e inem K omposi- tionswettbewerb d es VAMÖ mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde, a n wei- ter en , Va lzern „Blumenkönigin" und „Gol- dene Tage" sowie an zündenden M ä rschen „Lebensfreude" , ,, H eil Asc hach" und „Gruß an Ebensee" . An weiteren Werken gibt es aufzuzähl en: das von berückender Farben - pracht strotzende „Quartett in F-Dur", ein ebensolches „Qua rtet t in D-Dur " , beide in klassischem Stil geformt , die dreiteilige, für drei Diskan t- und Al tzither kompo- nierte Suite „Stimmungsbilder aus der Berg- welt ", das Noc turno „Leid" sowie „Pha n- tasie über ein Kinderlied " für zwei Di skant- , Windischgarsten OBEROSTERREICH SCHNELLZUGSIATION AN DER STRECKE LINZ -GRAZ I n ei ne Fülle vo n Naturschönheiten hinein - gestel lt , l ieg t in e i nem weiten Tal , von Bergriesen um rahmt , der Marktfl e cken Wind i schgarste n . Der Markt we i st eine See- höhe von 600 bis 700 m o ut. Kilometerlange ebene Spaz i erwege mit vie l en Ruhebänk e n geben den älteren Besuchern Ge legenhe it zu a u sgedehnten Spaz i ergängen , wäh rend den jüngeren Gästen v i e l e Bergfahrten o ll er Schwierigkeitsgrade zur Verfüg un g stehen . Die Bergstation des Sesselli ft es am Wurbouerkoge l (858 m) ermögli cht es, auch Gehb eh ind er t en den herrliche n Aussichts- punkt leicht zu erre i chen . Da die Talstation des Bergliftes am Ende der Abfahrts- strecken direkt im Orte li egt , bietet s ich den Schifahrern Gelegenheit von der 858 m ge legenen Bergstat i o n noch e iner unge- fähr einen Kil ometer langen Abfahrt di rek t zu r Tal station zu ge lang en. Im Sommer bieten das Schwi mmbad im Orte und der mit dem Auto in 10 Minuten erreichbare ,, G leinkersee" (807 m) ausreichende Bade - ge legenheit. Ru he und Erholung fi nd e t d e r Urlauber in dem von ki lometer ti efen Nad e l- w ä ldern umgebenen nebe lfreien Windisch - garsten mit se ine r wü rzigen Wald luft. Alt- und Ba ßzither. Fux, der unte r Pro- fesso r Martin E infal t e ine gründli che musi- ka lische Ausbi ldung erfahren ha tte, wa r Ehrenmitglied fast a ller namhaften Zither- ve reine Österreichs und es hat ihn seine H eima tgemeinde Aschac h anläßlich se ines 60. Geburtstages zum Ehrenbürger ernann t. Alles a n Fux wa r Musik - von der Kind- heit bis zum Grabe - , und inmitten der Arbe it a n einem „K on zert in C-Dur" , d as kurz vo r se iner Vollendung sta nd, hat ihm der H err über Leben und Tod di e Noten- feder aus der H a nd genommen und ihn zu sich ins himmlische Orchester abberufen. Die Introduktion zu se inem letzten Erden- weg wa rd sein eige nes „Gebet ", d as vor der feierlichen Aussegnung über ein T on- ba nd, das er selbst bespielt hatte, ihm so zum vVeggefähr ten ins J enseits geworden ist . Fux ha t sich in seinen „Musenkindern" ein unve rgängliches D enkmal gese tzt, und er wird in ihnen weiterl eben , sich selbst zum Ruhme und zu Ehren seines über a lles geli ebten H eimatla ndes Oberösterreich, das stolz sein d arf, e inen so r uhmvollen Mit- bürger se in ureigenstes Kind nennen zu dürfen. Es fühlt sich an erster Stelle be- g reiflicherweise der Z itherverein „H ar- moni e" in Linz dazu berufen, d as musi- ka lische Vermächtni s se ines langj ährigen musika lischen Lei te rs und E hrenmitgli edes zu hegen und zu pfl egen und ihm auch d ort Geltung und Anerkennung zu ve r- scha ffen, wo m an seine Werke bisher noch ni cht ka nnte.

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